Die 6 besten Apps für den Börsenhandel

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Apps für den Wertpapierhandel erlauben einen schnellen und einfachen Handel von Wertpapieren
  • Neben modernen Neobrokern bieten auch alteingesessene Online-Broker und Direktbanken Trading-Apps an
  • Nicht alle Apps sind für alle Anlegertypen geeignet
  • Die Apps unterscheiden sich im Hinblick auf Bedienbarkeit, Handelsangebot, Kosten, Handelsplätze und Zusatzfunktionen

Warum sind Apps für den Aktienhandel so wichtig?

Noch nie war es für Privatanleger so einfach, ein Aktiendepot zu eröffnen und in den Aktienmarkt zu investieren, wie heute. Ein wesentlicher Grund dafür ist der einfache Zugang über Smartphones mittels Apps für den Börsenhandel. Das Aktiendepot ist durch die einfache Anmeldung schnell eröffnet und die Benutzeroberflächen der Apps sind meist sehr intuitiv gestaltet, damit sich auch Anfänger schnell damit zurechtfinden.

Vor allem die modernen Neobroker haben sich auf den Aktienhandel über das Smartphone spezialisiert, doch auch klassische Online- und Direktbanken bieten mittlerweile entsprechende Apps für die Verwaltung des Aktiendepots und den Wertpapierhandel an.

In diesem Artikel geben wir einen Überblick über die wichtigsten Apps für den Börsenhandel, wobei sowohl Neobroker als auch klassische Broker vertreten sind. Dabei sollen insbesondere die folgenden Fragen geklärt werden:

  • Wie funktionieren Apps für den Börsenhandel?
  • Welche sind die wichtigsten Apps?
  • Wieviel kostet der Handel?
  • Was sind die Vorteile und Nachteile der verschiedenen Apps?
  • Welche App ist für welchen Anlegertyp geeignet?

Wie funktionieren Apps für den Börsenhandel?

Während reine Aktien-Apps nur Informationen über Wertpapiere und Börsenentwicklungen liefern, können mit Trading-Apps Wertpapiere wie Aktien, ETFs, Fonds, Derivate, Anleihen und Kryptowährungen gekauft und verkauft werden. Der Funktionsumfang ist also deutlich größer als bei reinen Aktien-Apps.

Die Funktionsweise ähnelt dabei jenen von Trading-Plattformen, die vom Computer aus betrieben werden. Im Gegensatz zu webbasierten Anwendungen können Anleger über das Smartphone jedoch einfacher und schneller handeln. Dabei handelt es sich allerdings um ein zweischneidiges Schwert. Gerade diese schnelle Verfügbarkeit verleitet viele Anleger zum häufigen Traden und zu emotionalen und übereilten Handlungen. Das kann zu hohen Kosten führen, und es kann Anlegern besonders in heiklen Börsenphasen zum Verhängnis werden, wenn es eher angesagt wäre, einen kühlen Kopf zu bewahren, als schnell und unüberlegt zu handeln.

Manche Apps bieten allerdings eine für Neueinsteiger sehr empfehlenswerte Möglichkeit an, zuerst ein Demokonto anzulegen und zu üben, bevor mit realem Geld gehandelt wird.

Die Top 6 Apps für den Börsenhandel

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Apps für den Börsenhandel, unter anderem von Finanzen.net Zero, Trade Republic, eToro, Justtrade, Scalable Capital, Comdirect, S Broker, Flatex, Consorsbank, ING und DKB. Sie alle haben ihre Vorteile und Nachteile. Doch woher weiß man, welche Börsen-App die richtige ist?

Auf diese Kriterien sollte man bei der Auswahl achten

– Bedienbarkeit

– Kosten

– Handelsangebot

– Verfügbare Handelsplätze

– Zusatzfunktionen und -informationen

– Service

Im Folgenden geben wir einen Überblick über die Top 6 Apps für den Börsenhandel, die sich bei vielen Anlegern bewährt haben. Sie zählen ohne Zweifel zu den wichtigsten Apps für Privatanleger, die über ihr Smartphone in den Aktienmarkt investieren wollen:

1. Trade Republic

2. Scalable Capital

3. eToro

4. Finanzen.net Zero

5. Comdirect

6. Flatex

1. Trade Republic

Trade Republic zählt zu den wichtigsten Neobrokern am deutschen Markt und ist sowohl bei Einsteigern, als auch bei Fortgeschrittenen beliebt. Für das Unternehmen stand von Anfang an die Entwicklung der App im Vordergrund, die Webversion wurde erst im Nachhinein veröffentlicht. Nach dem Launch der App für Deutschland, gab das Unternehmen bekannt, die Pforten auch für österreichische Anleger öffnen zu wollen, was zu einer derart großen Nachfrage unter Privatanlegern geführt hat, dass eine Warteliste eingezogen werden musste.

