Orderarten im Überblick: Market- und Limit-Order im Detail

Inhaltsverzeichnis

Dieser Überblick über Orderarten soll ein wenig Licht ins Dunkel der zahlreichen Orders bringen, die Anleger durchführen können. Dabei geht es in erster Linie um die Market- und die Limit-Order.

Orderarten im Überblick: die Market-Order

Eine Market-Order ist eine preislich unlimitierte Order.

Dabei weisen Sie Ihren Broker an, einen Verkauf zum bestmöglichen Preis („bestens“) und einen Kauf zum billigsten Preis („billigst“) an die Börse zu leiten.

Dort angekommen, werden Sie bei einem Verkauf zum aktuellen Geldkurs und bei einem Kauf zum aktuellen Briefkurs bedient.

Dies gilt jedoch nur dann, wenn auch tatsächlich die entsprechende Anzahl an Aktien auf der Geldseite (bei Verkauf) oder Briefseite (bei Kauf) zu finden sind.

Ist dies nicht der Fall, kann es dazu kommen, dass Ihre Order zu einem schlechteren Kurs ausgeführt wird als gewünscht.

Im Falle eines Kaufs wird Ihr Ausführungskurs unter Umständen deutlich über und im Falle eines Verkaufs gegebenenfalls deutlich unter Ihren Vorstellungen liegen. Sie sehen: Orderausführung und Liquidität hängen direkt zusammen.

Beispiel: „VERKAUF Aktie B bestens“

Nehmen wir an, der zuletzt an einer Börse bezahlte Kurs für die Aktie B liegt bei 25 €. Sie wollen nun die Aktie verkaufen und geben eine Market-Order auf.

Aus irgendeinem Grund (zum Beispiel wegen einer schlechten Unternehmensnachricht) liegt der aktuelle Geldkurs zum Zeitpunkt des Ordereingangs jetzt nur noch bei 24 €.

Folglich erhalten Sie eine Ausführung zu 24 €, also 1 € oder 4% schlechter als erwartet.

Je liquider der Markt, umso geringer ist die Gefahr einer „schlechten“ Ausführung. Der Vorteil der Market-Order liegt jedoch in der Vermeidung eines Ausfallrisikos. Ihre Order wird in jedem Falle ausgeführt.

„Geldanlage-Berater-Tipp“: Nutzen Sie eine Market-Order nur bei liquiden Titeln wie DAX-Aktien. Vermeiden Sie eine Market-Order, wenn die Kurse stark schwanken und bei Nebenwerten.

Orderarten im Überblick: die Limit-Order

Bei Erteilung einer Limit-Order nennen Sie Ihrem Broker bei einem Kauf Ihr Höchstgebot und bei einem Verkauf Ihren Mindestpreis.

Sehr wichtig für die Limit-Order ist die Lage des Limits zum aktuellen Kurs. Im Normalfall liegt Ihr Limit für einen Kauf unterhalb und für einen Verkauf oberhalb des zuletzt bezahlten Preises.

Mehr dazu: Funktion und Vorteile der Limit-Order

Im Beispiel in der Tabelle unten sehen Sie, dass aktuell ein Kurs von 38 € zustande gekommen ist.

Geldkurs Letzter Kurs Briefkurs 40 39 38 38 38 37 36

Denn nur hier decken sich die Kaufgebote des einen mit den Verkaufsgeboten eines anderen Marktteilnehmers. Oberhalb des „letzten Kurses“ warten weitere Verkäufer, unterhalb die Käufer mit ihren Limitordern.

Durch die Erteilung einer Limit-Order stellen Sie sicher, dass Ihren Preisvorstellungen auch tatsächlich Rechnung getragen wird.

Im Gegensatz zur Market-Order beinhaltet die Limit-Order ein Ausfallrisiko. Denn wird Ihr gewünschter Preis nicht erreicht, erhalten Sie auch keine Ausführung.

Beispiel: „KAUF Aktie B Limit 37 €“

Nehmen wir an, die Aktie B notiert zu einem Preis von 38 €. Sie erteilen eine Kauforder mit einem Limit von 37 €.

Hiermit geben Sie dem Börsenmakler bzw. dem computerisierten Handelssystem (XETRA) eindeutig zu verstehen, dass Sie keinesfalls mehr als 37 € zahlen möchten.

Solange die Aktie oberhalb Ihres Limits gehandelt wird, erhalten Sie also keine Ausführung. Erst bei Erreichen oder Unterschreiten der Limit-Order wird Ihre Order ausgeführt und Sie kaufen die Aktie.

Manchmal kommt es selbst bei Erreichen eines Limits zu einer Nichtausführung. Dann nämlich, wenn andere Marktteilnehmer zum gleichen Zeitpunkt wie Sie eine Market-Order erteilen. Diese werden in dem Fall bevorzugt.

Das heißt, eine Limit-Order wird erst nach der Market-Order bearbeitet. Dieses Vorgehen ist so in den Börsenordnungen vorgeschrieben.

Sie können sich Ihrer Ausführung also erst dann sicher sein, wenn bei einem Kauf ein Preis unterhalb des Limits oder bei einem Verkauf ein Preis oberhalb des Limits zustande gekommen ist. Üblicherweise erhalten Sie kurze Zeit später eine Bestätigung.

Entwickelt sich die Aktie nicht wie von Ihnen erwartet, können Sie Ihr Limit auch ändern. Beachten Sie, dass hierfür je nach Broker zusätzliche Gebühren anfallen können.

„Geldanlage-Berater-Tipp“: Nutzen Sie eine Limit-Order, wenn die Kurse stark schwanken und Sie einen bestimmten Preis erzielen wollen.

Vor allem bei Derivaten wie Optionsscheinen sollten Sie unbedingt diese Orderart anwenden. Vermeiden Sie eine Limit-Order, wenn Sie eine Aktie unbedingt (ver-)kaufen wollen.