5 Alternativen zur Lebensversicherung im Überblick

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Die Lebensversicherung war lange der Deutschen liebste Altersvorsorge. Doch nachdem der Garantiezins ab 1. Januar 2017 nur noch 0,9% beträgt und auch die Überschüsse zum Teil gesenkt wurden, verliert sie deutlich an Attraktivität.

Zudem haben viele Anleger in der Vergangenheit gar nicht bis zum Ende der Laufzeit durchgehalten und bei einer vorzeitigen Kündigung viel Geld verloren.  Zum Glück gibt es Alternativen, von denen einige deutlich mehr Rendite versprechen.

1. Alternative: Staatlich geförderte Altersvorsorge-Produkte

Für Anleger, die Wert auf Sicherheit legen, kommen staatlich geförderte Altersvorsorgeprodukte wie die Riester-Rente für Angestellte und die Rürup-Rente für Selbständige in Betracht.

Zwar wird sich auch hier der sinkende Garantiezins negativ auf die Rendite einiger Angebote auswirken. Doch durch die staatlichen Zulagen und mögliche Steuervorteile können Sparer sinnvoll eine  private Altersvorsorge aufbauen.

Dabei hängt die Verzinsung der Riester-Rente hängt vor allem von der gewählten Sparform ab. Das Spektrum reicht von privaten Rentenversicherungen, die nicht sehr hoch verzinst sind, über Banksparpläne bis zu Fondssparplänen, die durchaus eine ordentliche Rendite abwerfen können.

Zwar unterliegt das Vermögen einer Riester-Rente in der Ansparphase keiner Besteuerung. Doch bei ihrer Auszahlung wird das Vermögen mit seinem Ertragsanteil besteuert. Somit unterliegen auch die staatlichen Zulagen in der Auszahlungsphase der Besteuerung. Dies ist sicherlich ein Nachteil der Riester-Rente. Doch vor allem für Familien mit Kindern macht sich eine Riester-Rente meist bezahlt.

2. Alternative: Immobilien

In der aktuellen Niedrigzinsphase sind auch Hypothekenkredite günstig zu haben und Anleger können mit überschaubaren Belastungen Immobilien finanzieren. Ob vermietet oder selbst genutzt werden sie so zu einem Vermögensbaustein.

Vermietet sorgen sie durch regelmäßige Mieteinnahmen für zusätzliches Einkommen. Selbst bewohnt sparen sie im Alter die Miete, für die viele Arbeitnehmer rund 25% ihres Netto-Einkommens aufwenden.

3. Alternative: Aktien

Es gibt es zwei Möglichkeiten, mit Aktien Geld zu verdienen: Zum einen kann der an der Börse gehandelte Kurs der Aktie im Zeitablauf steigen, zum anderen zahlen Unternehmen häufig eine jährliche Dividende auf Aktien. Das ist ein bestimmter Betrag pro Aktie, der in der Regel vom erzielten Gewinn abhängt.

Am besten legt man sich mehrere Aktien aus verschiedenen Branchen ins Depot, um das Risiko zu streuen. Kaufen kann man Aktien zum Beispiel über seine Hausbank oder einen Online-Broker. Allerdings muss man sich als Aktionär über das Wirtschaftsgeschehen informieren, um fundierte Anlageentscheidungen treffen zu können.

Einfacher ist es, in einen Aktienfonds zu investieren, wo ein Fondsmanager als Profi die Auswahl der Aktien vornimmt. Als Anfänger kann man beispielsweise in einen breit streuenden, weltweit anlegenden Aktienfonds investieren. Kauft man seine Fondsanteile zum Beispiel bei einer Direktbank im Internet, spart man häufig noch den Ausgabeaufschlag, der beim Fondskauf in der Regel anfällt.

4. Alternative: Fondssparpläne auf Basis von ETF’s

Fondssparpläne bieten sich vor allem zum langfristigen Aufbau einer privaten Altersvorsorge an. Damit können zum Beispiel mit regelmäßigen Sparbeiträgen Anteile an sogenannten Exchange Traded Funds (ETF’s) gekauft werden, die in der Regel einen bestimmten Aktienindex, wie zum Beispiel den DAX, nachbilden.

Da nur wenige Fonds, die von einem Fondsmanager aktiv gemanaged werden, den Index schlagen, kann man die Kosten für das Management auch gleich einsparen und einen ETF auf den Index kaufen. Zudem spart man bei Online-Banken in der Regel den Ausgabeaufschlag auf die Fonds, so dass als einzige Kosten lediglich eine geringe jährliche Verwaltungsgebühr anfällt.

Langfristig ist die Renditechance wesentlich besser als bei festverzinslichen Wertpapieren, kurzfristig besteht allerdings immer ein gewisses Kursrisiko. Deshalb sollte man nur Geld in Fonds investieren, über das man nicht kurzfristig verfügen möchte.

5. Alternative: Banksparpläne

Banksparpläne eignen sich vor allem für vorsichtige Sparer, die keine Risiken eingehen wollen. Bei dieser Alternative zur Lebensversicherung zahlen Banken einen variablen Grundzins plus Bonusprämien, die mit der Laufzeit steigen.

Angebote gibt es mit und ohne Mindestlaufzeit. Während einige Banken eine Kündigung erst nach drei Jahren akzeptieren, haben andere nur eine dreimonatige Kündigungsfrist. Der Vorteil von Banksparplänen sind eindeutig ihre geringen Kosten. Da jeder Banksparplan aber anders ist, lohnt sich vorab auf jeden Fall ein Vergleich.

Fazit: Anleger müssen der Lebensversicherung nicht nachweinen

Zwar gibt es in Deutschland mehr Lebensversicherungen als Einwohner, doch müssen Anleger der Kapital-Lebensversicherung nicht nachtrauern. Schließlich gibt es sinnvolle Alternativen, die wesentlich geringere Kosten haben und gleichzeitig mehr Rendite versprechen.

War die klassische Lebensversicherung vor allem ein gutes Geschäft für die Versicherungsgesellschaft, sind zum Beispiel ETF´s ein guter Deal für Anleger: Bei geringen Kosten locken langfristig ordentliche Renditen. Damit lässt sich sinnvoll eine private Altersvorsorge aufbauen.