Unternehmens-Insider in Aktien-Kauflaune
An den Börsen war es Ende vergangener Woche und zu Beginn dieser Woche ungemütlich geworden. So deutliche Tagesverluste, wie wir sie diesen Montag beobachten konnten, schrecken regelmäßig die unerfahrenen Privatanleger ab und animieren diese zum Panik-Verkauf ihrer Aktien.
Auf der Käuferseite standen hingegen in den vergangenen Tagen die sogenannten Unternehmens-Insider. Dabei handelt es sich um die Top-Manager und Aufsichtsräte der börsennotierten Unternehmen sowie um deren engere Angehörige.
Das ist ein klar positives Zeichen! Denn die Insider würden sicher nicht viel Geld investieren, wenn sie nicht von den guten Perspektiven der Unternehmen überzeugt wären. Bevor ich Ihnen gleich ein paar allgemeine Sätze zum Thema Insiderkäufe schreibe, möchte ich zunächst auf einige Insiderkäufe aus den vergangenen Tagen eingehen.
Einige der jüngsten Insiderkäufe im Überblick
Besonders kräftig zugegriffen haben die sogenannten Unternehmens-Insider in den vergangenen Tagen bei dem Gabelstapler-Spezialisten Jungheinrich. Darüber hinaus gab es Insider-Käufe bei dem Waschanlagen-Anbieter Washtec, dem Wind- und Solarenergie-Anbieter Encavis und dem Modekonzern Hugo Boss.
Auch bei den Immobilien-Spezialisten Patrizia, DIC Asset, FCR Immobilien, LEG Immobilien und DEFAMA haben die Insider zugegriffen. Darüber hinaus standen sie bei dem Chemiekonzern BASF, dem Windkraftanlagenbauer Nordex, dem Autozulieferer Schaeffler und dem Leasing-Spezialisten Albis auf der Käuferseite. Ich hätte diese Liste auch noch fortführen können. Das hätte hier jedoch den Rahmen gesprengt.
So sind Insider-Transaktionen zu bewerten
Abschließend noch ein paar Sätze dazu, wie Insider-Transaktionen grundsätzlich einzuordnen sind: Meines Erachtens ist es in vielen Fällen sinnvoll, sich beim Aktienkauf an Personen zu orientieren, die Informationen aus 1. Hand haben und direkt an der Quelle sitzen (das ist bei den Insidern der Fall, da es sich dabei – wie schon geschrieben – beispielsweise um Vorstände und Aufsichtsräte und deren Angehörige handelt).
Allerdings sollten Sie beachten, dass es nicht automatisch ein gutes Zeichen sein muss, wenn ein Insider Aktien des eigenen Konzerns kauft und nicht automatisch ein schlechtes Zeichen, wenn Insider Aktien verkaufen.
Denn nicht immer kaufen Insider Aktien, weil sie diese für unterbewertet halten (wenn sie zum Beispiel nur kleine Summen investieren) und nicht immer verkaufen Insider Aktien, weil sie diese für überbewertet halten (die Insider können zum Beispiel Cash für die Steuer benötigen). Sie sollten daher niemals nur auf die Insiderkäufe und -Verkäufe achten, sondern stets auch einen Fundamental-Check vornehmen.
Abschließender Praxistipp für Sie
Die Insiderkäufe- und Verkäufe finden Sie auf der Internetseite der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Suchen Sie dort nach „Mitteilungen über Eigengeschäfte von Führungskräften“. Sie finden dann eine Datenbank, in der Sie nach den Unternehmen suchen können, die Sie interessieren.