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Thermo Fisher: Starkes 2. Quartal für den Krisengewinner

Inhaltsverzeichnis

Thermo Fisher Scientific muss mehr Geld für die Übernahme von Qiagen zahlen. In Anbetracht der zuletzt starken operativen Entwicklung bei Qiagen kann der US-Konzern dies sicherlich verschmerzen. Auch die eigenen Geschäfte laufen exzellent – wie die jüngsten Quartalszahlen unterstreichen. Die Aktie bleibt als Krisengewinner einen näheren Blick wert.

Unternehmensportrait

Thermo Fisher Scientific ist mit 70.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über 25 Mrd. US-Dollar der weltweit größte Lieferant für wissenschaftliche Anwendungen im Medi-zinbereich. Der Konzern stattet überall auf der Welt Labore mit Analyse- und Diagnosegerä-ten, Laboreinrichtungen, Gebrauchsmaterialien sowie Inhaltsstoffen für die Pharmaindustrie (z.B. Antikörper und Chemikalien) aus. Das Produktportfolio umfasst über 125.000 Produkte.

Anfang März 2020 hat Thermo Fisher ein Übernahmeangebot für den im TecDAX gelisteten niederländischen Diagnostik-Spezialisten Qiagen für 11,5 Mrd. US-Dollar abgegeben (dazu später mehr).

Deutliches Wachstum im 2. Quartal

Mit seiner Ausrichtung auf den Labor- und Diagnostik-Bereich zählt Thermo Fisher zu den Gewinnern der Coronakrise. Schon im März erhielt der Konzern Zulassungen für die von ihm entwickelten Corona-Tests in den USA und der EU und zählt seitdem in diesem Bereich zu einem der führenden Anbieter.

Entsprechend stark fielen die Ergebnisse für das 2. Quartal aus: Thermo Fisher konnte seinen Umsatz um 10% auf 6,92 Mrd. US-Dollar steigern. Analysten hatten im Vorfeld mit einem leichten Umsatzrückgang gerechnet. Auch der Gewinn pro Aktie lag mit 2,90 US-Dollar über der Prognose von 2,84 US-Dollar.

Übernahme von Qiagen wird teurer

Kürzlich musste Thermo Fisher sein Angebot an Qiagen zwar nachbessern, da sich die Geschäfte von Qiagen in der Zwischenzeit hervorragend entwickelt haben. An der Vorteilhaftigkeit der Übernahme ändert dies aber nichts.

Mit Qiagen macht Thermo Fisher einen Kompetenzsprung im Bereich der Molekulardiagnostik. Diese ermöglicht eine personalisierte Medizin, die sich an individuellen Merkmalen des Patienten ausrichtet und in Teilbereichen bessere Heilungschancen verspricht als konventionelle Behandlungen. Außerdem erhält Thermo Fisher mit der Übernahme u.a. Zugriff auf die von Qiagen vertriebenen Corona-Test-Kits und Analysegeräte, die aktuell weltweit enorm nachgefragt werden.

Aktie ist 2020 gut gelaufen

Die Aktie von Thermo Fisher kletterte nach Vorlage der Zahlen erstmals über die Marke von 400 US-Dollar. Seit Jahresbeginn hat der Kurs damit um rund ein Viertel zugelegt.

Ein Schnäppchen ist die Aktie auf dem aktuellen Niveau zwar nicht mehr. Aber mit guten Wachstumsperspektiven, einem krisensicheren Geschäftsmodell und einer starken Marktposition wird den Anlegern dafür auch eine ganze Menge geboten.

Wenn Sie noch auf der Suche nach einem langfristigen krisenresistenten Investment sind, dann ist die Thermo Fisher-Aktie auf jeden Fall einen näheren Blick wert.