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ASML Holdings: Niederländischer Halbleiterspezialist will Berliner Glas schlucken

Inhaltsverzeichnis

Jetzt geht es im Chip-Sektor Schlag auf Schlag: Vor wenigen Tagen wurde die Mega-Übernahme (Kaufpreis 21 Milliarden Dollar) von Maxim Integrated Products durch Analog Devices bekanntgegeben. Nun legt der niederländische Chipindustrie-Zulieferer ASML nach und streckt seine Fühler nach Deutschland aus. Geplant ist die Kauf der privat gehaltenen Firma Berliner Glas. Das Unternehmen stellt optische Systeme her, die auch in der Halbleiterindustrie zum Einsatz kommen.

Die Anleger reagierten vorerst skeptisch (Aktie -3,6% nach der Meldung) und sorgten mit ihren Verkäufen dafür, dass die seit der März laufende fulminante Kursrally vorerst einen Dämpfer erfuhr.

Wer hinter ASML steckt

Bevor ich auf die Transaktion eingehe, ein paar Details zum Käufer. Auch wenn ASML mit einem Börsenwert von 138 Milliarden Euro keine kleine Nummer ist, dürfte das Geschäft nicht jedem Anleger hierzulande geläufig sein.

ASML ist in der Herstellung von Hightech-Systemen für die Halbleiterindustrie. Angeboten werden Lithographie-Systeme, die vor allem für die Fertigung von komplexen integrierten Schaltkreisen eingesetzt werden. Der Kundenkreis umfasst die weltweit größten Chiphersteller. Darüber hinaus werden optische Bauteile und Systeme gefertigt für die Anwendung bei der Herstellung asphärischer Produkte wie Linsen und Spiegel sowie bei präzisen Messinstrumenten.

Produktionsbetriebe sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen befinden sich in den USA, Taiwan, Korea, China und in den Niederlanden. Weltweit ist der Konzern an über 60 Standorten in 16 Ländern präsent.

Zukauf von deutscher Technologiefirma

Mit der geplanten Übernahme von der Firma Berliner Glas will ASML nun sein eigenes Technologieportfolio stärken. Über den Kaufpreis des privat gehaltenen Unternehmens wurde nichts bekannt. Gegründet wurde das Unternehmen bereits im Jahr 1952. Spezialisiert hat sich Berliner Glas auf die Entwicklung und Fertigung optischer Systeme, die auch in der Medizintechnik und der Halbleiterindustrie zum Einsatz kommen. Im vergangenen Jahr gingen bei der Firma, die mehr als 1.600 Mitarbeiter beschäftigt, immerhin Umsätze von 229 Millionen Euro durch die Bücher.

ASML im zweiten Quartal mit 36% Umsatzplus

Unterdessen konnte ASML Firmenboss Peter Wennink bei der Vorlage der Halbjahreszahlen abermals hohe Wachstumsraten verkünden. Im abgelaufenen zweiten Quartal konnten die Niederländer auf ein Umsatzplus von 36% auf 3,3 Milliarden Euro zurückblicken. Allerdings sind zwei größere Aufträge in das nächste Quartal gerutscht. Sonst hätte der Zuwachs sogar bei 50% gelegen.

Der Nettogewinn betrug 751 Millionen Euro nach 391 Millionen Euro im ersten Quartal. Die Bruttomarge für das Quartal stieg auf 48,2 % (45,1%).

Firmenchef hält an Jahreszielen fest

Unterdessen hält Firmenchef Wenning an den Jahreszielen fest und erwartet keine größeren Pandemie-Auswirkungen. Der Hersteller von Lithografiesystemen stellte für das dritte Quartal einen Umsatz von 3,6 Milliarden bis 3,8 Milliarden Euro in Aussicht. Für Sie zum Vergleich: Im Vorjahresquartal lag der Umsatz bei 3,0 Milliarden Euro. Bei der Bruttomarge peilt der Chipzulieferer eine Bandbreite zwischen 47 und 48% an.

Auch für den weiteren Verlauf zeigt sich Wenning entspannt. Aufgrund des hohen Auftragsbestand von beinahe 10 Milliarden Euro sieht er das Wachstum bis in das Jahr 2021 als absolut gesichert an.