Die App punktet mit einem riesigen Angebot an handelbaren Wertpapieren. So können bei Trade Republic mittlerweile über 10.000 Aktien und ETFs gehandelt werden, Sparpläne gibt es für 2.500 Aktien und für 2.400 ETFs. Des Weiteren sind über 300.000 Derivate handelbar (Optionsscheine, Knock-Out Produkte, Faktor-Zertifikate) sowie 50 verschiedene Kryptowährungen, für die zum großen Teil auch Sparpläne eingerichtet werden können.

Neben dem umfangreichen Handelsangebot punktet Trade Republic mit der kostenlosen Depotführung und sehr geringen Kosten für den Aktienhandel. Während Sparpläne auf ETFs und Aktien völlig kostenlos sind, fallen für einen Trade nur 1 Euro Fremdkostenpauschale an.

Von den aktuellen Zinsanpassungen können Privatanleger ebenfalls profitieren, sie erhalten nämlich 2 % p. a. Zinsen auf ihre Einlagen auf dem Guthabenkonto bis zu einem Betrag von 50.000 Euro.

Die Bedienung der App ist sehr übersichtlich und intuitiv gestaltet. Zudem findet man zu fast allen Aktien weiterführende Informationen, wie Fundamentaldaten, News und Analysteneinschätzungen. Außerdem können die Nutzer Watchlists anlegen und Trendthemen verfolgen.

Ein Nachteil der App ist, dass der Handel ausschließlich über einen Handelsplatz stattfindet, und zwar über die Lang & Schwarz Exchange. Auch werden die niedrigen Handelsgebühren durch die teilweise hohen Spreads relativiert.

Trade Republic stand in der Vergangenheit zudem in der Kritik, da sie besonders in volatilen Börsenphasen bereits mehrfach nicht zur Verfügung stand. Weiters hat das Unternehmen aktiv in den Handel von AMC und Game Stop eingegriffen und diesen reguliert. Das führte zu Vertrauenseinbußen bei vielen Anlegern.

2. Scalable Capital

Auch der Neobroker Scalable Capital ist für viele Privatanleger zum Broker der Wahl geworden. Scalable Capital bietet ebenfalls eine sehr große Auswahl an handelbaren Aktien und ETFs. Knapp 10.000 Aktien und ETFs können gehandelt und bespart werden, zudem etwa 3.000 Fonds, fast 375.000 Derivate und 13 verschiedene Kryptowährungen.

Die Kosten des Brokers sind ebenfalls sehr günstig. Sparpläne sind kostenlos durchführbar, für Orders unter 250 Euro fallen 0,99 Euro Ordergebühren an, darüber hinaus sind sie kostenfrei. Für Viel-Trader gibt es außerdem die Möglichkeit, die Flatrate namens „Prime Broker“ zu nutzen, bei der für 2,99 Euro pro Monat unbegrenzt viele Trades vorgenommen werden können. Wer das Prime Broker Abo nutzt, kann sich außerdem über attraktive 2,3 % p. a. Zinsen auf die Einlagen auf dem Guthabenkonto freuen.

Leider werden in der App neben den Kurscharts kaum zusätzliche Informationen angeboten. Wer also nach Fundamentaldaten, Dividendenzahlungen oder Analystenmeinungen sucht, muss sich nach zusätzlichen Informationsquellen umsehen.

Scalable Capital stellt seinen Kunden nur zwei Handelsplätze zur Verfügung. Standardmäßig wird der Handel über das elektronische Handelssystem Gettex der Börse München abgewickelt. Es besteht zwar auch die Möglichkeit über XETRA zu handeln, was allerdings mit höheren Gebühren verbunden ist.

3. eToro

Die Handelsplattform eToro hat sich voll und ganz der positiven Nutzererfahrung verschrieben. Die Bedienbarkeit hat oberste Priorität und wird von den Kunden auch sehr geschätzt. Zudem ist das Kostenmodell für Aktien- und ETF-Anleger sehr attraktiv, sie können nämlich völlig provisionsfrei gehandelt werden. Wer zu den üblichen Handelszeiten aktiv ist, hat zudem gute Chancen auf faire Börsenspreads. Anleger sollten allerdings berücksichtigen, dass eToro monatliche Inaktivitätsgebühren verrechnet, wenn der letzte Login länger als 12 Monate zurückliegt.

