Nestlé und Unilever: Neues von den Dividenden-Champions
Während viele Unternehmen, darunter auch zahlreiche DAX-Werte, wegen Corona-bedingter Probleme die Dividende im laufenden Jahr komplett gestrichen oder zumindest drastisch gekürzt haben, gibt es auch Unternehmen, die die Dividende stabil gehalten oder sogar angehoben haben.
Dazu zählen auch die beiden internationalen Dividendenchampions Unilever und Nestlé, über die ich heute hier im Schlussgong berichten möchte.
Nestlé: Teile des Wassergeschäfts sollen verkauft werden
Der Schweizer Nahrungsmittelriese Nestlé prüft aktuell den Verkauf des Wassergeschäfts in Nordamerika. Das Unternehmen will seine strategische Richtung im Geschäft mit Wasser insgesamt neu ausrichten. In Zukunft soll der Fokus auf den internationalen Marken, Premium-Mineralwasser sowie Wasser mit gesundheitsfördernden Zusätzen liegen.
Zu den bekanntesten Marken gehören Perrier, San Pellegrino, Vittel, Contrex, Acqua Panna und Nestlé Pure Life. Darüber hinaus zählen noch diverse regionale Quellen zum Portfolio. Die Wasser-Sparte machte zuletzt etwa 8,4% vom Gesamtumsatz aus. 2019 setzte Nestlé insgesamt rund 92,6 Mrd. Schweizer Franken (86,7 Mrd. Euro) um.
Die Wasserparte kam dabei mit einem leichten Umsatzrückgang auf 7,8 Mrd. Schweizer Franken auf eine Marge von 11,9%. Bereits im Vorfeld war man bei Nestlé unzufrieden mit der Wasser-Sparte, was auch dazu führte, dass Nestllé-Chef Ulf Mark Schneider die zentrale Wasser-Sparte aufgelöst und sie auf die 3 Hauptregionen Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika aufgeteilt hat, um auf regionale Bedürfnisse besser eingehen zu können.
Nun also soll das nordamerikanische Wassergeschäft verkauft werden. Das Analysehaus Jefferies sieht den Verkauf positiv und meint, dass dieser Schritt die Handlungsbereitschaft des Konzerns signalisiere.
Unilever: Machtkampf zugunsten der Briten entschieden
Beim niederländisch-britischen Konsumgüterkonzern Unilever herrschte längere Zeit ein Machtkampf zwischen beiden Lagern. Dieser Machtkampf ist nun zugunsten der Briten entschieden. Denn Unilever wird rechtlich gesehen ein britisches Unternehmen mit Hauptsitz in London.
Die Aktien der niederländischen Unilever N.V. werden in Wertpapiere der britischen Unilever umgetauscht. Die bald einheitlichen Titel werden auch künftig an den Börsen in London und Amsterdam sowie an der Börse in New York gehandelt.
Der Hauptsitz der Nahrungsmittel- und Getränkesparte von Unilever bleibt aber in Rotterdam. Damit haben die Niederländer den Machtkampf verloren. Denn sie wollten Unilever zu einem niederländischen Unternehmen machen.
Das Unternehmen erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit rund 160.000 Mitarbeitern weltweit einen Umsatz von 52 Mrd. Euro. Heute befinden sich im Sortiment von Unilever beispielsweise die bekannten Knorr-Suppen, Pflegeprodukte von Axe und Rexona sowie die nicht nur bei Kindern beliebte Eismarke Langnese.
Meine Einschätzung: Sowohl Nestlé als auch Unilever bleiben aus meiner Sicht Basis-Investments, die Stabilität in Ihr Depot bringen. Noch dazu schütten die Unternehmen seit vielen Jahren oder sogar Jahrzehnten kontinuierlich hohe Dividenden aus und werden dies mit großer Wahrscheinlichkeit auch weiterhin tun.