Wie funktioniert eine Überweisung nach Russland?

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Der russische Konflikt mit der Ukraine kann zu weiteren Schwierigkeiten für Anleger führen, die Geld nach Russland überweisen möchten.

Aktuell gibt es schon einige Hürden, die es zu umgehen gilt. Entscheidend für eine erfolgreiche Überweisung nach Russland sind diverse Faktoren.

Welche Währung wird überwiesen?

Oft geschieht hier der erste Fehler. Wer es besonders gut meint und bereits den gewünschten Betrag in der russischen Währung Rubel überweist, macht sich unnötig das Leben schwer. Viele russische Banken akzeptieren eine derartige Transaktion nicht so einfach. Die Folge: Sie bekommen den Betrag zurück auf das Konto gebucht – abzüglich der Kosten für Provision und Courtage.

Damit dies nicht geschieht, gibt es zwei einfach Lösungen, die es zu wissen gilt. Eine Überweisung nach Russland sollte in € oder US-$ erfolgen. Damit verläuft die Transaktion reibungslos und teilweise sogar ohne Gebühren.

Je nach Währung sind hier unterschiedliche Banken zuständig – egal wie die Hausbank heißt, von deren Konto überwiesen wird. Überweisungen nach Russland in US-$ übernimmt die Deutsche Bank New York. Wird die Transaktion dagegen in € ausgeführt, leitet das Geld die Deutsche Bank  Frankfurt weiter. Dementsprechend entstehen auch unterschiedliche Gebühren.

Bei einer solchen Überweisung werden ebenfalls SWIFT (BIC) und IBAN genötigt. Wer also an einen russischen Empfänger Geld transferieren möchte, muss diese beiden Nummern kennen. Die russische IBAN beginnt dabei in der Regel mit „40“. Sie kann also so aussehen: 401234567890123456789

Überweisung auf ein Konto in Russland

Peter wird einige Zeit in Russland verbringen und eröffnet deshalb bei seiner Ankunft in Moskau ein Konto bei der Bank of Moscow. An seinem Geburtstag möchte seine Mutter ihm Geld überweisen und fragt Peter, wie das genau funktioniert. Peter macht sich schlau und sagt seiner Mutter, dass diese den geplanten Betrag in US-$ auf sein russisches Konto transferieren kann.

Seine Mutter benötigt für die Überweisung den Swift-Code von der Bank of Moscow – in dem Fall MOSWRUMM und die zum Konto gehörige IBAN. Diese erfragt Peter bei seiner Bank und teilt sie seiner Mutter mit. Außerdem werden der Name der Bank und natürlich der Empfängername benötigt, damit die Überweisung reibungslos funktioniert.

Gebühren für eine Überweisung nach Russland

Die Gebühren für eine Überweisung nach Russland sind abhängig von der Währung und dem Betrag. Hierbei können sogar gewisse Schlupflöcher genutzt werden. Natürlich ist es ratsam bei der eigenen Bank vorher nachzufragen, wie hoch die Gebühren sind. Also groben Richtwert gibt es schon einmal ein mögliches Gebührenmodell.

Überweisungen in Euro bis 2.500 € kosten 10 €. Bis 12.500 € steigen die Gebühren auf 15 €. Wer bis zu 25.000 € überweist, muss mit Transaktionskosten von 20 € rechnen. Alle Beträge darüber hinaus kosten 0,15 % und maximal 75 €. So kosten 26.000 € der Rechnung entsprechend (26.000 € * 0,15%) = 39 €. Es ist also günstiger den Betrag auf zwei Überweisungen aufzuteilen, um letztlich nur 30 € Kosten zu haben.

Anders sieht bei einer Überweisung nach Russland in US-Dollar aus. Hier kann es sogar sein, dass Transaktionen bis US-$ 100 kostenlos sind. Das kann sich aber je nach Bank unterscheiden.

Deshalb lohnt es sich auch hier im Vorfeld die Gebührenstruktur abzufragen. Überweisungen bis US-$ 2.500 kosten 8,50 €, bis US-$ 5.000 fallen 13 € an. Höhere Beträge verursachen 17 € Gebühren. Insofern liegen die reinen Transaktionskosten für eine Überweisung nach Russland in US-$ deutlich günstiger als in €.

Zu beachten gilt hierbei aber noch, welche Gebühren die Bank für die Umrechnung bzw. den Wechsel von € in US-$ berechnet. Somit kann nicht von vornherein gesagt werden, dass die Variante in US-Dollar immer die Musterlösung ist. Wer die Chance hat kostenlose Überweisungen bis US-$ 100 zu nutzen, kann natürlich versuchen mehrmals kleine Beträge zu versenden.

Sonderfall: Rente nach Russland überweisen

Wer seinen Altersruhesitz in Russland plant, kann nicht auf Unterstützung der Rentenkasse  hoffen. Viele Aussteiger müssen sich selbst um ihre Rente kümmern, damit das Geld auch in Russland ankommt. So werden dafür 2 Konten benötigt.

Ein deutsches Konto auf dem die Rentenzahlungen eingehen und ein russisches Konto. Rentner müssen dann nur noch von dem deutschen auf das russische Konto die gewünschten Beträge überweisen.

Sanktionen für Überweisungen nach Russland

Im politischen Machtkampf der EU mit Russland hat jedes Land bereits Sanktionen beschlossen. Bislang sind davon die Überweisungen nach Russland aber nicht betroffen. Während Lebensmittel, Autos und eventuell auch Energie nicht bilateral getauscht werden, darf Geld weiterhin die Grenze passieren.

Dass dies zukünftig so bleibt, ist nicht garantiert. Wie bereits erwähnt, lohnt sich vor einer Überweisung ein Anruf bei der Hausbank, um die Gebühren zu erfragen.