DOJI – Erkennungsmerkmal einer Trendwende?

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Wer sich als Trader in der Welt der technischen Analyse bewegt, wird bereits mit Candlesticks gearbeitet und erste Erfahrungen gesammelt haben. Ob die verschiedenen Formationen als Einstiegs- oder Ausstiegssignale, als Trendwende oder Trendbestätigung gedeutet werden können, ist zwar in der einschlägigen Fachliteratur beschrieben, dennoch sollten hier die eigenen Erfahrungswerte oberste Priorität sein.

Um diese Erfahrungswerte auszubauen, benötigt der Trader eine Ausgangssituation und kann von Erlebnissen und „geprüften“ Chartmustern anderer Trader profitieren. Erst im Anschluss an eine Reihe von Tests mit den verschiedenen Signalen wird man sich langsam sicherer fühlen und die markanten Punkte im Chart besser erkennen können.

Der Doji aus dem japanischen Candlestick-Chart

Eines der ersten Symbole, das bei den japanischen Candlesticks auffällt, ist der sogenannte Doji. Wenn ein Doji in der Nähe eines Bewegungstiefs oder bei einer Unterstützung auftritt, ist es wahrscheinlich, dass es zu einer Trendwende kommt. Neben dem Doji in verschiedenen Ausprägungen existieren noch viele weitere Formationen in Kerzencharts.

Ein Doji ist eine normale Kerze ohne oder nur mit ganz geringem Körperanteil. Das bedeutet: Bei der Sicht auf Tagesbasis liegen Eröffnungs- sowie Schlusskurs auf nahezu gleicher Ebene. Diese Kerze signalisiert die Unentschlossenheit der Marktteilnehmer oder aber die gleiche Verteilung von Käufern und Verkäufern. Es fehlt praktisch eine einhellige Meinung zu dem weiteren Kursverlauf.

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Trendfolge und Trendwende anhand eines Dojis erkennen

Um in der technischen Analyse einen Doji einwandfrei zuzuordnen, bedarf es lediglich einen Blick auf den Chartverlauf. Doch für die Identifikation eines Trendwechsels muss zuvor ein eindeutiger Trend vorgelegen haben – und diesen muss man auch als solchen erkannt haben. Ein anhaltender Trend nach oben oder unten ist stets auch von kurzen Rückschlägen gezeichnet.

An dieser Stelle verkaufen Marktteilnehmer oft ihre Werte, um Gewinne mitzunehmen. Dennoch ist die Spekulation weiterhin einstimmig und der Kurs steigt kurz darauf weiter an. Diese Bewegungen sieht man mitunter auch in sehr kleinen Zeiteinheiten, sogar auf Sekundenbasis.

Zeiteinheit bei Chartformationen beachten

Je kleiner die Zeiteinheit ist, umso weniger aussagekräftig ist ein Chartsymbol oder eine Formation, da bereits sehr kleine Handelsvolumen ausreichen, um den Kurs zu bewegen. Bei einer Tagessicht – jede Kerze stellt einen Handelstag dar – ist eine Chartformation zur Trendanalyse schon interessanter. Und auch der Doji kann bei einem kompletten Handelstag als unschlüssige Richtung der Marktteilnehmer interpretiert werden.

Um die verschiedenen Chartformationen und Symbole zu erlernen sowie an ihnen zu üben, ist es möglich, sich historische Candlestick-Charts verschiedener Basiswerte anzuschauen und die Handelsrichtungen dieser zu überprüfen. Nicht jeder Doji zeigt dabei allerdings eine Trendwende an.