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Digitale Gesundheit: Ein neuer Champion entsteht

Inhaltsverzeichnis

Die Coronakrise hat die Notwendigkeit der Digitalisierung des Gesundheitswesens offenbart. Zwei Profiteure dieser Entwicklung tun sich gerade zusammen: Teladoc Health und Livongo Health. Auch wenn die Anleger kurzfristig nicht begeistert sind, sehe ich langfristig gute Perspektiven für den neuen Champion im Wachstumsmarkt digitale Gesundheit.

Der Marktführer für virtuelle Arztbesuche …

Das US-Unternehmen Teladoc Health bietet als Pionier und Marktführer der sogenannten Telemedizin Patienten 24 Stunden am Tag die Möglichkeit medizinischer Beratung durch staatlich zugelassene Ärzte an. Die Beratung durch ein Netzwerk aus 70.000 Ärzten erfolgt vor allem per Videochat vom PC, Tablet oder Smartphone ganz bequem von Zuhause aus.

Die Coronakrise hat die Nachfrage nach diesen Dienstleistungen gewaltig angeschoben. Dies hat auch den Aktienkurs auf immer neue Höhen getrieben. Anfang des Monats überraschte Teladoc dann mit einem Übernahmeangebot an Livongo Health.

… kauft den Marktführer für vernetzte Gesundheits-Messgeräte

Das US-Unternehmen Livongo Health hat es sich zum Ziel gesetzt, chronisch kranken Patienten die Kontrolle über ihre Krankheit zurück zu geben. Zu diesem Zweck kommen vernetzte Messgeräte zum Einsatz. Die gesammelten Daten zu Blutzuckerspiegel und Blutdruck verarbeitet die Livongo-App in regelmäßige konkrete Gesundheitstipps für die Nutzer und warnt bei medizinischen Notfällen.

Dieser Abo-basierte Service hat allein im Bereich Diabetes schon über 400.000 Nutzer. Kunden haben zudem die Möglichkeit, bei Gesundheitsfragen Experten zu kontaktieren – hier überschneidet sich das Geschäft mit dem von Teladoc.

Übernahmepreis ist nicht gerade ein Schnäppchen

Den Großteil der Übernahme will Teladoc in eigenen Aktien bezahlen. Zum Zeitpunkt des Übernahmeangebots war der Deal 18 Mrd. US-Dollar schwer. Ein recht stolzer Preis, der vor allem der noch stärkeren Entwicklung der Livongo-Aktie im Jahr 2020 geschuldet ist, deren Kurs sich verfünffacht hat.

Nach dem Zusammenschluss werden die Aktionäre von Teladoc übrigens 58% der Anteile und die Aktionäre von Livongo 42% der Anteile des gemeinsamen Unternehmens besitzen. Da Teladoc einen fast dreimal so hohen Umsatz wie Livongo erwirtschaftet, greift Teladoc für den Zusammenschluss tief in die Tasche.

Aber die Übernahme macht Sinn

Trotz des hohen Preises halte ich die Übernahme für sinnvoll. In Zukunft kann Teladoc beide Dienstleistungen aus einer Hand anbieten. Die Telemedizin wird durch digitale Lösungen zur Überwachung von Körperwerten erweitert. Damit wird es beispielweise möglich, dass die per Videochat konsultierten Ärzte während des Gesprächs Zugriff auf die Echtzeit-Gesundheitsdaten der zu beratenden Patienten erhalten. Das wäre ein klarer Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz für Teladoc.

Die kurzfristige Skepsis der Anleger dürfte weichen

Wie so oft bei großen Übernahmen geriet die Aktie des Käufers auch hier erst einmal unter Druck. Von ihrem Hoch bei 250 US-Dollar hat die Teladoc-Aktie zwischenzeitlich ein Viertel ihres Wertes abgegeben. In Anbetracht der erheblich höheren Gewinne der Vormonate ist dies für investierte Anleger aber verschmerzbar.

Auf lange Sicht gehe ich davon aus, dass sich die Anleger mit der Übernahme anfreunden werden. Mit dem Deal entsteht ein Champion im Wachstumsmarkt digitale Gesundheit, der über Jahre hinaus hohe Wachstumsraten generieren dürfte. Kurzfristig kann ich mir aber vorstellen, dass wir eine etwas bessere Einstiegsgelegenheit sehen werden.