Boss-Aktie bleibt „en vogue“

Hierzulande sorgte nach Börsenschluss der Modekonzern Hugo Boss mit starken Zahlen für eine positive Überraschung. Der MDAX-Titel reagierte mit kräftigen Aufschlägen und setzt seinen dynamischen Aufwärtstrend fort. Die Chancen für weitere Kurssteigerungen stehen gut.
Der neue Chef Daniel Grieder soll Boss zu alter Stärke führen
Im vergangenen Jahr hatte die Pandemie das Unternehmen aus Metzingen in der Nähe von Stuttgart voll erwischt. Die Corona-Krise sorgte 2020 für einen deutlichen Umsatzrückgang um rund ein Drittel auf 1,95 Mrd. Euro. Unter dem Strich fiel sogar ein Verlust an.
Doch inzwischen herrscht bei Boss wieder Aufbruchsstimmung. Der Grund für den Optimismus hat einen Namen: Daniel Grieder. Der Schweizer sitzt seit Anfang Juni auf dem Chefsessel. Der ehemalige Tommy-Hilfiger-Chef, der als einer der besten Manager in der Branche gilt, soll frischen Wind bringen und das Unternehmen zu alter Stärke führen.
Umsatz soll mehr als verdoppelt werden
Grieder verfolgt ehrgeizige Ziele. Innerhalb von fünf Jahren will der Schweizer den Umsatz auf rund 5 Mrd. Euro mehr als verdoppeln. Beleg dafür, dass er von den guten Aussichten überzeugt ist, sind seine jüngsten Aktienkäufe. Grieder hat vor wenigen Wochen kräftig in „sein“ Unternehmen investiert und Boss-Aktien im Wert von rund 4,4 Mio. Euro gekauft.
Wenn die Insider zugreifen, ist das ein positives Zeichen. Denn wer sollte besser über die Perspektiven eines Unternehmens Bescheid wissen als die Mitglieder des Managements?!
Starke Quartalszahlen, optimistischer Ausblick
Gestern Abend nach Handelsende legte Hugo Boss vorläufige Zahlen für das zweite Quartal vor. Der Umsatz wurde gegenüber dem wegen Corona schwachen Vorjahreszeitraum auf 629 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf 42 Mio. Euro, nach einem Verlust von 250 Mio. Euro im Vorjahr. Detaillierte Ergebnisse meldet der Konzern Anfang August.
Auch für das Gesamtjahr ist das Unternehmen optimistisch. Das Management erwartet einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von 30 bis 35%. Der EBIT-Gewinn soll 125 bis 175 Mio. Euro erreichen, nachdem im Corona-Jahr 2020 noch ein Verlust von 236 Mio. Euro angefallen war.
Dynamischer Aufwärtstrend vor der Fortsetzung
Die Boss-Aktie reagierte auf die Zahlen mit weiteren Aufschlägen und kletterte auf den höchsten Stand seit September 2019. Aus charttechnischer Sicht spricht alles für weitere Kurssteigerungen. Der MDAX-Titel sollte schon bald die nächste runde Marke bei 60 Euro in Angriff nehmen können. Die Chancen für eine Fortsetzung des dynamischen Aufwärtstrends stehen gut.