Bilanzkennzahlen: Anlagenintensität – Bedeutung und Berechnung

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Um Erkenntnisse über ein Unternehmen zu erhalten, haben Bilanzkennzahlen einen hohen Wert.

Die Anlagenintensität als Bilanzkennzahl zeigt auf, wie hoch der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen ist.

Sie lässt Rückschlüsse auf die finanzielle Flexibilität eines Unternehmens zu, da sie Aufschluss über dessen Kapitalbindung und Belastung durch Fixkosten gibt.

Anlagevermögen – was ist das?

Das Anlagevermögen schließt alle Vermögenswerte ein, die langfristig Bestandteil des Unternehmens sind und bleiben. Je nach Unternehmensbranche können dies verschiedenste Werte sein.

Computer, Kopierer, Faxgeräte für das Büro einer Dienstleistungsagentur etwa. Schleifmaschinen und Werkbänke in einem Tischlereibetrieb – oder auch der Fuhrpark einer Autovermietung.

Das Anlagevermögen verursacht zumeist Fixkosten, beispielsweise durch Abschreibungen.

Abschreibungen auf Anlagevermögen

Nichts ist für die Ewigkeit. Dies gilt auch für das Vermögenswerte.

Abschreibungen bedeutet hier nichts weiter, als dass der Wertverlust von Vermögenswerten in der Gesamtsumme des Anlagevermögens seinen Niederschlag findet.

Ein Computer veraltet, Maschinen nutzen sich ab. Im Laufe der Zeit verlieren diese Gegenstände an Wert, und müssen abgeschrieben werden.

So werden durch den Wertverfall im Laufe der Zeit Kosten verursacht, die das Anlagevermögen schmälern. Dies kann etwa durch Reparaturen oder Modernisierungen abgemildert werden.

Bilanzkennzahlen: So wird die Anlagenintensität berechnet

Um die Anlagenintensität zu berechnen, wird das gesamte Anlagevermögen ermittelt und anschließend durch das Gesamtvermögen geteilt. Der Wert, der sich daraus ergibt, muss nun noch mit 100 multipliziert werden, um eine Prozentangabe zu erhalten.

Anlagenintensität = (Gesamtes Anlagevermögen / Gesamtvermögen) x 100

In den Bilanzkennzahlen ist hierbei weder ein besonders hoher, noch ein besonders niedriger Anteil vorbehaltlos wünschenswert.

Eine hohe Anlagenintensität kann darauf hindeuten, dass zu viel Vermögen in den Anlagen steckt. Problematisch kann das etwa bei finanziellen Engpässen werden, da die Wertgegenstände sich mitunter schwer veräußern lassen, das Unternehmen nicht flexibel reagieren kann.

Andererseits kann ein verhältnismäßig geringer Anteil an Anlagevermögen darauf hindeuten, dass das Unternehmen über marode Vermögenswerte verfügt, deren Wert durch zahlreiche Abschreibungen gefallen ist – zum Beispiel veraltete Produktionsmaschinen.

Der Nutzen von Bilanzkennzahlen

Für auswärtige Interessenten liefern Bilanzkennzahlen einen wichtigen Nutzwert. Potentielle Investoren, ob private Aktionäre oder Großanleger, erhalten über die Bilanzen schnell einen Überblick über wichtige Rahmendaten und die finanzielle Gesundheit interessanter Firmen.

Mit ein wenig Übung, kann man Bilanzen richtig lesen und sich in kurzer Zeit einen umfassenden Überblick über die Befindlichkeit des betreffenden Unternehmens schaffen.

Doch auch für die Führung einer Firma bilden Bilanzkennzahlen wie die Anlagenintensität eine wichtige Grundlage.

Das Controlling widmet sich der Beschaffung, Aufbereitung und Analyse von Daten, die anschließend der Unternehmungsführung zur Vorbereitung strategischer Entscheidungen dienen sollen.

Die Bilanzkennzahlen sind Ausdruck dieser Datenrecherche und werden zumeist im internen Rechnungswesen eines Unternehmens erstellt.