Edelsteine als Investment: Diamant, Saphir, Smaragd & Co.

Edelsteine sind auch als Wertanlage interessant. Zu den bekanntesten Edelsteinen gehören Diamanten, Saphire, Smaragde oder Rubine
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Inhaltsverzeichnis

Welche Edelsteine eignen sich als Wertanlage?

Grundsätzlich sind nicht alle Edelsteine automatisch als Wertanlage geeignet. Es sollte sich insbesondere um solche Steine handeln, die bekannt sind und möglichst international gehandelt werden. Dazu zählen in erster Linie:

Hat man einen solchen Edelstein mit einem Gewicht von beispielsweise 5 Karat bzw. entsprechend einem Gramm, hat dieser aktuell etwa den gleichen Wert wie 1 Kilogramm Goldbarren. Somit werden insbesondere Diamanten und Farbedelsteine von Experten häufig als sogenannte Fluchtwährungen bezeichnet.

Von der Handelbarkeit her gefragt seither sind es in erster Linie die zuvor genannten Edelsteine. Darüber hinaus können allerdings auch Einzelstücke anderer Edelsteine gut als Investment dienen, wie zum Beispiel:

  • Tansanit
  • Tsavorit
  • Turmalin
  • Mandarin-Granat

Wie war die Wertentwicklung der Edelsteine in den letzten Jahren?

In der Vergangenheit haben sich die Werte der meisten Farbedelsteine (wie Saphir und Rubin zum Beispiel) äußerst positiv entwickelt. Schaut man sich beispielsweise die Entwicklung der Marktpreise seit 1995 bei den Naturfarben und unbehandelten Edelsteine an, so hat sich der Wert bis heute ungefähr verdreifacht. Das führt dazu, dass bei den drei am häufigsten gehandelten und als Geldanlage dienenden Edelsteinen in den letzten rund 25 Jahren die folgenden Werte in Form einer jährlichen Rendite aufgetreten sind:

  • Rubin: über 8 %
  • Saphir: rund 6 %
  • Smaragd: rund 5 %

Teilweise erzielen Sie also mit Edelsteinen eine bessere Rendite als mit Gold oder Aktien, wenn man sich beispielsweise den Deutschen Aktienindex oder den Dow Jones Index in den letzten 25 Jahren betrachtet.

Wie und wo kann ich Edelsteine erwerben?

Edelsteine erhalten Sie nicht wie zahlreiche andere Geldanlagen bei Ihrer Bank. Stattdessen sind es – vergleichbar mit Edelmetallen – Händler, die sich auf den An- und Verkauf der Edelsteine spezialisiert haben. Eine erste Anlaufstelle sind Juweliergeschäfte, wenn Sie den Kauf der Edelsteine in physischer Form vor Ort bevorzugen. Dort erhalten Sie neben Diamanten in der Regel auch Edelsteine wie Saphire, Rubine und Smaragde. 

Eine andere Möglichkeit sind insbesondere für Smaragde und Rubine sogenannte Mineralien-Geschäfte. Allerdings eignen sich diese Edelsteine häufiger nicht für eine Geldanlage, weil sie nicht selten eine eher mindere Qualität besitzen. Manchmal finden Sie jedoch auch hier geeignete Diamanten und Farbedelsteine, die eine gute Wertsteigerung versprechen. 

Eine dritte Möglichkeit, wie und wo Sie Edelsteine erwerben können, stellen spezialisierte Online-Händler dar. Diese funktionieren im Grunde genauso wie Juweliere oder die genannten Mineralien-Geschäfte vor Ort, nur dass Bestellung und gesamte Abwicklung online über die Webseite des Anbieters erfolgen. In dem Fall sollten Sie genau darauf achten, dass es sich um einen seriösen und vertrauensvollen Edelsteine-Händler handelt, da Sie in der Regel in Vorkasse gehen müssen.

Worauf sollte ich beim Investment in Edelsteine achten?

Bevor Sie sich mit einem Investment in Edelsteine beschäftigen, sollten Sie sich am Markt auskennen und daher zahlreiche Informationen sammeln. Die Anlage in Edelsteine ist deshalb nicht so einfach wie beispielsweise in Gold oder Silber, weil der reale Wert wesentlich schwerer zu erkennen ist. Bei einem 50 g Goldbarren wissen Sie sofort, was dieser für einen aktuellen Tageswert hat. Wenn Sie jedoch einen Edelstein in der Hand halten, ist der Marktwert deutlich schwerer zu bestimmen. Wenn Sie sich also für einen Kauf interessieren, sollten Sie eventuell einen Sachverständigen hinzuziehen, der den aktuellen Marktwert bestens beurteilen kann. Hilfreich sind in dem Zusammenhang auch Zertifikate, denn unter den am Markt gehandelten Edelsteinen gibt es leider diverse Fälschungen. Der Sachverständige kann neben der Wertermittlung analysieren, ob es sich um einen echten Stein handelt.

Eine weitere Empfehlung im Zusammenhang mit dem Investment in Edelsteine lautet, dass Sie sich nicht nur für einen – vielleicht besonders teuren – Stein entscheiden, sondern eine Diversifizierung vornehmen. So könnten Sie beispielsweise einen Diamanten, einen Smaragd, einen Saphir und ein Rubin erwerben, um so auch unter den Edelsteinen eine gute Streuung des Kapitals vorzunehmen.

