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Die Papierindustrie wurde hart von den Auswirkungen der Corona-Krise getroffen

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Die Papierindustrie wurde hart von den Auswirkungen der Corona-Krise getroffen, Umsatzrückgänge von fast 20% sind die neue Normalität. Dabei spielte es kaum eine Rolle, an welcher Stelle der Wertschöpfungskette sich das Unternehmen im Markt positioniert hat. Alle Bereiche standen unter Druck. Die Papierpreise sind weltweit deutlich gesunken. Auch die Verkaufspreise für Holz gaben nach.

Die Zellstoffindustrie blickt auf ein düsteres 1. Halbjahr. Bei Stora Enso sank der Umsatz um 17,6% auf rund 4,3 Mrd. €. Das operative Ergebnis brach um 43,6% auf 357 Mio. € ein. Unterm Strich hat sich der Gewinn auf 0,26 € je Aktie mehr als halbiert. Auch Sappi (7605) meldete für die ersten 9 Monate ähnlich schwache Zahlen. Hier sank der Umsatz um 18,1% auf rund 3,5 Mrd. $. Dabei konnte kein Gewinn erwirtschaftet werden.

Selbst UPM-Kymmene meldete für das 1. Halbjahr einen Umsatzrückgang von 17,6% auf rund 4,4 Mrd €. Der Gewinn sank um ein Drittel auf 0,72 € je Aktie. Umsatzbezogen lief es bei International Paper und Svenska Cellulosa etwas besser. Beide Unternehmen mussten nur einstellige Umsatzrückgänge verbuchen. Dafür sind die Gewinnrückgänge dramatischer ausgefallen. Bei International Paper brach der Gewinn um 82% auf 0,32 $ je Aktie ein.

Online-Handel boomt: Verkaufspreise ziehen wieder an

Doch für die 2. Jahreshälfte und 2021 zeichnen sich bereits erste Erholungseffekte ab. Die Holz- und Papierpreise steigen wieder. Die mittelfristigen Aussichten für die Papier verarbeitende Industrie sind intakt. Durch den zunehmenden Online-Handel steigt der Bedarf nach Verpackungslösungen. Die Corona-Krise hat das Wachstum im Online-Geschäft weiter angetrieben, was sich mittelfristig auch in der Papierindustrie bemerkbar machen wird. Deshalb ist es jetzt umso wichtiger, die richtigen Weichen zu stellen.

Die Mayr-Melnhof Karton AG hat in dieser Hinsicht viel richtig gemacht. Mayr-Melnhof ist Innovationsführer und bietet seinen Kunden individuelle Verpackungslösungen, die über einen einfachen Werbeschriftzug hinausgehen. Mayr-Melnhof gibt seinen Kunden die Möglichkeit, sich von den Konkurrenten abzuheben.

Das innovative Produktportfolio ist der Schlüssel zum Erfolg. Der Konzern ist mit diesem Produktangebot bislang gut durch die Pandemie gekommen. Der Umsatz lag für das 1. Halbjahr nur knapp unter dem Vorjahr. Der Gewinnrückgang lag mit 7,8% deutlich über den Ergebnissen der Branche. Künftig möchte Mayr-Melnhof noch stärker in seine Innovationskraft investieren.

Nachhaltigkeit bleibt Zukunftsthema

Das zentrale Thema der Branche ist die Nachhaltigkeit. Der Verzicht auf fossile Rohstoffe, ein möglichst geringer ökologischer Fußabdruck und die Senkung von CO2-Emissionen sind gängige Programmatik. Alle Unternehmen setzen auf diesen Trend, um sich ein grüneres Image zu verleihen. In der naturverbundenen Papierbranche ist dieser Spagat schnell geschafft. Doch über die übliche Imagepflege hinaus, gibt es tatsächlich einige vielversprechende Projekte. So baut UPM eine neue Bioraffinerie in Uruguay.

Stora möchte zusammen mit der schwedischen Hochschule für Agrarwissenschaften biologische Materialen entwickeln, die den Einsatz von fossilen Stoffen bei Verpackungslösungen überflüssig machen und hat zusammen mit namhaften Schokoladenproduzenten bereits eine Verpackung entwickelt, die rund 70% der CO2-Emissionen einspart. Dagegen setzt Sappi nur auf Erneuerbare Energie in den eigenen Produktionsbetrieben.