Aktienkauf mit Strategie: Investieren Sie schrittweise!
Im neuen Börsenjahr brauchen Sie gute Nerven! Am Montag haben wir in den USA etwas gesehen, das es in dieser Ausprägung nur sehr selten gibt. Wir haben beim Technologie-Index Nasdaq ein ziemlich heftiges Intraday-Reversal erlebt.
Intraday was, mögen Sie sich jetzt vielleicht fragen. Gemeint ist folgendes: Der Nasdaq100 lag am Montag zeitweise über 4% im Minus und ging letztlich mit einem kleinen Plus aus dem Handel. Es gab also eine starke Trendumkehr. Das ist mit Reversal gemeint. Intraday übrigens deshalb, weil alles innerhalb eines Handelstages passierte.
Was sollten Sie als Anleger in der aktuellen Börsenphase tun, wenn selbst auf Tagesbasis die Aktienkurse wild hin und her schwanken? Ich versuche jetzt, Ihnen hier im Schlussgong eine Antwort zu liefern.
Wie sich Anleger jetzt verhalten sollten
Zunächst einmal muss unterschieden werden, in welcher Situation sich ein Anleger bzw. eine Anlegerin befindet: Wenn Sie voll investiert sind, sollten Sie aus meiner Sicht „die Füße stillhalten“ und allenfalls schauen, ob Sie von allen Unternehmen in Ihrem Depot nach wie vor überzeugt sind.
Sind Sie nicht voll investiert und wollen Aktien neu aufnehmen oder vorhandene Positionen aufstocken, sollten Sie nach meiner Einschätzung nicht auf eine Bodenbildung warten, sondern schrittweise in die fallenden Kurse hinein investieren.
Der Grund ist simpel: Market-Timing funktioniert nicht! Und wenn, dann ist es Zufall oder Glück – oder beides. Niemand kann Ihnen sagen, wo genau der Boden sein wird. Und wenn Sie auf eine freundlichere Marktstimmung oder eine bessere Nachrichtenlage warten, verpassen Sie einen guten Teil der Erholungsrally.
Wer beispielsweise 2020 erst wieder in den Markt eingestiegen ist, nachdem der erste COVID-Impfstoff eine Notfallzulassung erhalten hat, verpasste mehrere Tausend DAX-Punkte und damit einen großen Teil des V-förmigen Anstiegs ab März 2020.
Profitieren Sie vom Cost-Average-Effekt
Die Lösung: Steigen Sie schrittweise ein und machen Sie sich den sogenannten Cost-Average-Effekt (zu Deutsch Durchschnittskosten-Effekt) zunutze. Dank dieses Effekts sind Sie als Anleger nicht abhängig von den Launen des Marktes.
Dem liegt eine einfache Logik zugrunde: Wenn Sie regelmäßig den gleichen Betrag in Aktien oder Fonds investieren, agieren Sie automatisch antizyklisch. Fallen die Kurse, erhalten Sie mehr Aktien oder Fondsanteile für Ihre feste Sparrate. Bei steigenden Kursen ist es umgekehrt.
Auf diese Weise bezahlen Sie einen geringeren Kaufpreis. Mit dieser einfachen Strategie umgehen Sie die psychologischen Fallen Angst und Gier an der Börse und bauen langsam und planmäßig ein größeres Vermögen auf.
Eine einfache Rechnung verdeutlicht Ihnen den Cost-Average-Effekt: Wenn Sie beispielsweise 1x pro Quartal 1.000 Euro in einen ETF investieren, der heute 100 Euro kostet, erhalten Sie aktuell exakt 10 Anteile für Ihre Sparrate.
Halbiert sich in den kommenden Monaten der Kurs, erhalten Sie stattdessen gerundet 20 Anteile für Ihre Sparrate und profitieren somit doppelt, wenn sich der Kurs erholt.
Kurzfristig ist an den Börsen alles möglich – auf längere Sicht werden die Kurse immer weiter steigen. So war es in den vergangenen 100 Jahren (trotz Weltkriegen und Weltwirtschaftskrisen) und so wird es mit größter Wahrscheinlichkeit auch in den kommenden 100 Jahren sein! Daher ist ein Aktien-Sparplan mit festen Raten eine erstklassige Geldanlage. Damit können Sie auch in diesen unruhigen Januar-Tagen ruhig schlafen.