Mit dem CCI Indikator Trends erkennen

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Commodity Channel Index (kurz CCI) Indikator handelt es sich um einen sogenannten Oszillator als spezielle Form von Handelsindikatoren.
  • Mit dem CCI Indikator können Trader insbesondere Trends sowie deren Stärke messen.
  • Neben dem Trend und dessen Richtung gibt der CCI Indikator ebenfalls an, ob ein Basiswert überkauft oder überverkauft ist.
  • Sinnvoll ist der Einsatz des CCI Indikators ausschließlich beim Trading, nicht jedoch einer längerfristigen Geldanlage.

Indikatoren dienen beim Training dazu, bestimmte Basiswerte innerhalb eines Charts zu analysieren. Die zahlreichen Indikatoren lassen sich in verschiedene Gruppen einteilen, zu denen neben den Trendindikatoren und den Volatilitätsindikatoren ebenfalls sogenannte Oszillatoren zählen. Beim CCI Indikator handelt es sich um einen solchen Oszillator.

Was ist der CCI Indikator ist und wie funktioniert er? Sie erfahren ferner, wie der Indikator im Rahmen einer Anlagestrategie verwendet werden kann, was Divergenzen sind und worin die Vor- und Nachteile des Commodity Channel Index Indikators bestehen.

Was ist der CCI Indikator?

Der CCI Indikator (Commodity Channel Index) ist ein Oszillator. Die wesentliche Aufgabe des Handelsindikators besteht darin, Trends zu identifizieren und zudem eine Aussage zu deren Stärke zu machen. Davon ausgehend lassen sich Signale ableiten, in welche Richtung der jeweilige Trend verläuft und wie Trader agieren sollten. Aus dem Grund ist der CCI Indikator nicht nur ein Oszillator und misst Marktbewegungen, sondern gleichsam ein Trendfolgeindikator.

Die errechnete Zahl zeigt den Abstand zu einem gleitenden Durchschnitt, einem sogenannten Moving Average. Dazu wird eine bestimmte Periode festgelegt, meistens 14 Einheiten. Überschreitet der CCI Indikator mit seiner Linie einen bestimmten Abstand zum gleitenden Durchschnitt, interpretieren Trader das als Anfang eines Trends. Ferner ist der CCI Indikator dazu geeignet, überkaufte und überverkaufte Situationen bei einem Basiswert festzustellen. Der Wert des Indikators schwankt häufig zwischen -100 und +100. Von besonderem Interesse sind allerdings die Werte außerhalb dieser Spanne.

Was sagt der CCI Indikator aus?

Mit dem CCI Indikator lassen sich mehrere Aussagen treffen. So erhalten Trader Hinweise auf den Beginn eines Trends, dessen Richtung, es werden Abweichungen identifiziert zudem stellt der Indikator fest, ob ein Basiswert überkauft oder überverkauft ist. Das kann ein Hinweis auf eine bevorstehende Trendwende sein.

Wie funktioniert dieser Oszillator in der Praxis?

Damit der CCI Indikator angewendet werden kann, muss er zunächst berechnet werden. Das geschieht in der jeweiligen Handelssoftware automatisch. Trader müssen den Indikator nur noch in den Chart des Basiswertes einbinden und können mit der passenden Interpretation dessen Aussagen für ihr eigenes Handeln nutzen. Wie bereits erwähnt, funktioniert der CCI Indikator so, dass er den Abstand zu einem Moving Average (gleitenden Durchschnitt) misst. Daraus lassen sich entsprechende Handelssignale ableiten, nämlich entweder ein Kaufsignal oder ein Verkaufssignal. Dafür sind folgende Gegebenheiten seitens der Trader zu beachten:

  • Kaufsignal: Wert durchbricht die +100 Linie von unten nach oben
  • Verkaufssignal: Wert durchbricht die -100 Linie von oben nach unten

Liegt der Wert des CCI hingegen – wie oft der Fall – zwischen -100 und +100, würde man von einem sogenannten trendlosen Markt sprechen. In dem Fall besteht die Funktion des Indikators darin, dem Trader anzuzeigen, dass momentan keine Handelsaktivitäten zu empfehlen sind. 

Ebenfalls kann man damit eine eventuelle Trendumkehr anzuzeigen. Dazu wird betrachtet, ob der Basiswert momentan überkauft oder überverkauft ist. Sollte der CCI Indikator zum Beispiel über +100 steigen, würde der Vermögenswert als überkauft gelten. Daraus können Trader den Schluss ziehen, dass es eventuell eine Trendumkehr geben wird und die Kurse zukünftig fallen.

Wie interpretiert man den CCI Indikator?

Die Interpretation des CCI Indikators ist relativ einfach. Liegt der CCI Wert im positiven Bereich, deutet das auf einen Aufwärtstrend des Basiswertes hin. Liegt er demgegenüber im negativen Bereich, spricht das für einen Abwärtstrend. Aufgrund der einfachen Deutung ist der Oszillator auch für Anfänger beim Trading gut geeignet.

