Fremdwährungskredite und Zinskonditionen tauschen – so geht´s

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Immer wieder ist zu lesen, dass Anleger mit Währungsswap-Geschäften Verluste erlitten und gegen die Bank klagten, weil sie über die Risiken nicht aufgeklärt wurden.

Was ist ein Währungsswap?

Doch was genau ist ein Währungsswap? Zunächst einmal ist es als Basis ein einfaches Vorgehen, das vor allem gerne von Unternehmen, Kommunen oder Banken in Anspruch genommen wird. Ziel ist es, entweder Währungsrisiken abzusichern oder von einem Fremdwährungsmarkt und dessen Zinskonditionen zu profitieren bzw. zu spekulieren, die ein Partner im Ausland hat.

Die unterschiedlichen Vorteile wie Bonitäten oder Zinsen bei der Kreditvergabe im jeweils anderen Land können etwa zwei Unternehmen durch einen Tausch, einen Swap, nutzen. Dabei werden die Kreditbeträge in verschiedenen Währungen untereinander getauscht, gegenseitig im Austausch Zinsen gezahlt und die Beträge am Schluss wieder zurückgetauscht.

Durch die unterschiedliche Marktposition der Partner entsteht ein Zinsvorteil, und der Zugang zu den Vorzügen im Fremdwährungsmarkt erfolgt einfach durch den Tausch. Die Modalitäten wie Zeitlauf, Beträge, Zinsen untereinander und Devisenkurse lassen sich frei verhandeln.

Nicht mit Devisenswap verwechseln

Die Frage „was ist ein Währungsswap“ kann also keinesfalls mit Devisenswap beantwortet werden. Ein Devisenswap ist anders konstruiert, und zwar als Kombination aus Kassageschäft und Devisentermingeschäft, wobei beide Geschäfte gegenläufig sind. Es ist auch keine Art von Zinsswap, da beim Währungsswap nur Geldbeträge getauscht werden.

Win-Win-Geschäft für zwei Partner

Was ist ein Währungsswap in der Praxis? Ein einfaches Beispiel macht das deutlich: Angenommen die Unternehmen X und Y benötigen jeweils einen Kredit in gleicher Höhe und zwar X in US-$ und Y in €. X kann das Geld in US-$ zu 10% Zinsen in den USA bekommen, Y für nur 9%. In Deutschland würde X den Betrag ebenfalls zu 11% erhalten.

Also vereinbaren beide einen Währungsswap. X besorgt sich den €-Betrag in Deutschland und Y den US-$-Betrag in den USA. Seinen Zinsvorteil von 1% kann Y nun X zukommen lassen, indem beide Firmen die Beträge untereinander für einen bestimmten Zeitraum tauschen. Die Zinsen für die Kredite zahlen sie sich in der jeweiligen Währung und tauschen am Ende das Geld wieder zurück.

Zur Rückzahlung wird der anfängliche Kassakurs vereinbart, womit Wechselkursrisiken ausgeschlossen sind. Die ersparten Zinsen können sie sich frei nach Vereinbarung teilen, womit jeder ein Geschäft gemacht hat. Das Risiko bei dem Vorgehen: Das Geschäft steht und fällt mit der Zahlungsfähigkeit des Partners.

Cross Currency Swaps – Kombination mit Wettcharakter

Vergleichbare Geschäfte bieten auch Banken an. Anleger nehmen einen Fremdwährungskredit auf und legen das Geld in einer anderen Währung mit einem höheren Zins an.

Probleme und Streit vor Gericht bereitet die Kombination aus Zins- und Währungsswap – auch Cross Currency Swap genannt. Hier ist der vereinbarte Betrag in einer Fremdwährung fiktiv. Es werden Zinsen von der Bank sowie dem Kunden gezahlt und miteinander verrechnet. Dabei beruht der Zinssatz auf einem von der Bank vorgegebenen Index.

Wenn es durch die Entwicklung der Währungen und der Zinsindizes zu Verschiebungen kommt, ist in der Regel der Anleger im Nachteil und zahlt drauf. Die Bank indes kann sich intern absichern, indem sie beispielsweise die Gewinnchancen des Tauschgeschäfts an Dritte verkauft und so von Beginn an auf der sicheren Seite ist, was allerdings den Markwert des Swaps drückt. Für viele Anleger ist dies nicht nur ein Risiko, sondern ein Wettgeschäft mit unsicherem Ausgang.