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Dow-Theorie: Mythos und Wahrheit

Inhaltsverzeichnis

Möglicherweise haben Sie schon einmal von der „Dow-Theorie“ gehört…

Falls nicht: Sie gilt als „Großvater aller markttechnischen Theorien“ und geht zurück auf Charles H. Dow, zugleich Gründer des Dow-Jones-Finanz-Nachrichtendienstes.

Charles H. Dow und die Geschichte des Dow Jones

Dieser US-Amerikaner fasste im Januar 1897 ausgesuchte, repräsentative US-Aktien in den beiden Indizes Dow Jones Industrial Average und Dow Jones Transportation Average zusammen.

Wenn wir vom Dow Jones sprechen, meinen wir stets den Dow Jones Industrial Average. Wie Sie sehen, ist dies tatsächlich ungenau.

Der Transport-Index umfasste ursprünglich die Aktien von 20 Eisenbahn-Gesellschaften, in jener Zeit die führenden Unternehmen.

Im Dow Jones Industrial Average hingegen waren ursprünglich lediglich 12 Aktien von führenden Unternehmen aller anderen Branchen enthalten. Diese Zahl wurde im Jahr 1916 zunächst auf 20 und 1928 auf die bis heute gültige Zahl von 30 aufgestockt.

Selbstverständlich ist die Besetzung beider Dow Jones-Indizes im Laufe der Jahrzehnte zigmal ausgewechselt worden.

Eines hat sich indes nicht geändert:

Beiden Indizes liegt das „Prinzip der Bestätigung“ zugrunde, das sich aufgrund Charles H. Dows systematischer Untersuchungen als „Dow-Theorie“ etabliert hat: Bei einem Trend-Wechsel sollen sich beide Indizes gegenseitig bestätigen.

Dow-Theorie hat sich bis heute behauptet

Charles H. Dow begründete seine Theorie auf der Erkenntnis, dass sich einzelne Aktien zwar unterschiedlich entwickelten, der Aktienmarkt in seiner Gesamtheit sich indes in einer Art gemeinsamer Strömung, einem Trend, bewegt.

Daraus entstand die Idee, dass sich Transport- und Industrie-Aktien gegenseitig bedingen:

Die von der Industrie produzierten Güter und Waren müssen zu den Geschäften oder den Menschen transportiert werden. Schwächelt die Industrie oder legt zu, folgt ihr das Transportwesen auf dem Fuße.

Die Dow-Theorie erhebt keinen Anspruch auf wissenschaftliche Exaktheit und wurde in ihrer Geschichte viele Male kritisiert  insbesondere für ihre „späten Signale“.

Nichtsdestotrotz hat sie mehr als ein Jahrhundert überdauert und findet auch heute noch immer große Beachtung unter den angesehenen Markttechnikern.

Im Laufe der Jahrzehnte hat sich eine Menge Halbwissen um die Dow-Theorie aufgebaut. Daher werde ich Ihnen im Folgenden die wichtigsten Regeln vorstellen:

Die wichtigsten Dow-Theorie-Regeln

Die beiden Dow Jones-Indizes spiegeln alles wider mit Ausnahme von „Gottes-Akten“. Soll heißen: Sie reflektieren in ihren täglichen Veränderungen alle Bedingungen, die Angebot und Nachfrage von Aktien beeinflussen.

An den Aktienmärkten finden Sie 3 Trends:

Langfristige Trends dauern meist mehr als 1 Jahr und oft mehrere Jahre an. Diese auch als Primärtrends bezeichneten Marktbewegungen führen zu Kursveränderungen von mehr als 20% in beide Richtungen.

Mittelfristige Trends unterbrechen die Primärtrends zeitweilig in entgegengesetzter Richtung. Sie dauern meist mehrere Monate an.

Kurzfristige Trends sind die Kursfluktuationen, die Sie in Zeiträumen von Tagen und Wochen beobachten können. Sie finden in der Dow-Theorie keine Beachtung.

Die Dow-Theorie beachtet ausschließlich die täglichen Schlusskurse der beiden Dow Jones-Indizes. Die im Laufe eines Handelstages auftretenden Kursschwankungen sind ohne Bedeutung.

Der Umsatz folgt dem Trend. In einem steigenden Primärtrend, also in einem Bullenmarkt, sollten auch die Umsätze tendenziell zunehmen.

Umgekehrt sollten in einem Bärenmarkt (fallender Primärtrend) tendenziell fallende Umsätze die sinkenden Kurse begleiten.

Dow Jones aktuell

In einem anderen Artikel wird außerdem das „Prinzip der Bestätigung“ genauer unter die Lupe genommen und auf die aktuelle Marktlage angewendet.