Bruttoinlandsprodukt Europa: Die EU als größter Binnenmarkt weltweit

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Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist die Berechnung der wirtschaftlichen Leistung einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum.

Das BIP misst die Produktion von Waren und Dienstleistungen, das heißt die gesamte ökonomische Wertschöpfung eines Staates.

Dabei sind alle im Inland hergestellten Güter innerhalb der Landesgrenzen bei der Berechnung von Relevanz.

Allerdings werden nur Güter, Waren und Dienstleistungen berücksichtigt, welche dem Endverbrauch dienen.

Mehr dazu: Bruttoinlandsprodukt: Definition der wichtigsten Wirtschaftsgröße.

Innerhalb Europas, beziehungsweise der Europäischen Union (EU), findet einmal jährlich eine Gegenüberstellung der einzelnen Bruttoinlandsprodukte statt, um einen direkten Vergleich der wirtschaftlichen Leistung sowie des Wirtschaftswachstums der EU zu ermöglichen.

Die Europäische Union und ihr Binnenmarkt

Mit einem nominalen Bruttoinlandsprodukt von 18.394 Mrd. US-$ im Jahr 2008 bildet die Europäische Union den größten Binnenmarkt weltweit.

Insgesamt erwirtschaften die 27 Mitgliedstaaten rund ein Viertel des globalen BIP.

Allerdings ist zu beachten, dass das Pro-Kopf-Einkommen von Land zu Land starken Schwankungen unterliegt.

Generell lässt sich festhalten, dass es in Nord- und Westeuropa in der Regel deutlich höher als in den südlichen und östlichen Mitgliedstaaten ausfällt.

Die wichtigsten Wirtschaftssektoren der EU bilden die Industrie und Dienstleistungen, währenddessen die Landwirtschaft nur einen geringen Teil der europäischen Wirtschaft ausmacht.

Ziel der EU ist es, sich für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und somit eine Steigerung des BIP einzusetzen, indem sie in die Wirtschaftsbereiche Verkehr, Energie und Forschung investiert und gleichzeitig versucht, die Auswirkungen der wirtschaftlichen Weiterentwicklung auf die Umwelt zu begrenzen.

Das Bruttoinlandsprodukt in Europa: Historische Vergleichswerte geben Aufschluss

Angeführt wird die Rangliste der EU-Länder nach Bruttoinlandsprodukt erfahrungsgemäß von Luxemburg mit einem ungefähren BIP von 102.145 US-$ pro Kopf (Stand: 2007).

Allerdings ist an dieser Stelle wichtig zu wissen, dass die Werte Luxemburgs in den meisten Statistiken verfälscht sind, da in Luxemburg etwa die Hälfte aller Beschäftigen Grenzgänger sind.

Das bedeutet, bei diesen 50% handelt es sich um Nicht-Einwohner, die in Luxemburg jedoch die gleichen Steuern und Sozialabgaben wie die Einwohner zahlen müssen.

Die von Luxemburg gezahlten Beträge werden jedoch nur durch die Zahl der Einwohner geteilt.

Auch Saaten wie Belgien oder Deutschland sind, die Werte der vergangenen Jahre betrachtend, meist auf den oberen Plätzen der Vergleichstabelle vertreten.

So lag das BIP Deutschlands im Jahr 2007 bei rund 39.979 US-$ pro Einwohner.

Mehr dazu: Bruttoinlandsprodukt: Deutschlands Wachstum in Zahlen.

Länder wie Litauen, Lettland, Bulgarien oder Polen positionieren sich nun schon seit mehreren Jahren meist auf den unteren Plätzen der Rangliste.

Bruttoinlandsprodukt: Europa im weltweiten Vergleich

Zwischen den Jahren 2000 und 2008 lag das Wirtschaftswachstum in der EU durchschnittlich bei 2,2%.

Obwohl die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise auch von der EU ihren Tribut zollte, befand sich Europa im Jahr 2007 auf der Weltrangliste mit 17.589 Mrd. US-$ nur knapp hinter Asien und Nordamerika.

Seit dem Jahr 2010 verzeichnet das Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union in seinen jeweiligen Preisen nun ein stetiges Wachstum.