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Freitag ist großer Verfallstag an den Börsen

Inhaltsverzeichnis

In den vergangenen Tagen haben Regierungen und Notenbanken gigantische Hilfspakete angekündigt oder bereits auf den Weg gebracht. Dennoch stehen die Börsen in dieser Woche weiter unter Druck, wenn auch nicht mehr so stark wie in den Wochen zuvor.

Deutliche Kurssteigerungen sind aus meiner Sicht erst zu erwarten, wenn die Fallzahlen in Europa runtergehen oder wenn es ein Medikament gegen das Coronavirus gibt bzw. einen Impfstoff. Ein positives Zeichen: In China und anderen asiatischen Ländern belebt sich die Wirtschaft schon wieder. Viele Fabriken fahren die Produktion hoch, die Verbraucher geben Geld aus.

In diesen Tagen bewegt jedoch neben dem Coronavirus und dem abgestürzten Ölpreis noch ein weiteres Thema die Kurse. Die Rede ist vom sogenannten dreifachen Hexensabbat, dem großen Verfallstag an den Terminbörsen, der am morgigen Freitag zum ersten Mal in diesem Jahr stattfindet.

Der dreifache Hexensabbat ist deshalb auch als großer Verfallstag bekannt, weil an diesem Tag weltweit gleich drei Arten von Anlagen ihr Laufzeitende erreichen und abgerechnet werden: die Optionen auf Einzelaktien, die Optionen auf Indizes und die Terminkontrakte auf Indizes.

An diesen Tagen (und häufig auch schon im Vorfeld) geht es an der Börse traditionell etwas hektischer zu. Der große Verfallstag ist jeweils am dritten Freitag im März, Juni, September und Dezember. Der Hexensabbat ist der Tag der Abrechnung.

Viele Fonds, Hedgefonds und Investmentbanken sind in Terminkontrakten investiert, die am Hexensabbat um 12 Uhr abgerechnet wurden. Im Vorfeld wird stets versucht, die Basisindizes (DAX, Dow Jones) durch Käufe und Verkäufe in die gewünschte Richtung zu schicken.

Wenn sich sehr viele große Investoren oberhalb einer gewissen Verfallsmarke positioniert haben, dann kann der Markt auch ohne fundamentale Nachrichten oder charttechnische Signale durchstarten.

Was hinter dem Hexensabbat steckt

Am Hexensabbat entscheidet sich für viele große Marktteilnehmer, ob sie mit ihren Investition in Derivate einen Gewinn oder einen Verlust machen. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei den Investitionen um Wetten auf bestimmte Kurse. Die beteiligten Marktteilnehmer versuchen, die Kurse in die gewünschte Position zu bringen, damit die eingegangene Wette aufgeht.

Ein Beispiel: Mit einer Option wird das Recht erstanden, eine Aktie zu einem vorher festgelegten Preis zu kaufen. Liegt der Kurs der Aktie mittlerweile über dem festgelegten Basispreis, macht man als Besitzer der Option einen Gewinn.

Der Verkäufer hingegen macht einen Verlust, weil er die Aktie nicht zu dem inzwischen höheren Preis an der Börse verkaufen kann. Da also die Interessen der verschiedenen Marktteilnehmer sehr unterschiedlich sind, versuchen diese, die Kurse in die jeweils gewünschte Position zu bringen.

Während der Verkäufer aus dem genannten Beispiel versucht, den Kurs durch Verkäufe unter den Basispreis zu drücken, versucht der Käufer der Option, das Gegenteil zu erreichen. Auf diese Weise kann es innerhalb kürzester Zeit zu einem sehr großen Handelsvolumen mit heftigen Kursschwankungen kommen.

Kein nennenswerter Einfluss für Privatanleger

In der Regel können Privatanleger keinen nennenswerten Einfluss auf die Geschehnisse am Hexensabbat nehmen. Die großen und bestimmenden Akteure sind beispielsweise Banken, Versicherungen und Fondsmanager.

Für gewöhnlich haben die am Hexensabbat oftmals zu beobachtenden heftigen Kursschwankungen keinen nachhaltigen Einfluss auf die Kursentwicklung. Hinzu kommt: Wie eingangs schon geschrieben, sind die Schwankungen derzeit wegen der Coronavirus-Krise und des Ölpreis-Schocks auch ohne Hexensabbat groß.