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Barwert: Definition

Inhaltsverzeichnis

Den wirtschaftswissenschaftlichen Begriff Barwert assoziieren Viele oftmals mit dem ähnlich klingenden ‘Bargeld’ und gehen darum auch von einer gleichen Bedeutung aus. Dies ist jedoch falsch, denn tatsächlich verbirgt sich hinter dem Terminus Barwert ein ungleich komplexeres Modell.

Barwert – einfach erklärt

Wie eingangs erwähnt, handelt es sich beim Barwert um einen rein wirtschaftswissenschaftlichen Fachbegriff, der es in sich hat. Zu seiner genauen Definition begegnen einem oft Sätze wie dieser: “Der Barwert drückt den Wert eines künftigen Zahlungsstroms in der Gegenwart aus.”.

Damit ist – vereinfacht gesagt – Folgendes gemeint: Der Barwert bemisst den heutigen Wert einer Transaktion, die erst noch geschehen wird. Auf diese Weise kann diese Transaktion auch schon im Voraus bewertet werten, etwa nach ihrer Rentabilität.

Zugleich ist es mithilfe der Barwertmessung auch möglich, Zahlungen zu vergleichen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfolgen sollen. Dabei spricht man von einer so genannten ‘Zahlungsreihe’ um Gegensatz zu einer ‘einfachen Zahlung’.

Dabei geht es allerdings nicht nur um die Verrechnung von Ein- und Auszahlungen. Auch der Zeitpunkt einer Zahlung und der verwendete Zinssatz sind von entscheidender Bedeutung. Dabei spielt besonders die so genannte ‘Diskontierung’ oder Abzinsung eine Rolle.

Eine Zahlung, die bei gleichem Zinssatz später erfolgt als eine entsprechende Vergleichszahlung, hat für ihren Empfänger stets einen geringeren Nutzen, weil ja die Zinsen berücksichtigt werden müssen.

Je höher also der Zinssatz liegt und je weiter in der Zukunft die Zahlung erfolgen wird, umso niedriger ist der heute aktuelle Barwert.

Nutzen und Anwendbarkeit

Nun stellt sich natürlich die berechtigte Frage nach der konkreten Anwendbarkeit und dem Nutzen des Barwertes. Dazu wollen wir uns ein einfaches Beispiel anschauen, bei dem es um die Bewertung einer Zahlungsreihe – wie oben erläutert -geht.

Angenommen ein Anleger investiert im Jahre 2012 100.000 Euro in ein bestimmtes Projekt. Dieses Projekt soll nun 3 Jahre lang laufen, dann wird es beendet. Der Investor soll gegen Ende jedes Projektjahres eine Auszahlung von 40.000 Euro erhalten.

Für die Berechnung des Barwerts der Zahlungsreihe wird nunmehr jeweils jede der 3 Zahlungen entsprechend abgezinst. Dazu gehen wir in unserem Beispiel von einem Zinssatz von 5% aus.

Zu Beginn von 2012 zahlt der Anleger also die Gesamtsumme von 100.00 Euro. Am Jahresende erhält er die erste Rückzahlung von 40.000 Euro. Diese Summe hat zum Zeitpunkt des Projektstarts einen Gegenwert von etwas über 38.000 Euro, denn die fällige Verzinsung ist quasi rückgerechnet worden.

Führt man dieselbe Kalkulation für die Auszahlung Ende 2013 durch, so erhält man einen Barwert von ca. 36.200 Euro und die dritte Auszahlung Ende 2014 entspricht heute einem Barwert von ungefähr 34.500 Euro.

Wenn man diese drei Summen addiert, erhält man einen Gesamtbarwert von ca. 108.700 Euro. Daran kann der Anleger nun also erkennen, dass sich die Investition für ihn rentieren würde, da der Barwert größer ist als der heutige Investitionsbetrag.

Wie lohnend genau das Geschäft ist, erkennt man an der Differenz zwischen Investitions- und Bartwertbetrag, in unserem Fall also 8.700 Euro. Ein genaures Ergebnis erhält man durch die Formel der Kapitalwertmethode:

Formel  

Kapitalwertmethode für mehre Auszahlungen

?
Der Kapitalwert einer Investition ist die Summe aller Barwerte innerhalb einer Laufzeit, die durch die Anlage ausgelöst wurden, abzüglich von Investitionsauszahlungen.

$$\bo\text"Kapitalwert"↙\text"(Barwert)" = \text"-I"+ (\text"c"/\text"z")*(1-\text"1"/\text"(1+z)^t")$$

Ergebnis berechnen

Dieser Wert wird in der Wirtschaftsmathematik auch Nettobarwert genannt.