Stufenzinsanleihe: Renditeberechnung anhand eines Beispiels

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Da der Zinssatz bei einer Stufenzinsanleihe nicht fix ist, sondern  bei step-up-Modellen über die Laufzeit ansteigt und bei step-down-Anleihen absteigt, muss jede einzelne Zinsstufe in die Renditeberechnung miteinbezogen werden.

Auch der Ankaufspreis muss miteinberechnet werden, denn wer nicht direkt bei Auflage der Anleihe einsteigt, muss den jeweils aktuellen Kurswert der Anleihe zahlen.

Der kann dann oberhalb des ursprünglichen Nennwertes liegen. Zum Ende der Laufzeit wird nur dieser rückerstattet, nicht der Einstiegspreis. Die Zinsen beziehen sich jedoch ausschließlich auf den Nennwert der Anleihe.

Doch auch wer von Anfang an dabei ist, muss gegebenenfalls noch eine zusätzliche Gebühr entrichten – den sogenannten Ausgabeaufschlag.

Anhand dieser Variablen kann dann eine Renditeerwartung prognostiziert werden. Da es sich um Nominalzinssätze handelt, ist die Berechnung der Rendite immer auch ein wenig Spekulation.

Denn der Nominalzins ist nicht inflationsbereinigt. Und da sich die jährliche Inflationsrate immer erst im Nachhinein genau feststellen lässt, ist bei jeder Renditeerwartung ein Schuss Unwägbarkeit beigemengt.

Stufenzinsanleihe – Beispiel zur Renditeberechnung

Die Stufenzinsanleihe einer fiktiven Firma wird zum 1. April 2013 zu 1.000 € Nennwert ausgegeben. Die Laufzeit beträgt 4 Jahre und endet demnach zum 31. März 2017.

Die Zinstreppe umfasst 4 Stufen: 2% nach dem ersten, 2,5% nach dem zweiten, 3% nach dem dritten und 3,5% nach dem vierten Jahr, zu Ende der Laufzeit. Die Zinszahlungen erfolgen jährlich zum 31. März.

Der Anleger kauft die Anleihe am 7. Juli 2014, also während des zweiten Laufzeitjahres, zu einem Kurswert von 1.042 €.

Um für die fiktive Stufenzinsanleihe eine Renditeberechnung durchführen zu können, müssen diese 4 Berechnungsposten einbezogen werden:

  • Die Investition von 1.042 € am 7. Juli 2014
  • Die Zinsausschüttung vom 31. März 2015 in Höhe von 2,5% oder 25 €
  • Die Zinsausschüttung vom 31. März 2015 in Höhe von 3% oder 30 €
  • Die Zinsausschüttung vom 31. März 2016 in Höhe von 3,5% oder 35 €

Die Formel für die Renditeberechnung lautet nun:

Rendite = Nennwert – Einstiegskurs – Ausgabeaufschlag + Zins Jahr 1 + Zins Jahr 2 + Zins Jahr 3 + Zins Jahr 4

Da der Anleger in diesem Fall erst im zweiten Jahr eingestiegen ist, entfallen der Zins für das erste Jahr und der Ausgabeaufschlag. Steigt er direkt zum Start der Anleihe ein, so ist der Einstiegskurs gleich dem Nennwert.

Für das Beispiel ergibt sich somit folgende Rechnung:

1000 – 1042 – 0 + 25 + 30 + 35 = 48

Für die Stufenzinsanleihe weist die Renditeberechnung in dem vorliegenden Beispiel einen Gesamtgewinn von 48 € aus.