Wie kann das in die eigene Anlagestrategie integriert werden?

Da der CCI Indikator sowohl einen Trend und dessen Stärke als auch eine eventuell bevorstehende Trendumkehr im bullischen oder bärischen Bereich anzeigen kann, ist er innerhalb mehrerer Strategien vielseitig einsetzbar. Eine oftmals gewählte Anlagestrategie im Zusammenhang mit dem CCI Indikator basiert darauf, ob dessen Werte sinken oder steigen. Dabei ist zusätzlich der Umfang der Bewegung zu beachten. Zur Verdeutlichung einer beispielhaften Anlagestrategie mit dem CCI nehmen wir folgende Fakten an:

  • CCI Wert steigt seit geraumer Zeit
  • Vermehrtes Kaufinteresse beim Vermögenswert (Basiswert)
  • Kurs des Vermögenswertes durchbricht +100 Linie

Bei diesen Entwicklungen ist es vergleichsweise wahrscheinlich, dass der Kurs des Basiswertes weiter ansteigen dürfte. Es handelt sich im Rahmen der Strategie demzufolge um ein Kaufsignal und Trader würden eine Long-Position eröffnen. Das bedeutet, dass zum Beispiel die analysierte Aktie umgehend gekauft wird.

Divergenz beim CCI Indikator

Eine Grundlage für Funktionsweise des CCI Indikators ist unter anderem, dass dessen Wert normalerweise in die gleiche Richtung wie der Kurs des analysierten Vermögenswertes läuft. Manchmal passiert es allerdings, dass CCI Wert und Kurs des Vermögenswertes entgegengesetzt verlaufen. Das wird als Divergenz bezeichnet. In dem Fall können Trader darauf schließen, dass eine eventuelle Trendumkehr stattfinden könnte. Mindestens aber sollte sich ein vorhandener Trend verlangsamen. Eine Divergenz gibt es beim CCI – und bei einigen weiteren Handelsindikatoren – in den folgenden zwei Varianten:

  • Bullische Divergenz: Kurs des Vermögenswertes zeigt tiefen Tiefpunkt und CCI Wert zeigt höheren Tiefpunkt an
  • Bärische Divergenz: Kurs des Vermögenswertes zeigt höheren Hochpunkt, CCI Wert stellt niedrigeren Hochpunkt dar

Eine bullische Divergenz bedeutet, dass das Ende eines Abwärtstrends bevorsteht und sich der Kurs anschließend in einen Aufwärtstrend „dreht“. Bei einer bärischen Divergenz wäre exakt das Gegenteil der Fall. Die Divergenz ist somit von Bedeutung, weil bei deren Vorliegen häufig eine Änderung der Kursrichtung einritt.

Welche Vorteile und Nachteile hat der CCI Indikator?

Zu den wesentlichen Vorzügen des Commodity Channel Index Indikators zählen: 

  • Anzeige des Beginns eines Trends
  • Prognose einer voraussichtlichen Trendumkehr
  • Aussage zu überkauften und überverkauften Vermögenswerten
  • Lieferung von Handelssignalen
  • An vielen Märkten einsetzbar
  • Einfach zu interpretieren

Am wichtigsten ist für Trader, dass die Signale möglichst zuverlässig sind. Daher funktioniert der CCI Indikator vor allem sehr gut in Trend-Märkten, wenn der Vermögenswert also einem Trend folgt. Neben diesen Vorteilen müssen Trader beim CCI nur wenige Nachteile beachten. Einer davon ist, dass es in manchen Situationen öfter zu fehlerhaften Signalen kommen kann. Das trifft zum einen zu, sollte der Vermögenswert sehr volatil sein (hohe Schwankungsbreite). Zum anderen gilt das ebenfalls, wenn vergleichsweise kurze Perioden betrachtet werden. Aufgrund möglicher Fehlsignale ist es empfehlenswert, den Oszillator mit einem zweiten Handelsindikator zu kombinieren. 

Ist der CCI Indikator empfehlenswert?

Für Trader ist der CCI Indikator durchaus empfehlenswert, weil er einfach zu interpretieren ist und in bestimmten Marktphasen vergleichsweise zuverlässige Signale liefert. Sinnvoll ist der Einsatz allerdings ausschließlich im Bereich Trading, also beim kurz- bis maximal mittelfristigen Handel. Wer hingegen zum Beispiel langfristig über viele Jahre hinweg in eine Aktie oder anderen Vermögenswert investieren möchte, der benötigt weder den CCI noch einen anderen Indikator. Der Grund ist, dass die kurzfristige Prognose der Kursverläufe nicht notwendig ist, wenn sich der Anlagehorizont auf ohnehin mehrere Jahre beläuft.