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Imperial Brands: Tabak-Riese verkauft Zigarrengeschäft, um Schuldenlast zu drücken

Inhaltsverzeichnis

Der Tabakkonzern Imperial Brands vollzieht einen Strategieschwenk. Baute der für seine Marken West, Davidoff und Gauloises bekannte Zigarrettenkonzern in den zurückliegenden Jahren durch Übernahmen noch sein Zigarrengeschäft stark aus, soll die Sparte nun durch einen Verkauf versilbert werden. Mit der Veräußerung des milliardenschweren Luxus-Zigarrengeschäfts soll vor allem der drückende Schuldenberg gesenkt werden. Den Aktionären gefällts. Die Papiere des britischen Tabak-Giganten setzten zuletzt ihre Erholungsbewegung weiter fort.

Zigarren – Wachstumsmarkt mit hohen Margen

Dabei galt der Markt für Zigarren lange als hochattraktiv. Diese Nischen der Tabakindustrie warf nämlich deutlich höhere Gewinnmargen ab als gewöhnliche Glimmstengel. Mit der Übernahme des spanisch-französischen Tabakkonzerns Altadis für über 16 Milliarden Euro im Jahr 2007 stieg Imperial Brands zum umsatzstärksten Hersteller von Zigarren auf. Seit der Übernahme ist Imperial Brands auch zu 50% am kubanischen Zigarrenhersteller Habanos beteiligt.

Verkauf soll 1,22 Milliarden Euro in die Kassen spülen

Nun will sich der Konzern mit dem Verkauf seines Luxus-Zigarrengeschäfts Luft verschaffen und die Schuldenlast senken. Verkauft wird die Premium-Zigarreneinheit, die aus der in den USA ansässigen Tabacalera und vier zu 50 % im Besitz der kubanischen Regierung befindlichen Joint Ventures zum Export von handgerollten kubanischen Zigarren besteht. Mit dem Verkauf erhält der Käufer das Recht, die Prestigemarken Cohiba, Montecristo und Romeo y Julieta in 150 Ländern zu verkaufen.

Dabei soll das Geschäft für 1,225 Milliarden Euro den Besitzer wechseln. Käufer sind zwei Investorenkonsortien. Nach Firmenangaben bleiben nach Steuern und sonstigen Kosten netto rund 1,12 Milliarden Euro hängen. Der Deal soll voraussichtlich vor Ende September abgeschlossen werden.

Effekt auf Gesamtumsatz gering

Der Effekt auf den Gesamtumsatz ist unterdessen gering. Im letzten vollen Geschäftsjahr trug die Einheit, die jährlich über 340 Millionen Zigarren herstellt, mit einem Umsatz von über 300 Millionen Pfund zu den Nettoeinnahmen und 80 Millionen Pfund zum Gewinn vor Steuern bei. Für Sie zum Vergleich: Der gesamte Imperial Brands-Konzern erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von über 31 Milliarden Pfund.

Am Geschäft mit maschinell hergestellten Zigarren will Imperial Brands unterdessen festhalten. Die Perspektiven gelten unter Experten weiterhin als attraktiv. Während der Zigarettenkonsum weltweit schleppend verläuft, hat der Zigarrenmarkt vor allem durch eine steigende Nachfrage der chinesischen Mittelschicht zulegen können. Bevor das Corona-Virus sich weltweit verbreitete, rechneten Experten mit einem durchschnittlichen Wachstum von 2,5% pro Jahr in den nächsten fünf Jahren.

Schuldenberg soll wieder abschmelzen

Der Hintergrund des Deals liegt auf der Hand: Die hohe Schuldenlast soll reduziert werden. Für Sie zum Hintergrund. Per Ende September lag die Nettoverschuldung von Imperial Brands bei immerhin 12 Milliarden Pfund. Durch den Verkauf soll der Verschuldungsgrad in etwa auf das 0,2-fache des zugrunde liegenden Gewinns reduziert werden.

Hoffnung auf E-Zigaretten

Unterdessen will Imperial Brands sein aussichtsreiches Geschäft mit E-Zigaretten stärken. Laut Statista werden im Jahr 2023 mit E-Zigaretten weltweit voraussichtlich 24 Milliarden Dollar umgesetzt. 2012 waren es gerade einmal fünf Milliarden. Imperial Brands ist einer der Pioniere in Sachen Vaping. Der Konzern brachte 2009 das erste myblu-Gerät auf den Markt, die jüngste Version der E-Zigarette gibt es seit 2018.