Energiewende-Profiteur mit Wasserstoff-Fantasie

In den vergangenen Tagen haben die ohnehin schon sehr ambitioniert bewerteten Wasserstoff-Aktien nochmal deutlich an Fahrt zugelegt. Da kommen unweigerlich Erinnerungen an die (böse endenden) Höhenflüge der Kryptowährungs-Aktien 2017 und der Cannabis-Aktien 2018 hoch.
Auch wenn die aktuellen Kurssprünge bei Wasserstoff-Aktien so manchen spekulativen Anleger zum Einstieg reizen mögen: Aus meiner Sicht macht es erheblich mehr Sinn, sich nach günstig bewerteten Alternativen bei Wasserstoff-Profiteuren umzuschauen als den Kursen hinterher zu laufen und damit unkalkulierbare Risiken in Kauf zu nehmen. Eine davon möchte ich Ihnen heute vorstellen: die 2G Energy AG.
2G Energy: Spezialist für Blockheizkraftwerke
Das 1995 gegründete Unternehmen aus Heek (nahe Münster) ist mittlerweile zu einem der weltweit führenden Anbieter für Blockheizkraftwerke (BHKW) aufgestiegen. 2G Energy deckt die gesamte Wertschöpfungskette von der Herstellung über die Planung bis hin zur Installation und Wartung der BHKW ab.
Je nach Größe sind diese in der Lage unter Zugabe von Erdgas, Biogas und neuerdings auch Wasserstoff Einfamilienhäuser bis hin zu ganzen Wohngebieten und Fabriken mit günstigem Strom und Wärmeenergie zu versorgen.
Vorteile gegenüber anderen Energieträgern
BHKW besitzen gegenüber Solar- und Windenergie einen wichtigen Vorteil: Sie sind dank ihres stetigen Stromertrags grundlastfähig, da sie eine konstante Mindestleistung an Energie erzeugen.
Und im Vergleich zu konventioneller Stromerzeugung arbeiten BHKW um einiges effizienter: Während die verbreiteten Kondensationskraftwerke bis zu 60% der eingesetzten Energie als ungenutzte Abwärme abgeben, bringen es BHKW auf eine Energieausbeute von 90%. Nur 10% der eingesetzten Energie gehen hier ungenutzt verloren.
Profiteur der Energiewende
Im vergangenen Jahr wurde die Förderung der BHKW in Deutschland im Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz bis zum Jahr 2030 verlängert. Dies bringt Investitionssicherheit für die Betreiber mit sich und dürfte die Nachfrage nach BHKW von 2G Energy in den nächsten Quartalen erhöhen.
Günstige Bewertung – Anleger haben Einstieg ins Wasserstoff-Geschäft noch nicht honoriert
In den vergangen Monaten haben sich die Anleger eigentlich auf alles gestürzt, was irgendwie nach Wasserstoff klang und die Kurse in schwindelerregende Höhen getrieben. Nicht so 2G Energy. Die Aktie wird derzeit immer noch mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von unter 1 und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 18 gehandelt.
Dabei gibt es auch bei 2G Energy seit rund einem halben Jahr eine Portion Wasserstoff-Fantasie. Im Sommer 2019 wurde das erste Wasserstoff-Blockheizkraftwerk von 2G Energy von der Stadt Haßfurt (Bayern) in Betrieb genommen. Auch der Weltkonzern Siemens hat 2G Energy bereits mit der Lieferung eines Wasserstoff-BHKWs beauftragt.
Die Masse der Anleger scheint diese Fortschritte jedoch noch nicht registriert zu haben. Das macht die Aktie doch einen näheren Blick wert.