Die App versteht sich auch als Social Trading Plattform, denn sie gewährt Einblicke in die Strategien anderer Anleger, wodurch die Nutzer Lerneffekte erzielen bzw. andere Anlagestrategien kopieren können. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit einem Demokonto zu üben, bevor man sich an den realen Handel wagt. EToro stellt außerdem zusätzliche Informationen wie Analysen und Kursprognosen zur Verfügung.

Gegenüber Trade Republic und Scalable Capital fällt das Handelsangebot an Aktien und ETFs mit etwa 3.000 Aktien und 300 ETFs allerdings deutlich kleiner aus. Außerdem werden von eToro zwar insgesamt 17 verfügbare Handelsplätze angegeben (darunter Nasdaq, NYSE, Frankfurt oder London), diese verstehen sich allerdings nur als Filter für die Aktiensuche. Der Handel selbst erfolgt ausschließlich über eToro.

4. Finanzen.net Zero

Der Broker Finanzen.net Zero war früher als „Gratisbroker“ bekannt. Die Nutzer schätzen die intuitive Bedienbarkeit und übersichtliche Oberfläche der App, die an jene von Scalable Capital erinnert.

Finanzen.net Zero verfügt über ein sehr großes Handelsangebot mit über 7.000 Aktien und 2.000 ETFs, wovon zwar nicht alle, aber sehr viele auch sparplanfähig sind. Weiters sind über die App etwa 3.000 Fonds, über 740.000 Derivate und 33 Kryptowährungen handelbar.

Die Kostenstruktur ist mit 1 Euro pro Trade sehr günstig und ab einem Ordervolumen von 500 Euro sogar gebührenfrei. Ein weiterer Vorteil der App ist die Verknüpfung mit Finanzen.net, einem der größten und bekanntesten Finanzportale im deutschsprachigen Raum. Weiters besteht auch bei Finanzen.net Zero die Möglichkeit einer Übungsfunktion mittels Demokonto.

Leider steht den Kunden mit Gettex ebenfalls nur ein Handelsplatz für den Kauf von Aktien zur Verfügung.

5. Comdirect

Comdirect ist eine alteingesessene und bewährte Direktbank, die nach wie vor zu den beliebtesten Online-Brokern Deutschlands zählt. Auch wenn lange Zeit das klassische Depot mit entsprechender Weboberfläche im Fokus stand, hat Comdirect den Anschluss an die modernen Neobroker nicht verpasst und eine sehr übersichtliche und intuitive App entwickelt.

Neben der Bewährtheit am Markt punktet Comdirect vor allem mit einem riesigen Angebot an handelbaren Wertpapieren. So können etwa 14.500 Aktien, 1.500 ETFs, 32.500 Fonds, über 600.000 Optionsscheine, über 1.000.000 Zertifikate und 62.500 Anleihen gehandelt werden. Comdirect bietet ein wechselndes Angebot an kostenfrei zu besparenden ETFs an.

Ein weiterer großer Pluspunkt der App ist die hohe Sicherheit, da sie über eine 2-Faktor-Authentifizierung verfügt. Außerdem sind sehr viele Handelsplätze verfügbar, nämlich alle deutschen Handelsplätze, 16 Partner für den außerbörslichen Handel und insgesamt 12 ausländische Börsen.

Die Kunden der Comdirect schätzen zudem die zusätzlichen Informationen, die für viele Wertpapiere zur Verfügung gestellt werden, wie Fundamentaldaten, Morningstar-Ratings und Verkaufsprospekte für ETFs.

Der größte Nachteil der Comdirect besteht ohne Zweifel in den hohen Ordergebühren, die im Vergleich mit modernen Börsenhandels-Apps nicht mehr zeitgemäß sind. So werden den Kunden neben 4,90 Euro Grundentgelt auch noch variable Orderprovisionen in der Höhe von 0,25 % Orderprovision, mindestens jedoch 9,90 Euro, in Rechnung gestellt. Auch die Sparplangebühren von 1,5 % des Ordervolumens können sich bei größeren Sparraten mit der Zeit zu beträchtlichen Beträgen summieren. Ab einem gewissen Sparbetrag lohnt es sich daher für Anleger, lieber Einmalkäufe vorzunehmen, wodurch die Vorteile eines automatisierten Sparplans jedoch verloren gehen.

6. Flatex

Auch die Direktbank Flatex freut sich über einen großen Kundenstamm und vor allem über viele langjährige Kunden. Flatex bietet den Nutzern eine gigantische Auswahl an handelbaren Wertpapieren. So stehen den Kunden etwa 30.000 handelbare Aktien zur Verfügung und über 4.500 sparplanfähige ETFs und Fonds. Daneben finden sich noch 1.000.000 handelbare Derivate und etwa 40 Kryptowährungen im Programm des Brokers.

