Statische Rentabilitätsrechnung: Verfahren mit Nachteilen

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Mit der Rentabilitätsrechnung kann ein Anleger herausfinden, wie erfolgreich, also rentabel, sein Aktieninvestment ist. Es geht um die Beurteilung von Unternehmen. Die Rentabilitätsrechnung wird auch Rentabilitätsvergleichsrechnung oder return on investment (ROI) genannt. Sie ist ein statisches Verfahren.

Was ist die Statische Rentabilitätsrechnung?

Die statische Rentabilitätsrechnung zeigt, wie hoch sich das eingesetzte Kapital – die Investition – in einem bestimmten Zeitraum verzinst hat. Generell ist die Rendite das Verhältnis von Ertrag und Aufwand. Der Gewinn wird durch den Aufwand geteilt und mit 100 multipliziert. So erhält man die jeweilige Renditezahl in Prozent.

Je höher die Rendite ist, desto besser. Mit der Renditekennzahl lässt sich der Effizienzgrad von wirtschaftlichen Unternehmungen erkennen und vergleichen. Dabei kann es sich um die Rendite von Immobilien oder Produktionsanlagen handeln.

Statische Rentabilitätsrechnung ohne Faktor Zeit

Doch hier zeigen sich im Detail die Schwachstellen der statischen Rentabilitätsberechnung. Denn sie kann bei der Berechnung den wichtigen Faktor Zeit kaum berücksichtigen. So unterliegt bei Immobilien der Aufwand einer anderen Dynamik als bei Produktionsanlagen. In beiden Fällen wird investiertes Kapital gebunden.

Aber: Immobilien sind nicht abnutzbar, sie unterliegen betriebswirtschaftlich keiner Abschreibung. Anders hingegen Geräte zur Produktion. Wird bei Geräten bzw. Produktionsanlagen der Kapitaleinsatz durch die jährliche Abschreibung geringer, so steigt die Rendite mit jedem Jahr.

Hier zeigt sich zum Beispiel der Einfluss durch den Faktor Zeit. Er zeigt sich aber auch bei Zinsen. Wenn Zinsen jährlich die rechnerische Ausgangsbasis erhöhen, entsteht durch den Zinseszins-Effekt ein exponentieller Wertzuwachs.

Aufgrund von Zinsen und Abschreibungen sind sowohl Kapitalaufwand als auch Gewinne keine gleichbleibenden Größen. Letztlich fallen also bei allen Investitionsobjekten über die Zeit verschiedene Ein- und Auszahlungen an, mit denen die jeweiligen Größenordnungen variieren.

Durchschnittswerte als Behelf

Um dem gerecht zu werden, werden über einen definierten Zeitraum hinweg Durchschnittswerte für die Berechnung gebildet: Es gilt dann das Verhältnis vom durchschnittlichen Gewinn zum durchschnittlich gebundenen Kapital.

Bei nicht abnutzbaren Anlagegütern kommen die vollen Anschaffungskosten zum Ansatz. Bei abnutzbaren Anlagegütern die Hälfte der Summe, die sich aus Anfangsinvestition und Restwert ergibt.

Somit ergibt die durchschnittliche jährliche Verzinsung Werte, die zumindest annäherungsweise stimmen. Zinseszins-Effekte sind jedoch nicht berücksichtigt.

Die statische Rentabilitätsrechnung hat den Nachteil, dass sie im Detail ungenau ist. Hier müssten alternativ dynamische Investitionsrechnungsverfahren wie z.B. die Kapitalwertmethode oder die Berechnung des internen Zinsfußes eingesetzt werden.

Was sind die Vorteile der statischen Rentabilitätsrechnung?

Gleichzeitig wird die statische Rentabilitätsrechnung verbreitet gerne verwendet. Sie erlaubt den Renditevergleich unterschiedlicher Investitionsobjekte. Und sie ist vor allem relativ einfach.

Anleger, die die Rendite verschiedener operativer Geschäfte vergleichen wollen, können sich mit der Rentabilitätsrechnung schnell einen Überblick verschaffen.

Allerdings muss man stets beachten, dass eine Reihe von Faktoren die, einen Gewinn mitbeeinflussen, hierbei nicht berücksichtigt werden können. Zum Beispiel: Kundenbindung, Zufriedenheit bei Kunden und Mitarbeitern sowie Qualität oder Image.