Small Caps versus Large Caps: Den Size-Effekt nutzen

Inhaltsverzeichnis

Die Size-Strategie nutzt die unterschiedliche Dynamik verschiedener Märkte.

Anstatt rein auf die üblichen großen, marktbreiten Aktien-Indizes zu setzen, wird in Indizes investiert, die sich nach der Größe der darin enthaltenen Unternehmen unterscheiden.

Size-Strategie nutzt Small Cap-Effekt: langfristig höhere Renditen

Large Caps – größere Unternehmen – überzeugen durch ein geringeres Preis-Buchwert-Verhältnis.

Bei Small Caps – kleineren Unternehmen – gehen die Märkte in der Regel von einem dynamischeren Wachstum aus.

Mehr zum Thema: Size Effekt Erklärung: Großer Effekt mit kleineren Firmen

Small Caps starten von einer generell niedrigeren Basis.

Entsprechend legen sie in Aufschwungphasen etwas stärker zu und nehmen Erholungstendenzen vorweg.

Auch langfristig haben Small Caps stärkere Wachstumsraten als Large Caps.

Dies zeigt unter anderem ein Blick auf die Entwicklung der vergangenen 30 Jahre in den USA.

Bei einem Beobachtungsausschnitt von 10 Jahren kam etwa der Russell 2000 US Small Cap-Index auf eine kumulierte Bruttorendite von 113%.

Beim Large Cap-Index von Russell waren es 46%.

Dies bestätigt den durch den US-Ökonomen Rolf W. Banz bekannt gewordenen „Small-Cap-Effect“, der zeigte, dass langfristig die Aktienrenditen kleinerer Gesellschaften signifikant über denen großer Gesellschaften liegen.

Small Caps: erfolgreich, aber konjunkturabhängig

Der Blick auf die USA hat einen Grund: Rund die Hälfte aller Small Caps kommt aus den USA. Der US-Markt ist der weltweit größte für Small Caps und Large Caps.

Der Markt in Deutschland hingegen nimmt sich selbst im Vergleich zu Großbritannien oder Japan recht bescheiden aus.

Und das, obwohl sich Deutschland als Land des Mittelstands versteht.

Ausschlaggebend ist eine deutsche kulturelle Eigenheit: Die meisten Familienunternehmen wollen nicht an die Aktienmärkte.

Insgesamt ist der Erfolg von kleineren und mittleren Unternehmen wesentlich auf ihre Flexibilität und Innovationskraft zurückzuführen.

Small Caps haben zudem in der Regel eine starke Kundenorientierung.

Dennoch setzen in unsicheren Zeiten viele Investoren eher auf Börsenschwergewichte.

Der Grund: Small Caps sind weniger liquide als die großen Unternehmen.

Small Caps sind außerdem konjunkturabhängiger und damit stärkeren Schwankungen ausgesetzt.

Anleger sollten also beachten: Bei Small Caps werden die Renditen zum Preis einer durchschnittlich höheren Volatilität erwirtschaftet.

Im Vergleich zur Volatilität bei den Large Caps bzw. Blue Chips zeigt sich eine Differenz, die  bei durchschnittlichen Werten zwischen rund 2% und 5% liegt.

Fazit: Small Caps und Large Caps im Vergleich

Small Caps profitieren generell von höheren Wachstumspotenzialen und bieten entsprechend bessere Renditeerwartungen.

Die höheren Renditechancen – gerade in Erholungsphasen – sind bei mittleren und kleineren Börsenunternehmen jedoch mit einem leicht erhöhten Risiko verbunden.

Bei großen Unternehmen, den Large Caps, hingegen erweist sich deren breiteres Geschäftsportfolio sowie eine meist bessere Kapitalausstattung in Abschwungphasen als Vorteil.

Ein weiterer Vorteil von Blue Chips sind die üblicherweise höheren Dividenden.

Eigenschaften von Small Caps und Large Caps nutzen

Die unterschiedlichen Eigenschaften können sich Anleger zunutze machen und durch eine geschickte Size-Strategie substanziellen Mehrwert erzielen.

Mit ETFs auf die passenden Indizes lässt sich eine Size-Strategie gut umsetzen.

Allerdings: Das Angebot an Size-ETFs ist sehr überschaubar.

Mit der verstärkten Suche nach neuen Renditemöglichkeiten jedoch dürfte sich das Angebotsspektrum erweitern.