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Triton will freie Renk-Aktien einsammeln

Inhaltsverzeichnis

Nachdem sich der deutsch-schwedische Finanzinvestor Triton mit der Volkswagen AG Ende Januar über den Kauf von 76% der Aktien des Getriebeherstellers Renk AG geeinigt hat, muss er den noch verbliebenen Renk-Aktionären jetzt ein Pflichtangebot für die Übernahme der restlichen Aktien unterbreiten.

BaFin hat Mindestpreis festgelegt

Eine Woche nach Ankündigung des Pflichtangebots gab Triton am 06.02.2020 bekannt, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) jetzt einen Mindestpreis in Höhe von 106,20 Euro festgelegt hat.

Dieser Mindestpreis entspricht dem gewichteten durchschnittlichen inländischen Börsenkurs der Renk-Aktie während der letzten drei Monate vor der Veröffentlichung der Entscheidung zur Abgabe des Übernahmeangebots (§5 Abs.1 WpÜG-Angebotsverordnung).

Konkretes Angebot liegt noch nicht vor

Die mit der Angebotserstellung beauftragte Triton-Tochter Rebecca BidCo GmbH betont in einer Mitteilung, dass mit der Bekanntgabe des Mindestpreises durch die BaFin noch kein endgültiges Übernahmeangebot vorliege.

Die Angebotsunterlagen werden erst nach Gestattung der Veröffentlichung durch die BaFin von der Triton-Tochter auf ihrer Internetseite http://rebecca-angebot.de veröffentlicht. Zusätzlich wird eine Bekanntmachung der finalen Angebotsunterlagen im Bundesanzeiger erfolgen.

Mindestpreis liegt deutlich unter aktuellem Börsenkurs

Die Rebecca BidCo GmbH behält sich vor, in der noch zu erstellenden Angebotsunterlage von den Eckdaten abzuweichen, soweit dies rechtlich zulässig ist. Anders formuliert könnte der konkrete Angebotspreis an die Renk-Aktionäre also auch höher ausfallen, als der von der BaFin bestimmte Mindestpreis.

Denn eins ist offensichtlich: Da die Triton-Papiere aktuell bei einem Kurs von 110 Euro gehandelt werden, würden nur sehr wenige Renk-Aktionäre ihre Anteilsscheine der Rebecca BidCo GmbH zum deutlich niedrigeren Mindestpreis von 106,20 Euro andienen.

Triton sieht keinen Kaufdruck

Laut Reuters kann Triton aber auch damit leben, wenn die Renk-Anteile weiter an der Börse bleiben. „Ich käme damit zurecht, wenn das Unternehmen an der Börse bleibt“, so Triton-Partner Martin Huth. „Wir hätten Renk nicht gekauft, wenn wir mit einem Szenario, bei dem wir nur die Anteile von VW bekommen, nicht zurechtkämen.“

Wie es weitergehen kann

In der Praxis sieht es aber häufig anders aus: Ein Großaktionär, der bereits Dreiviertel der Aktien eines Unternehmens besitzt, will in der Regel auch die restlichen Aktien erwerben. Es spricht also einiges dafür, dass die Rebecca BidCo GmbH den noch verbliebenen Renk-Aktionären ein Angebotspreis unterbreiten wird, der sich am aktuellen Aktienkurs von 110 Euro orientieren wird.

Und eventuell wird die Triton-Tochter ihr Angebot danach auch noch einmal nachbessern, um die Squeeze-out-Grenze von 95% der stimmberechtigten Renk-Aktien zu erreichen. Dann können im Rahmen eines Squeeze-out auch die letzten noch übrigen Renk-Aktionäre gegen Zahlung einer Abfindung gezwungen werden, ihre Papiere an Triton zu verkaufen.