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Solarhersteller Conergy stellt Handel mit Aktien ein

Inhaltsverzeichnis

Die Zeiten am Energiemarkt sind schwer, diese Bilanz musste vor allem der Sektor um erneuerbare Energien so wie Solarpanelhersteller immer wieder ziehen. Zu den größten Pionieren in dieser Branche gehörte neben dem Unternehmen Solarworld auch die Conergy AG aus Hamburg. Doch der Konzern gab vor kurzem bekannt, dass er das Geschäft an der Börse vollständig einstellen möchte.

Der zunehmend massive Preisverfall am Solarmarkt setzte das Unternehmen schon seit längerem unter Druck. Bereits im Sommer dieses Jahres hatte die Conergy AG daher den Beginn des Insolvenz-Verfahrens beantragt und beinahe zeitgleich die Produktion in den Frankfurter Werken komplett eingefroren.

Conergy-Aktie: Insolventes Unternehmen verlässt die Börse

Gründer der Firma Conergy war im Jahr 1998 der Maschinenbau-Ingenieur Hans-Martin Rüter. Er wurde im Jahr 2007 sogar als Entrepreneur des Jahres ausgezeichnet und hat durch zahlreiche Zukäufe versucht, aus der Firma einen Ökoenergie-Mischkonzern zu machen. Im Laufe der Jahre wurden es immer mehr Mitarbeiter (2500 in der Spitze), doch irgendwann wurden die Kosten zu hoch und das Solar-Unternehmen geriet ins Schlingern.

Bekannt wurde die Conergy AG in der großen Aufbruchsstimmung am Solarmarkt. Der Konzern entwirft und produziert Solarmodule, Wechselrichter, Überwachungssysteme und Gestellsysteme und befand sich damit im Zentrum der politisch angekündigten Energiewende.

Seit 2007 ging es mit der Conergy-Aktie allerdings trendmäßig nur noch bergab. Zunächst wurde mehrfach von finanziellen Engpässen berichtet, dann tauchten zunehmend Nachrichten über juristische Schwierigkeiten auf .Zwar sah es zwischenzeitlich so aus, als hätte Conergy doch noch gerettet werden können. Allerdings waren diese Erfolge nie von langfristiger Dauer und im Jahr 2012 hatte der teure Ausstieg aus einem Liefervertrag das tragische Ende des Konzerns eingeleitet.

Angeprangert wurden Verdachtsmomente im Hinblick auf manipulierte Aktienkurse, gefälschte Unternehmenszahlen sowie illegaler Insiderhandel.

Der Ruf von Conergy wurde infolgedessen stark beschädigt und die Anleger verloren das Vertrauen in den einstigen Branchenprimus. Dies wiederum war selbstverständlich Gift für die Conergy-Aktie.

Das Papier, das erstmals vor 8 Jahren an die Börse gebracht worden war, hatte zu den Hochzeiten einen Kurs von rund 110 Euro pro Aktienanteil. Aktueller Kurs heute: 0,015 Euro.

Alleine ist Conergy mit seinen Problemen allerdings kaum.

Viele Solarkonzerne in Deutschland gescheitert

Conergy kann in einer Reihe mit Solarworld, Q-Cells und Solon genannt werden und ist das beste (oder schlechteste) Beispiel für Aufstieg und Fall der ehemals boomenden Industrie.

Billigere Konkurrenzprodukte aus China und eine abnehmende Förderung von Solarenergie durch den Staat sorgten dafür, dass viele Konzerne nur noch rote Zahlen schrieben und infolgedessen in die Insolvenz gehen mussten – allen voran Conergy.

Der größte deutsche Anbieter, Solarworld, konnte der Insolvenz durch einen Schulden- und Kapitalschnitt gerade noch so entgehen.

Fortbestehen mithilfe neuer Investoren

Im Augenblick richten sich alle Hoffnungen der Unternehmensleitung auf einen externen Investor, mit dessen Hilfe man den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten könnte.

Der amerikanische Konzern Kawa hatte bereits im Sommer seine Absicht bekundet, große Teile der Conergy AG zu übernehmen und weiterzuführen, mittlerweile ist der Deal in trockenen Tüchern. Im Besonderen betrifft dies die Vertriebsaktivitäten. Sogar der Markenname soll aller Angeschlagenheit zum Trotz angeblich fortbestehen.

Auch die chinesische Solarfirma Astronergy, ein Tochterunternehmen der chinesischen Chint-Group, übermittelte vergangene Woche ein Angebot. Dabei geht es um den Kauf der Produktionsstätte in Frankfurt.

Astronergy plant, das Werk nach eingehenden Neustrukturierungen weiterzuführen und dabei einen Großteil der dortigen Arbeitsplätze zu erhalten. In Frankfurt sind insgesamt 280 Mitarbeiter beschäftigt.

Astronergy gab an, durch seine Übernahme davon rund 200 Verträge sichern zu können. Für viele Branchenexperten scheint klar zu sein, dass die Conergy-Leitung auch dieses Angebot annehmen wird.

 

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