Peru schwimmt in Gold und Silber

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Wenn die Preise für Gold und Silber in New York oder London steigen, reibt man sich in Perus Hauptstadt Lima vergnügt die Hände, denn was die Bodenschätze betrifft ist Peru ein reiches Land; reich an Gold und Silber aber auch Kupfer, Zink und Öl werden im Andenstaat gefördert. Besonders hervorstechend ist die Silberproduktion, denn mit rund 30% der globalen Förderung ist Peru der weltweit größte Silberproduzent. Perus Silberproduktion liegt damit deutlich über der anderer großer Silberproduzenten wie beispielsweise Mexiko.
Es spricht viel dafür, dass Peru diesen Status noch lange behalten wird, denn die Reserven des Landes sind sehr üppig. Das Bergbau- und Energieministerium beziffert die Silberreserven Perus derzeit auf 120.532,294 Tonnen oder 3,88 Mrd. Unzen. Die Goldreserven werden auf 66,3 Mio. Unzen bzw. 1.968.878,828 Kilogramm geschätzt. Damit verfügt Peru über 4% der weltweit bekannten Goldreserven.
Von diesem Schatz kann das Land noch lange zehren, denn in 2009 wurden in Peru 182.403,00 Kilogramm, das sind 5,7 Mio. Unzen, Gold gefördert. Im Vergleich zu 2008 stieg die Produktion moderat um 1,4% an, wobei der Anstieg vor allem auf die erhöhte Goldproduktion im Norden des Landes zurückgeht. Innerhalb Südamerikas bleibt Peru damit der führende Goldproduzent. Weltweit rangiert der Andenstaat mit diesen Produktionszahlen an sechster Stelle.
Hohe Einkünfte aus dem Bergbausektor
Wie wichtig der Bergbausektor für das Land ist, zeigt ein Blick auf die Exportzahlen. Stolze 42% aller Einkünfte entfallen auf den Bergbausektor, der damit Segen und Fluch zugleich ist. In der aktuellen Lage beschert er dem Land reiche Einkünfte. Allerdings wird sich die extrem hohe Abhängigkeit der Wirtschaft des Landes von diesem einen Sektor schnell als nachteilig erweisen, wenn die Branche in einen Abschwung gerät.
Das kann leicht passieren, denn der Bergbau ist als eine sehr zyklische Branche bekannt und das Land verfügt über sehr große Lagerstätten der stark schwankenden Industriemetalle Kupfer und Zink. Bei den Basismetallen weist Peru derzeit die weltweit zweitgrößten Zink- und die drittgrößten Kupfer- und Zinnreserven aus. Die Kupferreserven des Landes werden aktuell auf 90.814.530 Tonnen geschätzt, die Zinkreserven werden mit 22.257.995 Tonnen veranschlagt. Peru steht damit für 16% der globalen Kupfer- und 11% der  Zinkproduktion. Auf dem vierten Platz rangiert das Land bei den weltweiten Bleireserven.
Exporte legen kräftig zu

Dank der stark gestiegenen Kupferpreise legte der Export auf Jahresbasis um 65% zu. Die Zentralbank bezifferte die Gesamtexporte auf 2,4 Mrd. US Dollar. Innerhalb der Ausfuhren stellten die Kupferexporte mit einem Anstieg um 207% auf 250,5 Mio. US Dollar den größten Einzelblock dar.
Aktivste Regionen war die Provinzen Areguipa und Ancash. Areguipa verschiffte Kupfer im Wert von 150 Mio. US Dollar, Gold für 45,7 Mio. US Dollar, Blei für 18,5 Mio. US Dollar und Fischmehl im Gegenwert von 10,1 Mio. US Dollar. Ancash war im Januar 2010 die Provinz mit den zweithöchsten Exporten. Auch hier wurden vor allem Kupfer, Gold, Zink und Fischmehl verschifft.
Trotz seines unbestrittenen Rohstoffreichtums leidet Peru noch immer unter seinem Südamerika Status. Viele Rohstoffinvestoren betrachten die Tendenzen zur Enteignung und Verstaatlichung in Bolivien und Venezuela mit Sorge. Das färbt natürlich auch auf andere südamerikanische Staaten ab, auch wenn in diesen selbst keine vergleichbaren Tendenzen zu beobachten sind.
Dass im Nachbarland Ecuador ein neues Minengesetz verabschiedet und der Branche während der politischen Beratungszeit faktisch ein fast zweijähriger Stopp aller Aktivitäten verordnet wurde, war auch nicht förderlich die gesamte Region in einem günstigen Licht erscheinen zu lassen. Es wird deshalb vermutlich noch etwas dauern bis Peru unter den Rohstoffinvestoren wieder jene Aufmerksamkeit erhält, die ihm gemessen am Rohstoffreichtum des Landes eigentlich zustehen sollte.