Diese Aktie wird 5G-Profiteur

Im Herbst startet weltweit das schnelle 5G-Netz. Der Mobilfunkstandard soll das Internet der Dinge und andere Zukunftstechnologien antreiben. Angesichts der Krise ist zu erwarten, dass viele staatliche Investitionsprogramme in den Bereich der digitalen Infrastruktur wandern werden. Hier bestehen also Chancen. Aus diesem Grund beleuchten wir für Sie die Aktie von Ericsson. Das schwedische Traditionsunternehmen ist der weltweit führende Anbieter von Telekommunikationsinfrastruktur. Ericsson bietet Gesamtlösungen für Mobilfunkanwendungen sowie andere Kommunikationsmedien an. Über 40% des weltweiten Mobilfunkverkehrs wird durch Ericssons Netzwerke geleitet.
Die Krux mit den Mitarbeitern
2019 war für Ericsson ein Erfolgsjahr. Der Turnaround wurde endlich geschafft. Die Ergebnisse haben unsere Erwartungen übertroffen. Der Umsatz stieg um 7,8% auf rund 227,2 Mrd SKR. Unterm Strich konnte ein Gewinn von rund 2,2 Mrd SKR ausgewiesen werden. Die Konzentrationsstrategie und die Entlassungswelle hat sich wirtschaftlich ausgezahlt. Nach den Milliardenverlusten in 2017 und 2018 ist Ericsson jetzt wieder auf Erfolgskurs. Zudem hat der Netzwerkausrüster von der Nachfrage nach 5G-Datennetzen profitiert.
Ericsson zählt zu den wichtigsten Netzbauern in Europa. Zudem profitiert der Konzern von der politischen Abneigung gegen Huawei, die wegen Datenschutzverletzungen in der Kritik steht. Allerdings kann Ericsson nicht alleine die extrem hohe Nachfrage nach 5G-Datennetzen bedienen. Hier rächt sich die geringere Mitarbeiteranzahl. Letztlich werden einige Großaufträge an den Konkurrenten Huawei vergeben werden müssen.
Damit sichern sich die Chinesen auch das lukrative Wartungs- und Service- Geschäft. In Nordamerika und Asien haben die Schweden bereits wichtige Aufträge an Huawei und ZTE verloren oder mussten als Reaktion auf die Konkurrenz ihre Verkaufspreise reduzieren. Jetzt hat sich auch die US-Regierung eingeschaltet und drängt auf eine Zusammenarbeit zwischen Ericsson, Nokia und Samsung, um Huawei vom Wettbewerb auszuschließen. Damit befindet sich Ericsson mitten in einem politischen Konflikt, der nichts mehr mit der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu tun hat. Wir sind deshalb vorsichtig.
Anleger können bei großer Schwäche Fuß in die Tür stellen
Angesichts der zu erwartenden Investitionen in Infrastruktur sollten Anleger Ericsson aber nicht abschreiben. Je nach Bewertung kann die Aktie durchaus wieder interessant werden. Es gilt jetzt, die weiteren Zahlen des Unternehmens genau zu beobachten und entsprechende Entscheidungen zu treffen. Wir bleiben für unsere Leser am Ball und werden das Unternehmen auch in den nächsten Monaten begleiten. Bei großer Schwäche besteht aber kein Grund, die Aktie nicht auch kurzfristig zu kaufen. Ericsson ist solide und wird definitiv von 5G profitieren.