Zukunftsmarkt Elektromobilität: Eine aktuelle Bestandsaufnahme

Es war ein regelrechter Paukenschlag: Gestern hat das EU-Parlament neue CO2-Regelungen beschlossen. Der Schadstoff-Ausstoß von Neuwagen muss deutlich sinken. Ein Experte ist sich sicher: Um das Ziel zu erreichen, müssten 40% aller Neuwagen E-Autos sein. Für mich Grund genug, für Sie noch einmal auf das Thema E-Mobilität zu blicken.
In einer kleinen Serie erfahren Sie heute im ersten Teil zunächst, was für und was gegen Elektromobilität spricht und später dann, wie verschiedene Autobauer das Thema angehen. Kommen wir zunächst zu den Gründen, die ganz generell für E-Mobilität sprechen
Beitrag zum Umweltschutz
Um den Klimakollaps mit all seinen negativen Folgen zu stoppen, muss zukünftig auf die Nutzung fossiler Brennstoffe zunehmend verzichtet werden. Hierzu können Elektro-Fahrzeuge einen wichtigen Beitrag leisten.
Nutzung von regenerativen Energien
Aber es gibt auch andere Gründe, die für E-Mobilität sprechen, in der öffentlichen Diskussion jedoch nur selten genannt werden. Durch die verstärkte Nutzung von Elektrofahrzeugen kann die deutsche Abhängigkeit vom Rohstoff Öl sukzessive reduziert werden.
Und gerade im Bereich der Stromgewinnung durch regenerative Energien ist unser Land in den vergangenen Jahren ein gutes Stück vorangekommen. Laut Bundeswirtschaftsministerium sollen bis zum Jahr 2025 40 bis 45% des in Deutschland verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen.
Kostenersparnis möglich
E-Mobile sind, zumindest was die Betriebskosten angeht, günstiger als herkömmliche Fahrzeuge. Ein weiterer Grund, warum Elektroautos weniger Energie verbrauchen, ist die Möglichkeit der Rekuperation (Energierückgewinnung).
Beim Bremsen und Bergabfahren kann bei Elektromotoren die Batterie wieder aufgeladen werden. Außerdem sind Elektromotoren weniger komplex als Verbrennungsmotoren und verursachen daher deutlich weniger Wartungs- und Werkstattkosten.
Auch wenn die höheren Anschaffungskosten von E-Autos Interessenten häufig noch vom Kauf abhalten, sind einige Elektroautos bei einer Vollkostenbetrachtung schon heute günstiger als vergleichbare Benziner oder Diesel.
Dies ergab eine Vollkostenberechnung, die der ADAC im Herbst 2018 durchgeführt hat. Berücksichtigt wurde hierbei auch die Elektro-Umweltprämie von 4.000 Euro, die der Käufer eines Elektro-Autos erhält. Laut aktuellen Meldungen will Finanzminister Olaf Scholz die Förderung von E-Automobilen sogar bis 2030 verlängern.
Neben der Kaufprämie sind E-Fahrzeuge, die bis zum 31.12.2020 erstmals zugelassen werden, für zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit.
Auch E-Autos, die als Geschäftswagen angeschafft werden, sind steuerlich begünstigt: Der steuerliche Nutzungsvorteil wird hier nur mit 0,5 anstatt 1% des Listenpreises angesetzt. Ebenfalls positiv: Das Aufladen des E-Autos beim Arbeitgeber muss nicht als geldwerter Vorteil versteuert werden.
Nachteile der Elektromobilität
Wo Licht ist, ist immer auch Schatten: So muss der Käufer für ein Elektroauto, wie bereits erwähnt, tiefer in die Tasche greifen. Voraussichtlich werden sich diese höheren Anschaffungskosten jedoch reduzieren, wenn Elektroautos zukünftig in größeren Mengen produziert werden.
Ein weiterer Nachteil ist die geringe Reichweite von E-Fahrzeugen, die je nach Modell nur selten die 200-Km-Grenze überschreitet. Darüber hinaus können Elektroautos auch zu einem Problem für Fußgänger werden. Da die Elektromotoren fast geräuschlos arbeiten, kann es vermehrt zu Unfällen beim Überqueren von Straßen kommen.
Auch die noch nicht flächendeckend ausgebaute Ladeinfrastruktur kann zu Problemen bei Langstreckenfahrten führen. Daher ein erstes Zwischenfazit: Für einige Einsatzbereiche machen E-Fahrzeuge schon heute sehr viel Sinn. In anderen Bereichen gibt es bessere Alternativen. Daher wäre eine einseitige Konzentration auf die E-Mobilität aus meiner Sicht ein strategischer Fehler.
Ausblick: In den folgenden Beiträgen werde ich unter anderem aufzeigen, welche Auswirkungen die zunehmende Verbreitung der E-Mobilität auf die Autokonzerne hat.