Die Conergy-Aktie wird aus dem Handel genommen
Conergy-Aktie wird von der Börse genommen
Der Solarmodul-Hersteller Conergy ist am Ende. Nachdem das Unternehmen im Juli schon Insolvenz angemeldet hat, wird nun der Rückzug von der Börse eingeleitet. Auch die Produktion ist mittlerweile komplett eingestellt.
Die Conergy-Aktie [WKN: A1KRCK / ISIN: DE000A1KRCK4] ist nach Weihnachten erneut gefallen, hat ihren aktuellen Stand bei 0,013 € und wird demnächst vom Markt genommen. Darum kümmert sich gerade der Insolvenzverwalter Sven-Holger Undritz, der den Widerruf der Börsennotierung beantragt hat.
Acht Jahre war das Unternehmen börsennotiert und hatte vor sechs Jahren noch eine Marktkapitalisierung von 2,2 Mrd. Euro. Im Moment liegt der Wert bei 2 Millionen – die ultimative Pleite des einstigen Vorzeige-Solarunternehmens ist somit mehr als beschlossen.
Viele Solarkonzerne in Deutschland gescheitert
Conergy kann in einer Reihe mit Solarworld, Q-Cells und Solon genannt werden und ist das beste (oder schlechteste) Beispiel für Aufstieg und Fall der ehemals boomenden Industrie.
Billigere Konkurrenzprodukte aus China und eine abnehmende Förderung von Solarenergie durch den Staat sorgten dafür, dass viele Konzerne nur noch rote Zahlen schrieben und infolgedessen in die Insolvenz gehen mussten – allen voran Conergy.
Der größte deutsche Anbieter, Solarworld, konnte der Insolvenz durch einen Schulden- und Kapitalschnitt gerade noch so entgehen.
Tragisches Ende eines ehemals erfolgreichen Konzerns
Gründer der Firma Conergy war im Jahr 1998 der Maschinenbau-Ingenieur Hans-Martin Rüter. Er wurde im Jahr 2007 sogar als Entrepreneur des Jahres ausgezeichnet und hat durch zahlreiche Zukäufe versucht, aus der Firma einen Ökoenergie-Mischkonzern zu machen. Im Laufe der Jahre wurden es immer mehr Mitarbeiter (2500 in der Spitze), doch irgendwann wurden die Kosten zu hoch und das Solar-Unternehmen geriet ins Schlingern.
Zwar sah es zwischenzeitlich so aus, als hätte Conergy doch noch gerettet werden können. Allerdings waren diese Erfolge nie von langfristiger Dauer und im Jahr 2012 hatte der teure Ausstieg aus einem Liefervertrag das tragische Ende des Konzerns eingeleitet. Mit der Anmeldung der Insolvenz im Sommer dieses Jahres war das Aus dann beschlossene Sache.
Wenigstens ein Teil der Arbeitnehmer behält ihre Jobs
Die US-amerikanische Investorfirma Kawa hat angekündigt, einige Teile von Conergy zu übernehmen, zum Beispiel den Markennamen und die globale Vertriebs- und Servicegesellschaft. Zumindest die 400 im Ausland beschäftigten Mitarbeiter sollen ihren Job behalten.
Zuletzt hatte die Solarfirma einen Käufer für ihr Modulwerk in Frankfurt an der Oder und eine Produktionstochter in Rangsdorf (Brandenburg) gefunden, sodass auch in Deutschland ein Teil der Arbeitsplätze erhalten bleiben kann. Für die Mitarbeiter ist das wenigstens ein kleiner Trost – für die Anleger bleibt dieser aus.