Match Group zieht die Blicke auf sich
Die letzten Tage gestalteten sich an den internationalen Börsen recht abwechslungsreich. Während hierzulande mit Spannung auf die Neubesetzung des DAX, der dann 40 Werte umfassen wird, gewartet wird, gibt es in den USA die Angst vor einer möglichen Wirtschaftsabschwächung. Doch auch hier wird es am Ende des Monats ebenfalls Indexveränderungen geben, die bereits jetzt ihre Schatten vorauswerfen. Aus diesem Grund sind die Papiere der Match Group derzeit stark gesucht.
Unternehmen steigt in den S&P 500 auf
Die Aktien der Match Group werden in den kommenden Tagen in den Auswahlindex S&P 500 aufgenommen und dort die Titel des Arzneiherstellers Perrigo ersetzen. Und allein diese Nachricht sorgte in den letzten Tagen für eine regelrechte Euphorie und ließ die Aktie deutlich steigen.
Unternehmensportrait
Match Group, Inc. ist ein in Dallas / USA ansässiges Technologieunternehmen, das an der Nasdaq gelistet ist. Der Konzern betreibt über 45 soziale Netzwerke und Singlebörsen, darunter nahezu alle bedeutenden Online-Dating-Dienste wie beispielsweise Tinder, Match.com, Meetic, OkCupid, Hinge, Ship und OurTime. In diesem Bereich verfügt die Match Group über einen Marktanteil von 40% und hat rund 15 Mio. Kunden.
Deutlicher Umsatzanstieg
Nachdem die Corona-Pandemie über weite Strecken des Jahres 2020 und zu Beginn des Jahres 2021 Treffen der Singles erschwerte, so können sich die vorgelegten Zahlen inzwischen wieder sehen lassen. So vermeldete der Konzern für das 2. Quartal einen Gesamtumsatz von 708 Mio. US-Dollar, was einem Anstieg von mehr als einem Viertel gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Doch auch für das laufende Quartal stehen die Zeichen auf Grün – der Umsatz soll weiter steigen und am Ende des Quartals knapp 800 Mio. US-Dollar erreichen.
Aktie erscheint teuer, aber…
Auch wenn mit den Zahlen die Erwartungen übertroffen werden konnten, zeigen die Fundamentaldaten allerdings, dass es sich bei dem Wert nicht mehr um ein Schnäppchen handelt. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 80 für dieses Jahr, das für das kommende Jahr noch einen Wert von 66 erreicht, ist das Unternehmen recht ambitioniert bewertet.
Allerdings gibt es mögliche Veränderungen, die für noch bessere Zahlen sorgen könnten. Derzeit erforscht das Unternehmen eine virtuelle In-App-Währung bei Tinder, die die Gewinnspanne verbessern würde, indem sie das Geschäft vertikal integriert.
Derzeit wird eine operative Marge von 30% erwirtschaftet, die in den kommenden Jahren noch deutlich zulegen dürfte. Und aus diesem Grund kann es durchaus sein, dass die Marktkapitalisierung von rund 44 Mrd. US-Dollar in einigen Jahren wie ein Schnäppchen aussehen könnte. Aber natürlich muss Match Group dafür auch weiteres Wachstum „liefern“. Es bleibt also spannend.