Visa Aktie: Der Geheimtipp in der Krise
Es gibt Firmen, die so etabliert sind, dass ihr Markenname praktisch synonym für ein Produkt steht.
Das Tempo-Taschentuch ist – zumindest in Deutschland – ein klassisches Beispiel hierfür.
Doch auch die Visa-Card hat sich durchgesetzt als die Kreditkarte schlechthin. Nicht umsonst ist Visa Weltmarktführer unter den Kreditkarten-Anbietern.
Das Unternehmen ist nicht nur in Nordamerika und Europa, sondern tatsächlich global vertreten – Asien, Afrika, mittlerer Osten und diverse Schwellenländer inklusive.
Dadurch kann Wachstum auf verschiedenen Ebenen generiert werden:
In den westlichen Industrienationen sind beispielsweise digitale Bezahl-Methoden zunehmend auf dem Vormarsch, während gerade in den Emerging Markets das klassische Visa-Modell noch einiges an Potenzial bietet.
Quartalsergebnis übertrifft Erwartungen
Und die Geschäfte laufen gut, wie ein Blick auf die jüngsten Quartalszahlen zeigt:
Mit einem Gewinn von 74 US-Cent je Aktie lag das Unternehmen klar über den durchschnittlichen Markterwartungen, die von etwa 59 Cent je Aktie ausgegangen waren. Die Visa-Einnahmen steigen damit bereits seit 7 Quartalen in Folge.
Auch fundamental ist das Unternehmen gut aufgestellt. Der freie Cash-Flow liegt bei rund 6 Mrd. US-Dollar – und Visa ist schuldenfrei. Insofern bleiben viele Spielräume für Innovationen und den Ausbau der ohnehin schon guten Infrastruktur.
Die Visa-Card war, wenn man so will, ein früher Trendsetter. Die Tendenz geht mittlerweile ganz klar weg vom Bargeld hin zu Bezahl-Systemen mit Plastikkarten oder neueren Technologien.
Davon profitiert der Konzern nachhaltig und wohl auch zukünftig.
Zunehmende Konkurrenz
Gegenwind droht eher durch externe Faktoren wie strengere Regulierungs-Auflagen oder unbeständige Währungs-Wechselkurse. Außerdem sieht sich Visa mit einer zunehmenden Zahl potenzieller Konkurrenten konfrontiert.
Nicht erst der Siegeszug von PayPal hat den Markt gehörig aufgerüttelt. Inzwischen sind auch Bezahlsysteme via Smartphone auf dem Vormarsch, weitere Neuerungen deuten sich bereits an.
Insofern wird der künftige Geschäftserfolg von Visa wesentlich von 2 Faktoren abhängen:
erstens davon, wie sehr und wie schnell sich die Kunden umgewöhnen können und wollen, und zweitens, wie gut es Visa schafft, mit den neuen Konkurrenten Schritt zu halten und ebenfalls innovative Systeme zu etablieren.
Welches Potenzial hat die Aktie?
Analysten zeigten sich zuletzt davon überzeugt, dass Visa auch für die Zukunft gut gewappnet ist und seine Marktführerschaft verteidigen wird. Für die Aktie, die zuletzt rund 70 US-Dollar kostete, sehen sie deutliches Kurspotenzial.
Eine faire Bewertung wurde mit 80 bis 85 US-Dollar beziffert, mehrere Studien sprachen zudem Kaufempfehlungen aus. Zuletzt äußerten sich die Experten von Barclays Capital optimistisch zu den Zukunfts-Perspektiven des Unternehmens.
In Deutschland ist das Papier aktuell für rund 62 € zu haben. Seit dem vergangenen Herbst ging es stetig bergauf: Binnen Jahresfrist hat der Kurs um mehr als 50% zugelegt.