Die besten Indikatoren für das DAX-Jahr 2020
Das Jahr 2019 ist zu Ende. Gut, noch nicht ganz. Aus Börsensicht passiert aber wohl nicht mehr viel, so gemütlich wie die Kurse heute gelaufen sind. Die großen Fonds haben ihre Bücher vermutlich schon dicht gemacht. Da wird es bis Silvester kaum noch Bewegung geben.
Grund genug, dass wir uns einmal anschauen, wie wir dieses turbulente Jahr hätten traden können. Dass der DAX von 10.500 Punkte auf fast 13.500 Punkte hoch schießen wird, haben wohl die wenigsten geahnt. Das macht den Reiz der Börse ja auch aus. Wenn wir heute schon wüssten, dass nächstes Jahr an Weihnachten der DAX bei 12.000 oder 15.000 Punkte stehen würde, wäre das Trading ja viel zu einfach.
Doch so kompliziert muss es gar nicht sein. Schauen Sie sich den Jahreschart an! Mit wenigen Indikatoren erhalten Sie ganz ordentliche Informationen – natürlich immer nur bis zu einem gewissen Grad.
Chartanalyse DAX 2019 im Jahresrückblick
Blau eingezeichnet sehen Sie die gewichtete 50-Tagelinie. An der ist der DAX die meiste Zeit hochgeklettert. Kurzzeitig gab es immer einmal einen Bruch darunter. In der Regel konnte er aber innerhalb weniger Tage diese Linie zurückerobern und ist dann auch weiter gestiegen. Da hätten wir also immer kaufen können. Einzige Ausnahme: Im August ging es für mehrere Woche Richtung Süden. Dort diente dann die 200-Tagelinie einigermaßen als Widerstand.
Zwar wurde auch diese kurz unterschritten, aber ein wenig Toleranz ist immer einzuplanen. Sobald die Kurse wieder über der SMA-200 lagen, ging es steil nach oben.
Für 2020 können wir diese beiden Linien also auch weiterhin im Visier haben. Brechen die Kurse unter die EMA-50, müssen wir schauen, ob es schnell wieder darüber geht. Dann können wir auf weiter steigende Kurse setzen. Fallen die Kurse jedoch weiter, kommt die SMA-200 ins Spiel. Sobald die Kurse sich hier beruhigen und stabilisieren, ist ein möglicher Long-Einstieg empfehlenswert. Geht es deutlicher darunter, müssen wir umdenken. Dann sind die Bären am Drücker!
DAX 2019 und der MACD-Indikator
Unter dem Chart sehen Sie den Trendfolge-Indikator MACD. Kreuz hier die blaue Linie die dunklere nach unten, ist das ein Verkaufssignal. Umgekehrt rät der Indikator zum Kauf, wenn die blaue Linie die andere Linie nach oben kreuzt.
Anfang Januar gab es hier ein sehr gutes Einstiegssignal. Anfang Mai zeigt der MACD ein Verkaufssignal und hat Recht. Wichtig ist, dass Sie diese Signale immer an den extremen Bereichen des Indikators ablesen. Ein Wert von plus oder minus 200 ist offensichtlich gut zu handeln. Ende August dasselbe Spiel: Hier sagt der MACD „kaufen“. Einzig Mitte November war das Verkaufssignal etwas dürftig. Das liegt aber auch an der Geopolitik, dem neuen QE und den gesungenen Jubelarien zum gelösten Handelskrieg. Dagegen konnte der MACD einfach nicht gewinnen.
Unter dem Strich waren diese Signale durchaus lohnenswert, wenn Sie darauf geachtet haben. Hier geht es zum Glück auch nicht um das perfekte Timing. Selbst, wenn Sie einige Tage danach noch kaufen oder verkaufen, hätten Sie reichlich Strecke mitnehmen können.
Die Frage bleibt dabei aber immer nach dem Ausstieg. Wann machen Sie den Trade zu und sichern sich Ihre Gewinne? Anfang des Jahres lief der MACD von minus 200 nach plus 200. Das waren mal eben fast 2.000 Punkte! Verkaufen Sie dann im Mai und warten bis der MACD bei minus 200 ist, wären sie vermutlich im Juli ausgestoppt worden.
Anders dagegen Ende August. Hier wäre ein Einstieg bei minus 200 und dem Kaufsignal wieder optimal gelaufen, wenn Sie bis Mitte November zum MACD bei plus 200 gewartet hätten. Auch hier gab es noch einmal fast 2.000 Punkte Gewinn!
Ob das Jahr 2020 mit der US-Wahl im Fokus im Nachhinein ähnlich einfach zu handeln sein wird, werden wir sehen. Der DAX hat auch dieses Jahr teilweise verrückt gespielt und uns manche schwierige Aufgabe gezeigt. Aber wie sehen, liegt in der Ruhe auch eine Kraft. Es darf auch manchmal leichter sein, als die Analysten es vermuten lassen.