Intuitive Surgical: Weltmarktführer für Operationsroboter weiter auf dem Wachstumspfad

Intuitive Surgical: Weltmarktführer für Operationsroboter weiter auf dem Wachstumspfad
Panchenko Vladimir / shutterstock.com
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Wenn Anleger von Roboter-Aktien sprechen, dann fällt schnell der Name des US-Konzerns Intuitive Surgical – und das vollkommen zu Recht. Denn der Hersteller von Operations-Robotern ist nicht nur ein sogenannter Pure Play, d. h. die Firma erzielt 100% ihrer Einnahmen aus dem Wachstumsmarkt „Robotik“, sondern auch der unangefochtene Marktführer auf dem Gebiet der Roboterchirurgie.

Die gerade vorgelegten Zahlen waren ausgesprochen stark und konnten die Analystenschätzungen um Längen übertreffen. Kein Wunder also, dass die Anleger die Aktie mit einem Kursplus von 6% nach den Zahlen in die Höhe trieben.

Dem Roboter gehört auch im OP die Zukunft

Intuitive Surgical stellt Medizinroboter her, mit deren Hilfe Chirurgen komplexe Operationen minimalinvasiv durchführen. Demnach wird für die Operationen der Körper nicht mehr aufgeschnitten. Vielmehr werden durch Einstiche, Kameras und Instrumente mit Hilfe von Roboterarmen in den Körper eingeführt, um die Operationen im Körperinneren durchzuführen.

Das wichtigste Produkt ist das sogenannte „da Vinci“-OP-System: Dies ist ein roboter-assistiertes Chirurgie System, das inzwischen in zahlreichen großen Kliniken rund um die Welt bei Eingriffen im Darmbereich, Magen, Herz, Leber, Speiseröhre und Gallenblase zum Einsatz kommt.

Besonders erwähnenswert: Intuitive Surgical verdient nicht nur prächtig am Verkauf der bis zu 2 Millionen Euro teuren OP-Roboter, sondern auch an den dafür benötigten OP-Instrumenten, Wartungen und Updates. Dies führt dazu, dass über 70% der Umsätze wiederkehrender Natur sind.

Win-Win-Situation für Klinik und Patient

In den letzten Jahren ritt der Konzern mit seiner Positionierung auf einer regelrechten Erfolgswelle. Seit 2004 explodierten die Umsätze von 139 Millionen Dollar auf 3,72 Milliarden Dollar im zurückliegenden Geschäftsjahr. Beeindruckend sind aber vor allem die Gewinnmargen, die in 2018 mit 30,29% das höchste Niveau seit 2012 erreichten.

Warum die Entwicklung so sprunghaft verlaufen ist, liegt auf der Hand, denn bei den minimalinvasiven Eingriffen kann das DaVinci-System seine Stärken voll ausspielen:

Der Patient profitiert durch reduzierte Komplikationen und geringeren Blutverlust. Hohe Präzision ermöglicht günstige funktionelle Ergebnisse (z. B. Potenz-Erhalt). Kleinere Einschnitte bedeuten neben besseren kosmetischen Ergebnissen auch eine raschere Wundheilung sowie weniger Wundschmerz.

Dadurch ist eine raschere Mobilisierung (kürzerer Aufenthalt im Krankenhaus) des Patienten möglich, wobei wiederum Komplikationen nach der OP wie Thrombosen und Lungen-Komplikationen (z. B. Entzündungen) reduziert werden können.

Intuitive Surgical lässt Analystenerwartungen deutlich hinter sich

Das hohe Wachstum hielt auch im gerade abgelaufenen Quartal an. Der Umsatz kletterte um 23% auf 1,13 Milliarden Dollar, während die Analysten im Vorfeld nur 1,06 Milliarden Dollar erwartet hatten. Dabei waren 817 Millionen Dollar beziehungsweise 73% der Umsätze wiederkehrender Art.

Gleichzeitig schoss der Nettogewinn um 36% auf 398,7 Millionen Dollar nach oben. Das entspricht einer beeindruckenden Gewinnspanne von 35,2%. Je Aktie bedeutet das übrigens ein Gewinn von 3,43 Dollar. Für Sie zum Vergleich: Die Banker waren im Vorfeld der Zahlen lediglich von 2,99 Dollar Gewinn je Anteilschein ausgegangen.

Weiteres Wachstum in Sicht

Im gerade abgelaufenen Quartal erhöhte sich die Anzahl der installierten Robotersysteme auf 5.406 (+12%). Die Anzahl der durchgeführten Operationen stieg unterdessen um 20%. Auf Grund der anhaltend hohen Verkaufsdynamik wird sich auch in den nächsten Quartalen das Umsatzwachstum weiter fortsetzen. Ist ein Robotersystem erst einmal verkauft, müssen die Kliniken damit auch operieren, damit sich die Anschaffung rechnet.

Zugleich weitet der US-Konzern seine Anwendungsgebiete kontinuierlich aus. Im Februar 2019 hat die FDA die Zulassung für das neue „Ion“ Robotik-System für Lungenbiopsien erteilt. Ab 2020 sollten die Ion Umsätze für einen neuen Wachstumsimpuls sorgen. Die Story bleibt weiter spannend, hat aber auch an der Börse ihren Preis. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt momentan bei rund 40.