Aktien dieser Branchen sichern die Zukunft

Mit Megatrends kann man gutes Geld an der Börse machen. Doch längerfristig sind Branchen gefragt, die nicht nur vom Modeeffekt leben. Einige mögen derzeit vor ihrem Aufstieg stehen, andere sind Dauerbrenner und wiederum andere erleben eine Erholung nach schwieriger Phase. Natürlich gilt es, einen Mix aus viel versprechenden und stabilen Aktien der Branchen zusammenzustellen. Vielfalt und breite Streuung erhöhen die Sicherheit.
Zu den Branchen-Aktien, die weitgehend unabhängig von konjunkturellen Einflüssen sind, gehören Papiere aus dem Bereich Gesundheit. Schon angesichts einer zunehmenden Weltbevölkerung sowie alternder Gesellschaften in zahlreichen Ländern geht in den Forschungsabteilungen der Medizintechnik-Unternehmen und den Laboren der Pharma- bzw. Biotechnologie-Konzerne die Arbeit nicht aus.
Medizintechnik
In der Medizintechnik sind eine Reihe deutscher Unternehmen international gut aufgestellt, haben eine feste Marktposition und erfreuen Aktionäre mit ansehnlichen Zuwachsraten. Mit Blick auf die Entwicklung der letzten fünf Jahre sind dreistellige Werte keine Seltenheit. Einige Beispiele:
Der wohl bekannteste Vertreter hierzulande ist Fresenius. Die Aktie brachte rund 120 % Plus. Der Konzern aus Bad-Homburg ist mit vier Unternehmen führender Anbieter in den Bereichen Diabetes und Infusionen und besitzt eine Klinik-Gruppe sowie Gesundheitszentren. Die Aktie von Compugroup kam auf 224 %. Das Unternehmen aus Koblenz erstellt Software zur Organisation in Arztpraxen, Krankenhäusern, Laboratorien oder Apotheken.
Angesichts der überbordenden Dokumentationspflicht im Gesundheitswesen eine wertvolle Hilfe. Carl Zeiss Meditec brachte über 236 %. Das Unternehmen aus Jena ist zum einen auf Augenheilkunde spezialisiert – hier mit Laser und Diagnosegeräten. Zum anderen stellt es Operationsmikroskope her. Und Sartorius zeigt mit 647 % die beste Wertentwicklung. Im Bereich Labor- und Prozesstechnologie scheint der Göttinger Spezialist unschlagbar.
Pharma und Biotech
Im Bereich Pharma und Biotechnologie zeigen die Aktien mitunter moderatere Zuwachsraten, was an ihrer Stabilität jedoch wenig ändert. Merck etwa kam auf fast 53 % Plus, Pfizer auf 74 %, Astra Zeneca schaffte ebenfalls 74 %, Eli Lilly kam auf 127 %, ebenso Abbott, das neben Medikamenten auch den lukrativen Bereich der Nahrungsergänzungsmittel abdeckt. In ähnlicher Größenordnung bewegt sich mit 212 % die Aktie von Stada. Das deutsche Unternehmen verdient sein Geld mit Generika, also Nachahmer-Medikamenten. Im Bereich Biotechnologie gehören Aktien von Biogen (73 % Plus) und Amgen (101 % Plus) als Klassiker ins Boot.
Maschinenbau
Etwas abhängiger von der Weltwirtschaft und vom Export, doch auch langfristig grundsolide und unverzichtbar zeigen sich Aktien der Branche Maschinenbau. Unter den zahlreichen Kandidaten gehört vor allem Washtec zu den Rennern. Ganze 685 % legte das Papier seit fünf Jahren zu. Das Augsburger Unternehmen ist der weltweit unangefochtene Champion in Sachen Autowaschanlagen. Mit zweistelligen Zuwachsraten bei Umsatz und Gewinn eilt Washtec von einem Rekord zum nächsten. Mit einem Plus von 548 % kann sich auch die Aktie von Jungheinrich sehen lassen.
Das Hamburger Unternehmen ist mit Flurförderzeugen, Regalsystemen sowie Intralogistik-und Materialfluss-Lösungen weltweit die Nummer drei. Das bekannteste Aushängeschild sind Gabelstapler. Bei batteriegetriebenen Staplern ist Jungheinrich sogar Spitzenreiter. Als weitere solide Vertreter der Branche wären Dürr, Norma, König & Bauer Pfeiffer Vacuum oder Wacker Neuson, zu nennen. All den Unternehmen geht die Arbeit nicht aus. Gerade in Sachen Digitalisierung haben sie nach Branchenangaben international die Nase vorn.
Tourismus
Eine Branche, die vielen davon läuft und vom weltweit steigenden Bedürfnis nach Freizeitgestaltung und Reisen profitiert ist der Tourismus. TUI etwa arbeitet immer rentabler. Nach erneut hohen Zuwächsen der Erlöse hat die Aktie noch genügend Luft nach oben. Der Konzern hat sich zeitig aufs Online Geschäft verlegt, das bereits 80 % ausmacht. Neben den Reedereien Carnival, Royal Caribbean und Norwegian Cruises, deren Kreuzfahrtschiffe auf langfristige Erträge ausgelegt sind, verdient ein Unternehmen in der Branche im Hintergrund: Amadeus. Der spanische IT-Konzern kassiert mit seinem Reservierungssystemen bei jeder Buchung 4,30 Euro.
Aktien der Technologie-Branche neu sortiert
Natürlich bleibt auch die Technologie-Branche mit ihren zukunftsorientierten Unternehmen langfristig interessant. Nur muss man bei der Branchenbezeichnung nun teilweise umdenken. Der Indexanbieter S&P ordnet seine Strukturen um und legt einen neuen Subindex „Kommunikationsdienstleistungen“ auf, in dem sich jetzt Aktien wie Amazon, Apple, Facebook etc. finden, aber auch andere wie Netflix, Intel, Activision Blizzard, Twitter oder PayPal. Der Index steht für ein Zehntel des S&P 500. Ein erster ETF wurde bereits aufgelegt: der SPDR S&P U.S. Communication Services Select Sector UCITS ETF. Weitere Indexfonds werden folgen.