Ressourcen und Reserven im Bergbau: Was ist der Unterschied?
Für die in Mexiko gelegene Silbermine San Martin wurde Mitte Januar eine neue NI 43-101 konforme neue Reserven- und Ressourcenschätzung vorgelegt.Die Studie berücksichtigt alle bis zum 30. September 2008 durchgeführten Bohrungen und weitet die nachgewiesenen und vermuteten Reserven der San Martin Mine um 41,83% aus, während die gemessenen und angezeigten Ressourcen um 51,55% zurückgingen.
Was sind Reserven, was sind Ressourcen?
Um diesen auf den ersten Blick etwas widersprüchlich erscheinenden Sachverhalt besser verstehen zu können, müssen wir uns zunächst noch einmal den wichtigen Unterschied zwischen Reserven und Ressourcen vor Augen halten. Die Reserven umfassen alle geologisch nachgewiesenen Bestände.Sie unterscheiden diese je nach Dichte der aufeinander folgenden Bohrungen zwar auch nach den 3 Kategorien „gemessen“, „angezeigt“ und „vermutet“, kümmern sich aber nicht um die wichtige Frage, ob diese Bestände zum aktuellen Preis auch wirtschaftlich abbaubar sind.Gerade vor dem Hintergrund der aktuell sehr niedrigen Rohstoffpreise ist diese Frage jedoch für alle Minen und Explorer von entscheidender Bedeutung, denn was nützt das größte Vorkommen, wenn es nicht gewinnbringend abgebaut werden kann?Um diesen Aspekt ebenfalls zu berücksichtigen wird der Begriff der Reserven eingeführt. Zu ihnen gehören nur solche Bestände, die zum in der Studie zugrunde gelegten Preis wirtschaftlich abbaubar sind.In ihren Berichten weisen die Unternehmen immer beide, Reserven und Ressourcen, aus und zwar so, dass wie im Fall der San Martin eine Unze Silber entweder den Reserven oder aber „nur“ den Ressourcen zuzurechnen ist, aber nicht beiden gleichzeitig.Das hat zur Folge, dass die Erhöhung des einenBestandes eine Reduktion des anderen nach sich ziehen kann.
Die Wirtschaftlichkeit eines Projekts ist entscheidend
Genau dieser Fall ist aktuell gegeben und die Veränderung bei den Reserven und Ressourcen der San Martin Mine vollzieht sich aus Sicht eines Investors, der die Aktie des die San Martin Mine besitzenden Unternehmens hält, in die „richtige“ Richtung.Es kann bedeutend mehr Erz gewinnbringend abgebaut werden, deshalb steigen die Reserven, während sich die Ressourcen um die gleiche Erzmenge reduzieren. Diese Entwicklung kann jeden investierten Anleger im Grunde nur freuen.Auf San Martin wurden jedoch nicht nur so genannte infill Bohrungen durchgeführt, sondern auch komplett neue Zonen erschlossen.Infill Bohrungen werden zwischen zwei bestehenden Bohrlöchern niedergebracht und verringern damit den Abstand zwischen den Bohrlöchern. Damit ermöglichen sie es den Geologen, den Erzbestand genauer zu berechnen.Die gefundenen Lagerstätten können so nach und nach von nur „vermuteten“ Ressourcen über „angezeigte“ Ressourcen in die höchste Kategorie der „gemessenen“ Ressourcen überführt werden.Wenn ein ausreichender Metallpreis die Ressourcen dann auch noch zu Reserven werden lässt und eine Bank das Projekt finanziert, steht einem Abbau normalerweise nichts mehr im Wege.
San Martin Mine auf Erfolgskurs
Da die San Martin Mine bereits erfolgreich betrieben wird, wird hier der weitere Minenausbau aus den Gewinnen aus der laufenden Produktion finanziert werden.Die positiven Ergebnisse der neuen Bohrungen zur Minenerweiterung ließen die Ressourcen im Bereich der vermuteten Ressourcen um 110,94% steigen.Trotz dieses schönen Erfolges sind noch immer weite Teile der 7.800 Hektar umfassenden Areals unerforscht. Die Aktionäre der die San Martin Mine haltenden Gesellschaft haben also allen Grund mit freudig gespannter Erwartung in die Zukunft zu blicken.Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Börsentag und grüße Sie herzlichIhrDr. Bernd Heim