Produktlebenszyklus Auto: Kleine Neuerungen, große Wirkung

Inhaltsverzeichnis

Die Einteilungen des Produktlebenszyklus in verschiedene Phasen bei der Entwicklung neuer Güter trifft in vielen Fällen zu.

Trotzdem gibt es Märkte oder Produktsorten, die abweichende Besonderheiten aufweisen, so zum Beispiel das Auto.

Erklärungsmodell: Produktlebenszyklus

Ganz allgemein geht man in der Wirtschaftswissenschaft von 5 verschiedenen Phasen aus, die zusammen den Produktlebenszyklus bilden.

Das Modell dient allerdings nicht der Voraussage bestimmter Entwicklungsschritte oder gar, um Prognosen über die Rentabilität des Produktes anzustellen. Stattdessen geht es um eine nachträgliche Erklärung, also warum und wann sich das Produkt in welcher Lebenszyklus-Phase befunden hat.

Eine wichtige Funktion kommt dabei der jeweiligen Marketingstrategie zu, die angewendet werden muss, um die angebotene Ware zu jeder Zeit optimal zu bewerben.

Produktlebenszyklus: Beim Auto ebenfalls schnelllebiger

Da schon viele tausend Produktlebenszyklen mithilfe dieses Modells nachträglich analysiert worden sind, ergeben sich natürlich dennoch indirekte Erfahrungswerte für zukünftige Angebote.

So sind die einzelnen Phasen der Produktentwicklung mit konkreten Erwartungen verbunden, was die Größe und das Verhalten von Produktionskosten, Umsatz- und Gewinnzahlen anbelangt.

Die erste Phase, die Einführungsphase, zeichnet sich zum Beispiel durch hohe Kosten aus, die noch nicht durch Einnahmen ausgeglichen werden können.

Mehr zum Thema: Produktlebenszyklus am Beispiel von Apples iPod

Der Produktlebenszyklus endet mit der so genannten Degenerationsphase.

Dabei schrumpft der Markt und die Gewinne gehen so weit zurück, bis die Herstellung des Produktes für das Unternehmen unrentabel geworden ist und gestoppt wird.

Der Produktlebenszyklus beim Auto: Ergebnis guten Marketings

Doch nicht alle Produkte verhalten sich in der Realität so, wie das Modell es verlangt. In einigen Bereichen hat sich die Dauer des Lebenszyklus heutzutage drastisch verkürzt.

Gute Beispiel dafür ist der Sektor der technischen Innovationen, also Handys, Computer, Fotoapparate und so weiter.

Und natürlich das Auto. Je nach herangezogener Interpretation befindet sich der Automobil-Markt dauerhaft in einem Status der faktischen Sättigung.

Das bedeutet: So ziemlich jeder, der ein Auto benötigt oder gerne als Luxusgut hätte, besitzt bereits eines. Zumindest in den Zielmärkten der Industrieländer.

Der Anreiz, ein neues Auto zu erwerben, ist also eher gering, er muss durch geschicktes Marketing erst geschaffen werden. Dass dies sehr erfolgreich geschehen kann, zeigt sich am stark verkürzten Produktlebenszyklus beim Auto.

Mehr zum Thema: Produktlebenszyklus Definition: Der Lebensweg eines Produktes

Dieser lag vor 4 Jahrzehnten bei durchschnittlich 8, in den 90ern bereits nur noch bei 3 Jahren.

Hier bedient sich die Autoindustrie einer wichtigen Erkenntnis der Verkaufspsychologie: Für die meisten Kunden ist nicht so sehr echte, hintergründige Innovation entscheidend für den Kaufimpuls.

Wesentlich wichtiger ist die erleb- und sichtbare Neuerung.

So erklärt sich auch die schier unendliche Fülle an neuen Fahrzeugmodellen, die alle paar Jahre von den großen Marken präsentiert werden. Oftmals verbirgt sich dahinter ähnliche Technik, die aber in einem aufgefrischtem Karosseriedesign steckt.

Auch beliebt: Kleine, aber sichtbare Änderungen im Innenraum oder an Details wie den Außenspiegeln, den Scheinwerfern oder einem Schiebedach.

Durch derlei Neuauflagen wird die Nachfrage auch in der Sättigungsphase aufrechterhalten und der Produktlebenszyklus beim Auto beginnt von neuem.