Hermle: Werkzeugmaschinen- Hersteller eilt von einem Hoch zum nächsten
Der deutsche Mittelstand ist weltweit für seine Produkte und führende Positionierung in Nischenmärkten bekannt.
Dass sich dies auch in kräftigen Kursgewinnen niederschlagen kann, zeigt Ihnen die Aktie von Hermle, einem führenden Hersteller von Werkzeugmaschinen.
Ein robustes Umsatz-Wachstum gepaart mit steigenden Gewinnmargen war der Cocktail für einen beeindruckenden Wertzuwachs in den vergangenen Jahren.
Immerhin notieren die Papiere auf einem Rekordhoch und sind in den zurückliegenden 5 Jahren um mehr als 300% im Wert gestiegen.
Hermle: Ein deutscher Traditions-Konzern
Die Hermle AG ist ein wahrer Traditions-Betrieb: Im Jahr 1938 gegründet hat er sich zu einem der führenden Hersteller auf dem Fräsmaschinen-Sektor entwickelt.
Weltweit befinden sich über 20.000 Maschinen im Einsatz, hauptsächlich in:
- Zuliefer-Betrieben der Medizintechnik,
- der optischen Industrie,
- der Luftfahrt,
- der Automobil-Industrie
- und im Motorsport.
Die wichtigsten Bauteile werden im schwäbischen Gosheim entwickelt und gefertigt.
Die Universal-Fräsmaschinen und -Bearbeitungszentren von Hermle dienen der Bearbeitung von Werkzeugen, Formen und Serienteilen.
Solide schwäbische Wachstums-Story
In den vergangenen Jahren legte das Unternehmen aus dem südlichen Baden-Württemberg eine beeindrucke Erfolgsgeschichte hin:
So kletterten die Umsätze des Mittelständlers von 127 Mio. € in 2009 bis auf 394 Mio. € im vergangenen Geschäftsjahr.
Besonders erfreulich war die Gewinn-Entwicklung; im gleichen Zeitraum verbesserten sich die Gewinnmargen nämlich von 5,2 auf immerhin 18,74%.
Damit fuhr Hermle im letzten Geschäftsjahr einen Gewinn von 73,8 Mio. € ein.
1. Halbjahr mit weiteren Zuwächsen
Auch im 1. Halbjahr hielt der Aufwärtstrend weiter an.
Dabei profitierte der Hersteller von Werkzeugmaschinen insbesondere von der gestiegenen Nachfrage nach Einstiegs-Maschinen.
Unterm Strich erhöhten sich die Erlöse auf 188 Mio. €, was einem Zuwachs um 3% entspricht. Das Vorsteuer-Ergebnis (EBIT) verbesserte sich auf 40,2 Mio. € (+1%).
Der unterproportionale Anstieg ist v. a. auf 2 große Investitionen Firma zurückzuführen, die in diesem Zeitraum durchgeführt wurden:
So hat Hermle seine Produktionsstätte in Gosheim erweitert und in der Nachbar-Region eine komplett neue Produktionshalle gebaut.
Insgesamt investierte der Familienbetrieb (34,77% der Aktien im Besitz der Hermle-Familie) mit 9,5 Mio. € fast doppelt so viel wie im vergleichbaren Vorjahres-Zeitraum.
Gesamtjahres-Prognose wird beibehalten
Auch die Bilanz des Konzerns ist grundsolide: Das Eigenkapital kletterte von 230 Mio. auf 259,4 Mio. €. Daraus ergibt sich eine Eigenkapitalquote von stolzen 74,1%.
An seiner Jahres-Planung hält der Konzern trotz der hohen Investitionen fest:
Bei den Umsätzen peilt der Mittelständler in etwa das Niveau des Vorjahres an (394 Mio. €) an.
Beim Vorsteuer-Ergebnis soll ebenfalls knapp das Vorjahres-Niveau von 99,8 Mio. € erreicht werden.
Wenig Interesse von Analysten
Trotz des immensen Kurs-Anstiegs gibt es bislang erst 1 Bankhaus (LBBW), das sich mit der Aktie befasst.
Die Experten prognostizieren für das aktuelle Geschäftsjahr einen Gewinn von 13,92 € je Aktie; für 2018 dann 14,33 € je Anteilsschein.
Günstig ist die Hermle-Aktie damit keineswegs, immerhin liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei 25.
Das Kursziel der LBBW liegt entsprechend mit 300 € deutlich unter dem aktuellen Aktienkurs von 353 €.
Es wäre also wenig verwunderlich, wenn die Aktie erst einmal in eine Konsolidierungs-Phase übergeht und in ihr Bewertungs-Niveau hineinwächst.