Unternehmens-Insider nutzen günstige Kurse zum Kauf
Das 1. Quartal des laufenden Börsenjahres liegt seit wenigen Tagen hinter uns. Es war ein schwaches Quartal, in dem alle relevanten Aktienindizes negative Renditen aufweisen. Zunächst sorgten Zinsängste und die Corona-Pandemie für schwächere Kurse, dann der russische Angriffskrieg in der Ukraine.
Viele Anleger trennten sich zu niedrigeren Kursen von ihren Aktien. Auf der anderen Seite standen aber viele sogenannte Unternehmensinsider auf der Käuferseite. Dieses Phänomen war auch in den vergangenen Tagen wieder zu beobachten.
Was mit Unternehmens-Insidern gemeint ist
Bei den Unternehmens-Insidern handelt es sich um die Top-Manager und Aufsichtsräte der börsennotierten Unternehmen sowie um deren engere Angehörige. Dass diese Personen Aktien „ihrer“ Unternehmen gekauft haben, können Sie als klar positives Zeichen werten!
Denn die Insider würden sicherlich nicht viel Geld investieren, wenn sie nicht von den guten Perspektiven der Unternehmen überzeugt wären. Bevor ich Ihnen gleich ein paar allgemeine Sätze zum Thema Insiderkäufe schreibe, möchte ich zunächst auf einige Insiderkäufe aus den vergangenen Tagen eingehen.
Diese Insider standen zuletzt auf der Käuferseite
Zugegriffen haben die sogenannten Unternehmens-Insider in den vergangenen Tagen bei dem Halbleiter-Ausrüster Süss Microtec, dem Verkehrssoftware-Unternehmen IVU Traffic Technologies, dem Continental-Spin-off Vitesco Technologies dem Energiekonzern Eon und bei der Deutschen Post.
Auch bei dem Medizin- und Pflegeprodukte-Spezialisten Paul Hartmann und dem Online-Modehändler About You haben die Insider zugekauft. Darüber hinaus standen die Insider zuletzt bei dem Wohnmobilbauer Knaus Tabbert, der Beteiligungsgesellschaft KST und dem Technologieunternehmen Technotrans auf der Käuferseite.
Wie Insider-Transaktionen zu bewerten sind
Abschließend noch ein paar Sätze dazu, wie Insider-Transaktionen grundsätzlich einzuordnen sind: Meines Erachtens ist es in vielen Fällen sinnvoll, sich beim Aktienkauf an Personen zu orientieren, die Informationen aus 1. Hand haben und direkt an der Quelle sitzen (das ist bei den Insidern der Fall, da es sich dabei – wie schon geschrieben – beispielsweise um Vorstände und Aufsichtsräte und deren Angehörige handelt).
Allerdings sollten Sie beachten, dass es nicht automatisch ein gutes Zeichen sein muss, wenn ein Insider Aktien des eigenen Konzerns kauft und nicht automatisch ein schlechtes Zeichen, wenn Insider Aktien verkaufen.
Denn nicht immer kaufen Insider Aktien, weil sie diese für unterbewertet halten (wenn sie zum Beispiel nur kleine Summen investieren) und nicht immer verkaufen Insider Aktien, weil sie diese für überbewertet halten (die Insider können zum Beispiel Cash für die Steuer benötigen). Sie sollten daher niemals nur auf die Insiderkäufe und -Verkäufe achten, sondern stets auch einen Fundamental-Check vornehmen.
Die Insiderkäufe- und Verkäufe finden Sie auf der Internetseite der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Suchen Sie dort nach „Mitteilungen über Eigengeschäfte von Führungskräften“. Sie finden dann eine Datenbank, in der Sie nach den Unternehmen suchen können, die Sie interessieren.