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Equinor: Norwegischer Energiekonzern setzt auf Wasserstoff

Equinor: Norwegischer Energiekonzern setzt auf Wasserstoff
petrmalinak / Shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Der Ölpreis steht in diesem Jahr extrem unter Druck. Zum einen sinkt die Öl-Nachfrage aufgrund der Corona-bedingten Konjunkturflaute, zum anderen haben einige Öl-Länder einen Preiskrieg begonnen, um Marktanteile zu gewinnen.

Die Folgen: Tanken macht aktuell wahrscheinlich auch Ihnen Spaß, aber die Kurse der Öl-Aktien stehen unter Druck und viele Dividenden werden in der Branche auch gekürzt. Dennoch sollten Sie ausgewählte Öl-Unternehmen nicht voreilig abschreiben. Einige Unternehmen haben positive Zukunftsaussichten.

Groß und wohlhabend ist der börsennotierte, halbstaatliche Equinor-Konzern aus Norwegen mit seinem klassischen Öl- und Gasgeschäft geworden. Unter dem alten Namen Statoil hat das Unternehmen über Jahrzehnte den Großaktionär Norwegen, aber auch die freien Aktionäre mit Milliardengewinnen und üppigen Dividenden glücklich gemacht.

Die Strategen von Equinor (ehemals Statoil) haben aber sehr früh erkannt, dass die Förderung von Öl und Gas kein Geschäftsmodell für die Ewigkeit ist. Während die Politik in Deutschland noch geschlafen hat, wurden in Norwegen pragmatische Lösungen beschlossen.

Ökostrom für die Herstellung von grünem Wasserstoff

Mit den Milliardengewinnen aus dem traditionellen Öl- und Gasgeschäft baut Equinor ein neues Öko-Strom-Imperium auf und investiert massiv in Windparks und Solaranlagen. Equinor betreibt 3 große Windparks in Großbritannien und ist an weiteren Projekten vor der Küste Großbritanniens, Deutschlands und den USA beteiligt.

Equinors Kernkompetenz ist die Windenergie, aber auch Solarenergie bereichert das Portfolio. 2 größere Solar-Projekte haben die Norweger in Brasilien und Argentinien verwirklicht. Die Investitionsgelder fließen aber nicht nur in die direkte Erzeugung von Solarstrom. So ist Equinor bereits 2016 in das Unternehmen Oxford Photovoltaics eingestiegen, welches das Ziel hat, den Wirkungsgrad der Solarzellen um 20 bis 30% zu steigern. Es wird also auch in die grüne Technologie investiert.

Blauer Wasserstoff als Zwischenlösung

Da der grüne Wasserstoff aus den genannten Gründen noch nicht ausreichend zur Verfügung steht, Wasserstoff aber große Vorteile bietet, hat Equinor zusätzlich das Standbein blauer Wasserstoff aufgebaut.

Während die aus ökologischer Sicht beste Lösung, der grüne Wasserstoff, aus Ökostrom gewonnen wird, entsteht der blaue Wasserstoff aus Erdgas. Bei diesem Prozess fällt jedoch CO2 an. Die pragmatische Lösung des Problems: Das so entstandene CO2 wird nicht in die Luft geblasen, sondern gespeichert.

Mit vielen Partnern aus der europäischen Industrie hat Equinor das Pilotprojekt H2morrow gestartet, das bei erfolgreicher Umsetzung die Industrie und andere Großkunden in Nordrhein-Westfalen bis zum Jahr 2030 mit jährlich 8,6 TWh Wasserstoff versorgen soll. Und so sieht der Plan aus:

  • Das Erdgas wird von Equinor aus Norwegen geliefert.
  • Das Erdgas wird in Wasserstoff umgewandelt. Das anfallende CO2 wird aufgefangen, gereinigt und verflüssigt.
  • Das CO2 wird per Schiff nach Norwegen gebracht.
  • In Norwegen wird das CO2 mehr als 2.000 Meter unter dem Meeresboden in alten Öl- und Gasfeldern gespeichert.
  • Der Wasserstoff wird in das Gasnetz eingespeist und zu den Kunden transportiert.

Fazit: Equinor setzt auf die richtige Kombination

Die Kombination aus grünem und blauem Wasserstoff sorgt dafür, dass die technisch überlegene Brennstoffzellen-Technologie zeitnah im großen Stil eingesetzt werden kann. Equinor finanziert diese erfolgreiche Energiewende in der Startphase mit den Gewinnen aus dem klassischen Öl- und Gasgeschäft.

Das sichert dem Unternehmen ein großes Stück vom Wasserstoff-Kuchen. Der norwegische Staat und auch die freien Equinor-Aktionäre können sich daher aus meiner Sicht langfristig auf hohe Gewinne und üppige Dividenden freuen.