Grundzüge der Mikroökonomie – Fragen und rationale Entscheidungen

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Was haben Anleger und Verbraucher mit Mikroökonomie zu tun? Ganz einfach: Ihr Ausgabenverhalten, ihre Bedürfnisse sowie Vorlieben und die entsprechenden Angebote durch Produzenten, Handel und Dienstleister haben grundlegenden Einfluss auf den Gesamtmarkt in unserer Volkswirtschaft. Konsumorientierung, Angebot und Nachfrage gestalten Preise, Ressourcenbedarf und Arbeitsplätze.

Mikroökonomie und Makroökonomie – das Kleine beeinflusst das Große

Grob gesagt: Alles was sich zwischen all den verschiedenen Marktteilnehmern, also Haushalten, Unternehmen und Institutionen abspielt, gehört zu den Grundzügen der Mikroökonomie. Sie betrachtet die Wechselwirkung von Verhalten, Ursachen und Auswirkungen dieser sogenannten Wirtschaftssubjekte untereinander.

Die Makroökonomie wiederum beschäftigt sich mit dem, was deren individuelles Verhalten etwa im Hinblick auf Wirtschaftskreislauf, Konjunktur und Wachstum bewirkt. Hier geht es um die gesamtwirtschaftlichen Zusammenhänge. Im Zentrum der Betrachtung stehen etwa der Gütermarkt, der Geldmarkt, der Arbeits- und Wertpapiermarkt.

Die Mikroökonomie untersucht also die wirtschaftlichen Vorgänge im Kleinen, die Makroökonomie die im Großen. Beide sind Teil der Volkswirtschaftslehre. Soweit die Grundzüge zur Einordnung.

Grundzüge der Mikroökonomie – Entscheidungen von Haushalten, Unternehmen und Institutionen

Die Grundzüge der Mikroökonomie selbst lassen sich verkürzt mit den folgenden Gedanken darstellen: Im Zentrum stehen die Interaktionen und das Verhalten von Haushalten, Unternehmen und Institutionen.

Dies wird mit dem einfachen Modell des Wirtschaftskreislaufs betrachtet: Die Haushalte bieten den Unternehmen die Produktionsfaktoren wie Arbeit, Kapital (z.B. als Aktionär) und Boden – gleichzeitig fragen sie die deren Güter und Dienstleistungen nach.

Interessant sind dabei die Entscheidungen der einzelnen Teilnehmer. Hierzu zählen typischerweise Fragen wie: Wird ein Haushalt einen Teil seines Einkommens sparen und wenn, dann wieviel und warum? Welche Menge eines Konsumgutes wird er kaufen? Wird er mehr Energie verbrauchen, wenn der Preis sinkt?

Wird ein Unternehmen bei steigenden Arbeitskosten weniger produzieren und Arbeitsstellen streichen? Senkt ein Unternehmen die Preise, wenn die Konkurrenz billiger anbietet, und wird dann der Umsatz steigen?

Alle Antworten stellen Entscheidungen dar, deren Ursachen und Folgen ebenfalls untersucht werden. Jede Frage und jede Entscheidung ergibt wieder neue Fragen, die auch für die Gestaltung der Rahmenbedingungen durch die Politik entscheidend sind: Was bestimmt das Einkommen eines Haushalts? Wie hängen Einkommen und Bildung zusammen? Wie reagieren Unternehmer auf Steuererhöhungen?

Oder: Was passiert bei Steuererhöhungen auf Kraftstoffe oder Tabak? Stellt man fest, dass der Verbrauch gleich bleibt, stellt sich die Frage nach den weiteren Auswirkungen. Wenn kein höheres Einkommen vorhanden ist, wird entweder weniger gespart oder es werden weniger andere Produkte gekauft. Fragt sich dann, welche.

Die Fragen gehen aber z.B. im Hinblick auf ordnungspolitische oder versicherungswirtschaftlich relevante Aspekte mitunter weiter: Welche Auswirkungen haben sportliche Betätigungen auf die Gesundheit? Wie steht es mit der Geburtenrate? Wieviel ist ein Menschenleben wert? Wie steht es mit der Lebenserwartung? Oder: In welchem Ausmaß steigt der Pflegebedarf älterer Menschen?

Grundzüge der Mikroökonomie – ökonomisches Handeln bis ins Detail

Diese Fragestellungen mögen noch so unterschiedlich sein – allen jedoch ist eines gemeinsam: Die Mikroökonomie unterstellt jedem Teilnehmer, jedem Wirtschaftssubjekt, ein vernunftbetontes, rationales Handeln, das sich an ökonomischem Denken orientiert.

Das heißt, dass unter den gegebenen finanziellen, rechtlichen, zeitlichen oder sonstigen Einschränkungen knappe Mittel möglichst effizient eingesetzt werden. Das gilt nicht nur für kühl kalkulierende Unternehmen oder die wohlüberlegte Entscheidung für eine optimale Geldanlage. Es betrifft selbst die banalsten alltäglichen Entscheidungen für den Kauf Brötchen oder einer Zeitschrift.