Rückblick auf das turbulente Börsenjahr 2020

Kurz vor dem Ende des Börsenjahres 2020 konnte der DAX ein neues Allzeithoch verzeichnen. Der Index der 30 größten deutschen Börsenunternehmen kletterte in dieser Woche erstmals über die Marke von 13.800 Punkten. Dies ist ein schöner Anlass, um das turbulente Börsenjahr 2020 noch einmal Revue passieren zu lassen.
Kaum ein Börsenjahr war so stark von Höhen und Tiefen geprägt wie das Jahr 2020. Der Grund für diese Ups-and-Downs war die im Frühjahr aufkommende Corona-Pandemie, die auch die deutsche Wirtschaft stark getroffen hat.
Allerdings begann das Börsenjahr 2020 durchweg positiv. Der Deutsche Aktienindex (DAX) startete auf einem hohen Niveau in das neue Jahr und erreichte am 19. Februar 2020 einen Rekordwert von knapp 13.800 Punkten.
Doch diese positive Tendenz hielt nicht lange an. Als Ende Februar/Anfang März die ersten Covid-19-Erkrankungen auch in Deutschland bekannt wurden, brach die Börse ein. Der DAX stürzte bis Mitte März um fast 40% auf 8.256 Punkte ab. Ein Einbruch, den es innerhalb eines Monats so noch nicht gegeben hat.
Viele Aktionäre verzweifelten und verkauften ihre Papiere zu Schleuderpreisen. Doch es gab auch einige Fachleute, die eine schnelle Erholung voraussagten bzw. von einer V-förmigen Kurserholung sprachen. Und zum Glück sollten die Optimisten (einschließlich meiner Person) recht behalten. Die Kurse erholten sich schon nach wenigen Monaten und lagen im Sommer schon wieder in der Nähe der 13.000er-Marke.
Antizyklisches Handeln wurde honoriert
In meinen Artikeln habe ich Ihnen schon frühzeitig diverse Corona-Profiteure vorgestellt und angeregt, in diese zu investieren. Wenn Sie diesen Ratschlägen gefolgt und antizyklisch gehandelt haben, gehören Sie ohne Zweifel zu den Gewinnern des Börsenjahres 2020.
Auch was die weitere Entwicklung der Börsenkurse im kommenden Jahr angeht, bin und bleibe ich optimistisch. Und hierfür sprechen gleich mehrere Gründe.
Impfkampagnen sorgen für Beruhigung des Marktes
Die am vergangenen Sonntag in Deutschland gestartete Impfkampagne gegen das Corona-Virus wird den Hauptunruheherd des vergangenen Jahres, das Coronavirus, den Garaus machen. Nach der Aufhebung des Lockdowns wird sich die Wirtschaft schnell wieder erholen.
Laut den führenden Wirtschaftsforschungsinstituten Deutschlands ist für 2021 wieder mit einem deutlichen Wachstum zu rechnen. Der Sachverständigenrat prognostizierte im Juni 2020 einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 4,9%. Das Münchener ifo-Institut veröffentlichte vor wenigen Tagen eine Konjunkturprognose, nach der im kommenden Jahr ein Wachstum von 4,2% erreicht werden kann.
Brexit in geregelten Bahnen
Durch die Einigung zwischen der EU und Großbritannien über den Brexit konnte ein weiterer wirtschaftspolitischer Unruheherd behoben werden. Die kurz vor den Weihnachtsfeiertagen gefundene Brexit-Lösung wird – neben dem Start der Corona-Impfkampagne – von Analysten als ein Hauptgrund für den neuen Rekordstand des DAX genannt.
Konjunkturprogramme und Null-Zins-Politik forcieren Aktien-Investments
Die aufgrund der Corona-Krise gestarteten Konjunkturprogramme der Bundesregierung sowie der EU pumpen viel Geld in den Wirtschaftskreislauf. Das billige Kapital stärkt die durch die Corona-Pandemie angeschlagenen Unternehmen und die großzügigen Regelungen im Bereich des Kurzarbeitergeldes retten viele Arbeitnehmer vor der Arbeitslosigkeit.
Letztendlich sucht das Geld Rendite. Und positive Rendite-Aussichten gibt es aufgrund der aktuellen Null-Zins-Politik nur bei Sachwerten. Daher fließen große Summen u. a. in die Aktienmärkte. Es spricht also vieles dafür, dass das kommende Jahr unter dem Strich erneut ein gutes Börsenjahr wird.