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Zynga: Spieleentwickler peilt mit Milliardenübernahme größten Deal der Firmengeschichte an

Inhaltsverzeichnis

Die Aktie des US-Spielentwicklers Zynga ging in den letzten Monaten regelrecht durch die Decke. Seit dem Jahreswechsel können sich die Anleger über einen Wertzuwachs von mehr als 55% freuen. Inzwischen kommt der Konzern auf einen Börsenwert von beinahe 9,2 Milliarden Dollar.

Gut, dass sich der explodierende Firmenwert auch als Währung für Zukäufe einsetzen lässt. Gerade hat Zynga nämlich den bisher größten Deal der kompletten Firmengeschichte bekanntgegeben. In einer 1,8 Milliarden Dollar schweren Transaktion soll der türkische Handyspiele-Entwickler Peak geschluckt werden. Der Deal stellt sogar den Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an Finnlands Small Giant Games für 560 Millionen Dollar im Jahr 2018 in den Schatten.

Zynga im Portrait

Bevor ich auf die interessante Übernahme eingehe, möchte ich Ihnen erst einmal den Käufer näher vorstellen. Zynga ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das Browserspiele betreibt, die teilweise ausschließlich innerhalb Sozialer Netzwerke beispielsweise wie Facebook gespielt werden können. Die bekanntesten Spiele sind FarmVille, Mafia Wars, und CityVille. Inzwischen hat Zynga mehr als 70 Spiele auf den Markt gebracht. Einnahmen erwachsen dem Unternehmen unter anderem aus dem Verkauf virtueller Währungen, die innerhalb des Spieles für virtuelle Güter oder schnelleres Vorankommen genutzt werden können.

Im zurückliegenden Geschäftsjahr gingen bei Zynga Umsätze in Höhe von 1,32 Milliarden Dollar durch die Bücher. Unter dem Strich erzielte die Gesellschaft einen hauchdünnen Gewinn von 42 Millionen Dollar.

Zynga legt 1,8 Milliarden Dollar für Peak auf den Tisch

Jetzt peilt Zynga mit Hilfe einer Mega-Übernahme weiteres Wachstum an. Für 1,8 Milliarden Dollar will der US-Konzern den türkischen Spielentwickler Peak schlucken. Eine entsprechende Vereinbarung gaben die Firmen im kalifornischen San Francisco bekannt. Es handelt sich um die bisher größte Übernahme von Zynga und zugleich um die bisher größte Übernahme eines türkischen Start-ups. Der Zukauf erhöht die Anzahl der täglich aktiven Nutzer von Zynga um 60 %. Bislang spielen im Schnitt rund 70 Millionen Nutzer monatlich ein Spiel von des US-Konzerns.

Peak bekannt für seine Puzzlespiele

Peak wurde 2010 gegründet, hat den Hauptsitz in Istanbul und profitiert derzeit stark von der Pandemie. Auf Grund der weiterhin vorhandenen Social Distancing-Maßnahmen boomt momentan der komplette Spielemarkt, da es nur wenige Live-Veranstaltung als Konkurrenz gibt. Während Zynga durch seine Agrar-Simulation Farmville bekannt wurde, hat sich Peak vor allem mit Puzzlespielen „Toon Blast“ und „Toy Blast“ unter Zockern einen Namen gemacht.

Kaufpreis in bar und Aktien

Dabei soll der Kaufpreis zu 50% in bar und 50% in Aktien fließen. Hier spielt Zynga der jüngst deutlich gestiegene Aktienkurs in die Karten. Zynga wird den Eigentümern von Peak 114 Millionen Aktien zu einem Preis von 7,92 Dollar je Stück bezahlen. Nach dem Deal wird Zynga rund 600 Millionen Dollar in bar in der Bilanz haben, so der Firmenboss Frank Gibeau.

Verlust im zweiten Quartal erwartet

Für Zynga dürfte der Deal vor allem auch die hohe Abhängigkeit von Farmville verringern. Nach dem Browserhitspiel ist der Konzern unermüdlich auf der Suche nach weiteren Erfolgshits. Im zweiten Quartal rechnet Zynga mit einem Verlust von 160 Millionen Dollar. Für die künftige Nutzerbasis macht der Zukauf strategisch gesehen sicher Sinn. Ob Zynga damit allerdings wieder an seine Glanzzeiten anknüpfen kann (im Januar 2013 hatte Zynga 265 Millionen monatlich aktive Nutzer), wird sich erst noch zeigen müssen.