Autodesk: Aktie des Softwarespezialisten nach Quartalszahlen mit Abschlägen
Die erste Reaktion nach den vorgelegten Zahlen fiel drastisch aus. Nachbörslich rauschten die Autodesk-Papiere um 9% in den Keller, erholten sich aber im Verlauf der Börsensitzung wieder und gingen mit einem Minus von knapp 5% aus dem Rennen.
Wie fielen die Zahlen aus? Muss der Softwarespezialist seine Prognose anpassen? Was sagen die Analysten momentan zur Aktie?
Weltmarktführer für Bausoftware
Bevor ich auf das aktuelle Zahlenwerk der Firma eingehe, möchte ich Ihnen Autodesk erst einmal näher vorstellen. Die in San Rafael (Kalifornien) ansässige Autodesk ist mit der gleichnamigen Computer-Aided Design Software international bekannt geworden. Mit Hilfe der Software lassen sich via Computer Gebäude planen, visualisieren, konstruieren und errichten. Neben CAD-Software für Architekten und Bauunternehmen entwickelt Autodesk zunehmend auch 3D-Software für Animationen und Effekte. Das Unternehmen vertreibt zudem Software für Endverbraucher über das Internet.
Kunden von Autodesk sind insbesondere Architekten, Ingenieurbüros und Bauunternehmen. Darüber hinaus nutzen auch die Unterhaltungs- und Medienindustrie sowie Endverbraucher die Autodesk-Produkte.
Erstes Quartal leicht unter den Erwartungen
Nun aber zu den präsentierten Geschäftsergebnissen. Soviel vorab: Die Zahlen waren keinesfalls schlecht, konnten aber die hochgesteckten Erwartungen der Analysten nicht ganz erreichen. Beim Umsatz ging es im Startquartal um 31% auf 735,5 Millionen Dollar nach oben. Erwartet war zuvor ein Umsatz in Höhe von 740 Millionen Dollar, also nur minimal mehr.
Beim Ergebnis fiel die Diskrepanz etwas größer aus. Das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg auf 45 Cent und lag damit 4% unter den Analystenschätzungen. Allerdings ist auch diese Gewinnsteigerung schon beachtlich. Denn der adjustierte Gewinn lag mit 99 Millionen Dollar um Längen über dem Niveau des vergleichbaren Vorjahreszeitraums (14 Millionen Dollar).
Prognose steht unverändert – deutliches Wachstum in Sicht
Die Prognose für das zweite Quartal und das Gesamtjahr von Autodesk barg jedoch keine negativen Überraschungen. Für das laufende Quartal rechnet der US-Konzern mit einem Umsatz zwischen 782 und 792 Millionen Dollar, während der Gewinn je Aktie bei 59 bis 63 Cent liegen soll.
Im Gesamtjahr erwartet der Bausoftwarespezialist einen Umsatz von 3,25 bis 3,3 Milliarden Dollar, was einem Wachstum von 28% gleich kommt. Der Gewinn soll zwischen 2,71 bis 2,90 Dollar pro Aktie liegen. Für Sie zum Vergleich: Die Analysten gehen momentan bei einem Jahresumsatz von 3,29 Milliarden Dollar von einem Gewinn in Höhe 2,83 Dollar je Aktie aus.
Robustes Geschäftsmodell dank hoher wiederkehrender Erlöse
Unterdessen zeigt sich auch Autodesk-Firmenboss Andrew Anagnost ausgesprochen zuversichtlich. Besonders zufrieden ist Anagnos mit der Entwicklung des Bauportfolios. Dort beginnen sich jetzt sowohl die Umsatz- als auch die Technologiesynergien der Übernahmen von PlanGrid und BuildingConnected auszuzahlen.
Dabei ist das Geschäftsmodell der Kalifornier ausgesprochen gut planbar. Autodesk hat in den letzten Jahren sein Geschäftsmodell auf ein Cloud-basiertes-Modell umgestellt und erntet jetzt die Früchte. Zwar fallen bei dem subskriptionsbasierten Geschäftsmodell die hohen Einmalerlöse weg, die sonst beim Softwarekauf erzielt werden, dafür winken über das Mietmodell lang planbare und sichere Umsätze.
Die annualisierten wiederkehrenden Einnahmen von Autodesk stiegen im letzten Quartal immerhin um 33% auf 2,83 Milliarden US-Dollar. Damit haben wiederkehrende Umsätze im ersten Quartal beeindruckende 96% zu den Gesamterlösen des Unternehmens beigetragen. Vor diesem Hintergrund sollte die angepeilten Jahresziele durchaus erreichbar sein.