Die Depotgebühr wurde bei Flatex mittlerweile abgeschafft, wodurch die Konkurrenzfähigkeit mit modernen Brokern erhalten bleibt. Nutzer können sich außerdem über viele gebührenfreie ETF-Sparpläne freuen.

Wie bei Comdirect sind auch bei Flatex alle deutschen Regionalbörsen verfügbar, XETRA, Tradegate, Gettex sowie Lang & Schwarz Exchange, weiters 16 Partner für den außerbörslichen Handel sowie insgesamt 11 ausländische Handelsplätze.

Einen weiteren Pluspunkt stellen die Lernvideos und Webinare dar, die Flatex den Nutzern zur Verfügung stellt.

Ein großer Nachteil liegt in den Ordergebühren bei Flatex, die bei 5,90 Euro liegen. Für die regulären Sparpläne, die nicht kostenfrei bespart werden können, berechnet Flatex einen Fixbetrag von 1,50 Euro, den man vor allem bei kleinen Sparraten unbedingt berücksichtigen sollte.

Zudem beklagen einige Nutzer, dass sie sich in der App nicht gut zurechtfinden und diese als unübersichtlich wahrnehmen.

Welche App ist für welchen Anleger geeignet?

Wie sich zeigt, haben die vorgestellten Apps für den Börsenhandel jeweils verschiedene Vorteile und Nachteile. Die Apps sind somit nicht gleichermaßen für alle Anlegertypen geeignet. In der folgenden Tabelle werden die verschiedenen Vorteile und Nachteile der Broker nochmals einander gegenübergestellt und zudem eine Einschätzung getroffen, welche Apps für welchen Anlegertyp besonders geeignet sind.

 Trade RepublicScalable CapitaleToroFinanzen.net ZeroComdirectFlatex
VorteileUmfangreiches HandelsangebotKostenlose DepotführungGeringe HandelskostenIntuitive Bedienung und Oberfläche2 % Zinsen auf GuthabenkontoWeiterführende Informationen verfügbarUmfangreiches HandelsangebotKostenlose DepotführungGeringe Handelskosten & Flatrate-Abo möglichEinfache und intuitive Bedienung2,3 % Zinsen auf GuthabenkontoWeiterführende Informationen verfügbarViele Kryptowährungen handelbarProvisionsfreier Handel von Aktien & ETFsZusätzliche Informationen und Analysen verfügbarEinblick in die Anlagestrategien anderer Nutzer („Social Trading“)Übungsfunktion durch DemokontoSehr gute BedienbarkeitUmfangreiches HandelsangebotGünstiges GebührenmodellIntuitive BedienbarkeitVerknüpfung mit Finanzen.netÜbungsfunktion durch DemokontoSehr großes HandelsangebotÜbersichtliche AppViele HandelsplätzeHohe Sicherheit durch 2-Faktor-AuthentifizierungZusätzliche Informationen wie Fundamentaldaten, Morningstar-Ratings und ETF-VerkaufsprospekteSehr großes HandelsangebotKeine Depotgebühr mehrViele gebührenfreie ETF-SparpläneViele HandelsplätzeZusätzliche Lernvideos und Webinare
NachteileNur ein HandelsplatzTeilweise hohe SpreadsMangelnde Verfügbarkeit in der VergangenheitAktive Eingriffe in die HandelbarkeitNur zwei HandelsplätzeKeine zusätzlichen InformationenHandel ausschließlich über eToro möglichAußerhalb offizieller Handelszeiten hohe Spreads möglichDeutlich weniger Aktien & ETFs verfügbarInaktivitätsgebühr nach 12 Monaten ohne NutzungNur ein HandelsplatzKostenfreier Handel erst ab 500 Euro OrdervolumenHohe OrdergebührenMitunter große Sparplangebühren möglichBegrenzte Auswahl an SparplänenAmbivalente Nutzererfahrungen zur Bedienbarkeit der AppHohe Ordergebühren
Geeignet fürAnfänger und Fortgeschrittene, die auch mit kleinen Beträgen anlegen wollenAnfänger und ETF-Sparer, sowie für kostenbewusste Viel-TraderAnfänger und Trader, die auch von den Anlagestrategien anderer Anleger lernen wollenKostenbewusste Anfänger, Fortgeschrittene und TraderFortgeschrittene mit höherem Anlagevermögen, komfortorientierte Anleger, die viele Handelsoptionen schätzen, Fans von Optionsscheinen und anderen DerivatenAnfänger und Fortgeschrittene, Fans von Optionsscheinen und anderen Derivaten