Credit Linked Note: auch für Privatanleger interessant?

Inhaltsverzeichnis

Im Umfeld niedriger Zinsen, in denen Anleger für fünfjährige deutsche Staatsanleihen nur noch einen Zinssatz von 0,25% und weniger erhalten, suchen viele Investoren nach Möglichkeiten, um höhere Zinsen für eine festverzinsliche Anlage zu bekommen.

Nach dem viele konservative Anleger um Aktien aufgrund ihrer Schwankungsanfälligkeit einen Bogen machen, wenden sich viele Investoren alternativen Anleihen wie zum Beispiel Credit Linked Notes (CLN) zu. Doch was sind Credit Linked Notes (CLN). Worin liegen die Vorteile und Risiken dieser Anlageklasse?

Credit Linked Notes – eine Definition

Credit Linked Notes definieren sich zunächst als anleiheähnliche Schuldverschreibungen, die Charakteristika einer klassischen Anleihe aufweisen. Eine CLN fällt in die Anlageklasse der Kreditderivate bzw. strukturierten Wertpapiere und wird daher auch gerne auch als synthetische Unternehmensanleihe bezeichnet.

Credit Linked Notes dienen dazu, um Kreditrisiken abzusichern, wobei die Rückzahlung von einem sogenannten Kreditereignis (Insolvenz, Nichtzahlung, Restrukturierung der Schulden usw.) abhängt. Damit ähnelt die CLN recht stark Kreditausfallversicherungen wie Credit Default Swaps (CDS), die in Zeiten der Finanzkrise sehr stark in der Kritik standen.

So funktionieren Credit Linked Notes

Der Erwerber eines Credit Linked Notes stellt dem Emittenten einen Nominalbetrag bzw. Ausgabepreis (zum Beispiel 10.000 €) zur Verfügung, womit der Investor nicht dem Schuldner direkt Geld leiht, sondern über den Emittenten einen Kreditausfallschutz auf den Schuldner verkauft.

Um einen CLN ausgeben zu können, gründen Emittenten meist eine spezielle Zweckgesellschaft (Special Purpose Vehicle (SPV)), die jedoch in der Regel über kein eigenes Kapital verfügt. Durch die Übernahme des Kreditausfallrisikos erhält der Anleger einen vergleichsweise hohen Zins sowie 100-prozentige Rückzahlung der Anleihe am Laufzeitende. Voraussetzung ist jedoch, dass kein Kreditereignis (siehe oben) eintritt.

Vorteile von Credit Linked Notes

Credit Linked Notes sind für den Emittenten eine gute Möglichkeit, Kreditrisiken zu diversifizieren und zu minimieren. Bei der Ausgestaltung eines CLN (Anzahl der Schuldner, Rückzahlungsprofil, Kreditereignisse) bestehen große Freiräume, so dass die Struktur individuellen Anlagestrategien angepasst werden kann.

Die Ausstattungsvariablen eines CLN unterliegen damit kaum Beschränkungen, wobei die Emission eines CLN sowohl als Inhaberschuldverschreibung, als auch als Schuldschein mit fixen und variablen Zinskupon möglich ist. Für den Anleger sind Credit Linked Notes deshalb interessant, da die Kreditausfallschutzprämie in der Regel höher ist als die Rendite einer herkömmlichen Anleihe.

Fazit: Credit Linked Notes für Privatanleger zu risikoreich

Ein Credit Linked Note definiert sich als Kreditderivat. Dadurch winken zwar für Privatanleger höhere Zinsen als am durchschnittlichen Anleihemarkt, jedoch sollten Anleger auch bedenken, dass beim Erwerb dieser Anleiheform sowohl das Ausfallrisiko des Referenzwertes als auch das Bonitätsrisiko des Emittenten übernommen werden.

Damit besteht die Gefahr, dass der Anleger das eingesetzte Kapital – zum Beispiel bei Ausfall des Schuldners oder des Emittenten – nur zum Teil oder gar nicht zurück erhält.

Dadurch, dass der Anleger eines Credit Linked Note das doppelte Risiko (Ausfallrisiko des Referenzwertes und des CLN-Emittenten) trägt, ist diese Anleiheform für den Privatanleger eher nicht geeignet, zumal sich auch mit Aktien langfristig Renditen von 7 bis 8% im Jahr erwirtschaften lassen.