Konjunktur-Indikatoren: Prognosen für Anleger

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Wie es um die akute Lage der Konjunktur eines Landes bestellt ist, kann man in fast jeder Tageszeitung nachlesen. Wirklich interessant ist jedoch, wie sich die aktuelle Konjunktur mittel- und langfristig entwickeln wird. Gerade Anleger und andere Investoren schauen daher auf entsprechende Prognosen.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen bestimmen Konjunktur-Indikatoren

Tatsächlich können solche Prognosen für die konjunkturelle Zukunft angestellt werden, denn es existieren eine ganze Reihe von Indikatoren. Sie werden auch volkswirtschaftliche Indikatoren oder makroökonomische Kennzahlen genannt. Damit sind verschiedene wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Wachstumszahlen gemeint, die einen direkten oder indirekten Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Lage eines Landes ausüben.

Damit beeinflussen sie gleichzeitig auch die Auslastung der Produktionskapazitäten, was ziemlich genau der grundlegende Definition von Konjunktur entspricht. Aber natürlich ist in der Praxis nichts so leicht, wie es sich in der Theorie anhört. Das größte Problem bei der Erstellung von Konjunktur-Prognosen ist die Auswahl der wirklich entscheidenden Indikatoren.

Von diesen Kennzahlen gibt es nämlich so viele, die nachweislich Einfluss auf die Volkswirtschaft haben, dass sich die Wirtschaftswissenschaft seit Ewigkeiten darüber streitet, welche Indikatoren denn nun für stabile Prognosen herangezogen werden sollten.

Große Vielfalt ist das Problem der Konjunktur-Indikatoren

Es entwickelten sich daher verschiedene Theorien, die ihre Schwerpunkte jeweils auf andere Arten von Indikatoren setzen und dementsprechend haben sich verschiedene Kategorien etabliert. Die so genannten Frühindikatoren zum Beispiel sollen möglichst vorauseilende Hinweise auf die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung geben.

Zu ihnen gehören Aktienindices, der Rohstoffindex, der Konsumklimaindex und die Angaben zur Gewinnerwartung großer Konzerne. Auch die Anzahl der Auftragseingänge in der verarbeitenden Industrie gehört zu den klassischen Frühindikatoren. Mehr Aufträge bedeutet eine bessere Auslastung und damit mehr Investitionen in Arbeitskräfte und Produktionsstätten.

Demgegenüber stehen die Spätindikatoren, die wie der Name bereits vermuten lässt, ihre Aussagen aus bereits vergangenen Entwicklungen ableiten. Typische Spätindikatoren sind die Inflationsrate, die staatlichen Steuereinnahmen, die Arbeitslosenquote oder das Bruttoinlandsprodukt (BIP).

Konjunktur-Indikatoren: Auf die Signalgeber kommt es an

Doch daneben existieren noch weitere Arten von Konjunktur-Indikatoren. Die so genannten Preisindikatoren fixieren sich vollkommen auf den Verlauf des Preisniveaus in einem Land. Berücksichtig werden in erster Linie Immobilien- und Aktienpreise, der Währungskurs sowie Preise für Lebensmittel und Rohstoffe.

Das Problem bei Rohstoffpreisen ist jedoch, dass diese auch in größerem Umfang der Spekulation unterliegen und daher nicht unbedingt mit anwachsender Konjunktur in Verbindung stehen müssen. Auch das Zinsniveau wird vielfach als Konjunktur-Indikator herangezogen.

Im Umlauf befindliches Geld ist stets ein solider Antriebsmotor für die Wirtschaft. Je niedriger die Zinssätze – vor allem auch beim EURIBOR als Interbankenzinssatz – desto günstiger können Kredite aufgenommen und neue Investitionen getätigt werden. Anleger, die selbst einen Blick auf die Konjunktur-Indikatoren werfen wollen, finden viele wichtigen Angaben in den Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes.