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Xiaomi-Aktie: Smartphone-Gigant schraubt Erwartungen beim Börsengang herunter

Xiaomi-Aktie: Smartphone-Gigant schraubt Erwartungen beim Börsengang herunter
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Inhaltsverzeichnis

Es sollte der größte Börsengang seit dem IPO von Alibaba im Jahr 2014 werden. Ursprünglich peilte der chinesische Technologieriese Xiaomi einen Marktwert von 100 Milliarden Dollar an. Laut Insiderberichten soll es jetzt eine gute Nummer kleiner werden. Xiaomi rechnet „nur“ noch mit einer Bewertung zwischen 55 und 70 Milliarden Dollar.

Xiaomi – in acht Jahren vom Startup zum ernsthaften Apple-Rivalen

Die Entwicklung des Konzerns ist aber durchaus beeindruckend. Das Unternehmen wurde vor gerade einmal acht Jahren vom Chinesen Lei Jun gegründet und ist mittlerweile zum weltweit viertgrößten Smartphone-Hersteller hinter Samsung, Apple und Huawei aufgestiegen. Der Marktanteil lag zuletzt bei 7,4%.

Dabei locken die Chinesen ihre Kunden mit vergleichsweise günstigen Smartphones und setzen damit zunehmend auch die Giganten wie Apple und Samsung unter Druck. Alleine im vergangenen Jahr verdoppelten die Chinesen ihren Absatz.

Dabei spielen Smartphones eine wichtige Rolle für den Technologiekonzern. Nach Angaben des Gründers Lei Jun stammen 70% des Umsatzes aus dem Vertrieb von Smartphones. Andere smarte Geräte wie Luftfilter, Staubsauger und Wasserreiniger tragen weitere 20% zu den Gesamtumsätzen bei.

Auslandsgeschäft soll gestärkt werden

Im ersten Quartal dieses Jahres verkaufte Xiaomi insgesamt 28 Millionen Smartphones. Für Sie zum Vergleich: Das sind immerhin 28% mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Dabei setzen die Chinesen vor allem auf das Ausland. Denn trotz des Erfolgs auf internationaler Ebene ist der Konzern weiterhin stark abhängig von seinem Heimatmarkt in China. Hier wurden zuletzt 72% der gesamten Umsätze erwirtschaftet.

Laut dem Emissionsprospekt erzielte Xiaomi im vergangenen Jahr einen Umsatz von umgerechnet 18 Milliarden Dollar. Auch wenn sich der Betriebsgewinn auf 1,9 Milliarden Dollar mehr als verdreifachte – die Margen sind ausgesprochen gering. Nach Hochrechnungen von Counterpoint Research verdient Xiaomi lediglich 2 Dollar pro verkauftem Gerät. Für Sie zum Vergleich: Bei Apple liegt der Wert Schätzungen zufolge bei 151 Dollar.

Börsengang soll weiteres Wachstum sichern

Den Erlös aus dem Börsengang will Xiaomi für Forschung und Entwicklung unter anderem bei vernetzter Technik im sogenannten Internet der Dinge, für künstliche Intelligenz sowie für die globale Expansion ausgeben. Sie müssen wissen: Xiaomi hat begonnen, ein eigenes Ladennetz im Stil von Apple aufzubauen. Neben Smartphones gibt es dort auch hunderte von intelligenten Geräten und Lifestyle-Produkten zu kaufen. Sie finden dort Smart-Watches, intelligente Lautsprecher, Smart-Home-Geräte und  Staubsauger.

Börsendebüt in Hongkong

Die geringeren Erwartungen der weltweiten Nummer vier führen Insider darauf zurück, dass Xiaomi das Aktienmarktdebüt in Hongkong zeitlich von der Ausgabe chinesischer Hinterlegungspapiere (CDRs) nach dem Vorbild der US-amerikanischen ADRs trennen will. Der Handel mit CDRs ist sowohl für die Unternehmen als auch für die Anleger kostengünstiger. Weitere Details hierzu werden in den nächsten Tagen erwartet.

Klar ist hingegen, dass es staatliche Unterstützung beim Börsengang geben wird. Insidern zufolge sollen neben dem US-Chiphersteller Qualcomm auch der chinesische Lieferkonzern SF Holding sowie der Telekomkonzern China Mobile und die staatliche China Merchants Group zu den Ankerinvestoren von Xiaomi gehören. Insgesamt sollen sie rund 15% der auf den Markt kommenden Aktien kaufen und diese für mindestens drei Jahre halten.

Nur für risikofreudige Investoren

Unabhängig von der Bewertung dürfte sich die Aktie nur für risikofreudige Investoren eignen. Moment ist es schwierig abzuschätzen, ob Xiaomi mit seiner Strategie und der geringen Fokussierung (immer wieder ein Vorwurf von Analysten) Erfolg haben wird. Der Preiskampf im Smartphone-Markt und ein Nachlassen der Wachstumsdynamik könnten die Chinesen vor eine große Herausforderung stellen.