Zusammenfassend sind es insbesondere die folgenden Punkte, auf die Sie bei einem Investment in Edelsteine achten sollten:

  • Professionelle Wertermittlung vornehmen lassen
  • Echtheit der Edelsteine muss zertifiziert oder anderweitig bestätigt werden
  • Diversifikation in mehrere Steine vornehmen
  • Auf gute Handelbarkeit achten
  • Für eine sichere Verwahrung sorgen, beispielsweise im Bankschließfach (auf Versicherungssumme achten)
  • Kompetente Beratung (Gutachten) in Anspruch nehmen

Sind Edelsteine auch für Anleger interessant?

Insbesondere in Zeiten niedriger Zinsen suchen Anleger verstärkt nach alternativen Investments und landen häufig bei den sogenannten Sachwertanlagen. Dazu zählen unter anderem Gold, Silber, Immobilien, aber eben auch Diamanten sowie Farbedelsteine. Interessant für Anleger sind in erster Linie Naturedelsteine, die unter anderem mit den folgenden Vorteilen ausgestattet sind:

  • Inflationsschutz
  • Sachwertanlage
  • Stabilität
  • Geringe Volatilität
  • Gute Diversifikation im Portfolio

Ein Hauptvorteil der Edelsteine ist, dass sie in die Rubrik der Sachwerte fallen. Das wiederum führt dazu, dass im Hinblick auf die Wertentwicklung eine Unabhängigkeit von der Inflation besteht und diese den Wert nicht beeinflusst, wie es bei verzinslichen Kapitalanlagen der Fall ist. Darüber hinaus ist es vorteilhaft bei Edelsteinen, dass diese aufgrund ihrer geringen Größe leicht zu transportieren und aufzubewahren sind. Schon kleine Naturedelsteine haben oft einen Gegenwert im fünf- oder sogar sechsstelligen Bereich. 

Weitere Vorteile, die ebenfalls dafür sprechen, dass Edelsteine für Anleger eine äußerst interessante Kapitalanlage darstellen können, sind:

  • Höchste Wertkonzentration in geringer Masse
  • Unempfindlichkeit gegen Hitze und Feuchtigkeit
  • Keine Pflege notwendig
  • Edelsteine werden international gehandelt
  • Leicht zu erwerben und leicht zu verkaufen
  • Wertaufbewahrungsmittel über Jahrtausende hinweg
  • Emotionale Verbundenheit mit dem Investment
  • Fundmengen an Edelsteinen gehen zurück, sodass Wertsteigerungen wahrscheinlich sind

Was sind die Chancen und Risiken des Investments in Edelsteine?

Wie bei nahezu jeder Kapitalanlage, so gibt es auch beim Investment in Edelsteine auf der einen Seite Chancen und auf der anderen Seite Risiken. Eine gute Chance besteht bei der Anlage darin, dass Sie eine attraktive Rendite erzielen können. Wie wir in unserem Beitrag bereits erwähnt haben, bewegen sich die jährlichen Durchschnittsrenditen bei den genannten Edelsteine und Diamanten im Bereich zwischen fünf bis über acht Prozent. Zwar gibt es keine Garantien, dass sich diese Wertentwicklung auch in Zukunft fortsetzen wird. Allerdings zeichnen sich Edelsteine durchaus durch eine Wertstabilität und positive Entwicklung aus. 

Eine ebenfalls gute Chance besteht darin, dass Sie mit Edelsteinen eine inflationsgeschützte Anlageform wählen. Normalerweise ist die Preisentwicklung nämlich nicht von der Preissteigerungsrate am Markt abhängig, wie es insbesondere bei verzinslichen Kapitalanlagen der Fall ist. Somit stellen Edelsteine eine gute Portfoliobeimischung dar, da sie in den Bereich der Sachwertanlagen fallen. Trotzdem Edelsteine in der Vergangenheit eine gute Wertentwicklung genommen haben, ist die Anlage natürlich nicht ohne jedes Risiko. Selbstverständlich kann es auch Zeiten geben, in denen die Preise für Edelsteine fallen, weil einfach die Nachfrage deutlich absinkt. Damit verhalten sich Diamanten und Farbdelsteine allerdings nicht anders als andere Sachwerte, wie zum Beispiel Edelmetalle oder Immobilien. Dort besteht ebenfalls jederzeit das Risiko, dass die Preise sinken könnten. 

Ein zweites Risiko lässt sich relativ einfach ausschalten, nämlich dass Sie sich für einen gefälschten Edelstein entscheiden. Hier sollten Sie entweder auf ein seriöses Zertifikat achten oder einen Gutachter bzw. Sachverständige damit beauftragen, den Edelstein im wahrsten Sinne des Wortes unter die Lupe zu nehmen, für den Sie sich interessieren. Die Anlage in Edelsteine kann also nicht als sicher bezeichnet werden, weist aber insbesondere bei einem langfristigen Anlagehorizont auch kein überdurchschnittliches Risiko auf. Das Positive ist vor allem, dass es bei Edelstein kein Totalverlustrisiko gibt, weil ein gewisser Materialwert stets erhalten bleiben wird.