Elliott Wellen – Definition, Theorie & Anwendung

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste zu Elliott Wellen

Definition: Instrument zur technischen Analyse zukünftiger Trends im Finanzmarkt

Entstehung: In den späten 1920er Jahren

Motive Wellen: Impuls-Wellen, Diagonalen-Dreiecke

Prinzip: Massenpsychologisch bedingte Bewegung des Aktienmarktes steht im Mittelpunkt der Elliot-Wellen-Theorie


Sowohl Kenner als auch Laien wissen, dass die Kursbewegungen an den Börsen nicht statisch sind und somit nicht immer das gleiche Niveau halten. Die Börsenkurse schwanken in Abhängigkeit verschiedenster Faktoren. Eine Vorhersage darüber, in welche Richtung sich ein Kurs im Finanzmarkt zukünftig bewegt und in welchem Maße er steigt oder fällt, ist nur schwer zu treffen. Ein Verfahren, das sich mit diesem Thema befasst und Trends analysiert, sind die sogenannten Elliot Wellen.

Definition – Was sind die Elliott Wellen?

Entwickelt wurde das Verfahren der Elliott Wellen in den späten 1920er Jahren vom US-Amerikaner Ralph Nelson Elliott (geb. 1871, gest. 1948). Bei ihnen handelt es sich um ein Instrument im Rahmen der technischen Analyse bezüglich zukünftiger Trends an den Finanzmärkten. Elliott versucht mit der von ihm entwickelten Methode, die psychologischen Aspekte beim Kauf- oder Verkaufsverhalten der Investoren mit einzubeziehen und die Kursbewegungen im Finanzmarkt so zu analysieren.

Elliott-Wellen-Theorie bzw. Elliott-Wellen-Prinzip

Das Elliott-Wellen-Prinzip bzw. die Elliott-Wellen-Theorie ist vor allem eine Analyse, bei der die massenpsychologisch bedingte Bewegung des Aktienmarktes im Mittelpunkt des Interesses steht. Die Theorie von Elliott beruht auf seinem Postulat, dass es zu Schwankungen zwischen Optimismus und Pessimismus in den kollektiven Gefühlen der Anleger kommt. Diese Schwankungen bilden wiederum Muster.

Weiterhin nahm Elliott an, dass die Preise im Rahmen eines Trends in fünf und drei Wellen schwanken. Das Ergebnis der von Elliott postulierten, psychologisch angetriebenen Marktbewegung gemäß seinem Grundprinzip ist ein Muster (auch als Fraktal bezeichnet), das sich aus acht Elementen zusammensetzt.

Diese insgesamt acht Elemente werden untergliedert in die gleich noch zu erläuternde fünfteilige Impulsbewegung – Unterwellen – (meist bezeichnet mit 1-2-3-4-5) sowie die dreiteilige Korrekturbewegung (normalerweise bezeichnet mit a-b-c).

Grundaufbau der Elliott Wellen

Grundüberlegungen zu den Elliott Wellen

Elliott hatte während seiner Beschäftigung mit den Börsenmechanismen erkannt, dass sich innerhalb weniger Tage zeigende Preisschwankungen und Kursmuster der Aktienmärkte erstaunlich mit den Verläufen ähneln wie die, die bereits über Monate oder Jahre hinweg auftraten. Zudem erkannte Elliott, dass sich Wellenmuster zyklische und fraktal (selbstähnlich) ausbreiten.

Fakten zum Begriff der Fraktale

Als Fraktale werden Objekte bezeichnet, die aus mehreren, sehr kleinen Kopien ihrer selbst bestehen. Beispiele wären etwa das Sonnensystem und die Atomstruktur, Zweig und der Baum oder ein Stück vom Farnblatt und das gesamte Blatt der Pflanze. Alle Teile zeigen erstaunliche Ähnlichkeit mit dem jeweils größeren Ganzen. Die Chaosforschung steuerte zur Idee der Fraktale bis heute gültige und stützende Erkenntnisse bei.

Das Elliott-Wellen-Prinzip – Angewandt auf die Finanzmärkte

Um das Verhalten der Marktteilnehmer (Investoren) und die Kursbewegung zu analysieren, teilt die Elliott-Wellen-Theorie dieses in zwei Grundmuster ein.

Die beiden Grundmuster nach Elliott sind:

  • Impulsmuster bzw. Impulswellen oder Unterwellen (immer fünfwellig, durch Zahlen markiert)
  • Korrekturmuster bzw. Korrekturwellen (stets dreiwellig, mit Buchstaben gekennzeichnet)

Die bestimmende Kursbewegung wird also mit dem Begriff Impulsmuster bzw. Antriebsmuster beschrieben. Dieses Impulsmuster gilt als Ausgangspunkt für alle Trends. Die zum Muster gehörende Impulsbewegung setzt sich laut Elliott grundsätzlich aus fünf Wellen zusammen. Diese Impulswellen werden mit arabischen oder römischen Ziffern beschriftet und an ihrem jeweiligen Ende findet sich eine Zahl.

Drei dieser Impulswellen, nämlich die mit den Nummern 1, 3 und 5 zeigen dabei die übergeordnete Grundrichtung der Trendbewegung an und stehen für den sogenannten Bullenmarkt, also einen anhaltenden Anstieg der Kurse.

Eine solch übergeordnete Trendrichtung wird immer mithilfe zweier gegenläufiger Korrekturbewegungen (auch als Korrekturwellen bezeichnet) gezeigt, nämlich den Wellen 2 und 4. Diese stehen dann für den Bärenmarkt, also das nachhaltige Sinken von Kursen.

An das Ende jeder Korrekturwelle setzt man einen Buchstaben, wobei dies in der Praxis so gehandhabt wird, dass man, je nach der Art des Korrekturmusters, verschiedene Buchstaben nutzt. Sämtliche Korrekturbewegungen (unabhängig vom Grad der Welle 2 und Welle 4) bestehen aus drei Grundtypen.

Als Grundtypen gelten:

  • Flat (Impulswelle c bei Korrektur, Welle a ist dreiwellig, kein Impuls)
  • Zigzag (Impulswellen in den Wellen a und c)
  • Triangle (tritt als Typ 1 oder Typ 2 auf)

Es gilt als Grundregel unter Analysten, die die Elliott Wellen verwenden, dass sich erst nach dem Ende einer Welle zeigt, um welche es sich überhaupt handelt. Trotzdem können die aufgezählten Grundformen dabei helfen, eine Welle zu identifizieren. Außerdem ist es ein ungeschriebenes Marktgesetz, dass jeder Kurs, der steigt, auch wieder fällt und umgekehrt.

Treten eine fünfteilige Impulsbewegung und eine dreiteilige Korrekturbewegung hintereinander auf, dann wird dadurch ein kompletter Marktzyklus (auch Basismuster genannt) abgeschlossen.

Ein solches Basismuster kann sich innerhalb verschiedener Zeiträume (z. B. auf Minuten-, Stunden-, Tages-, Wochen-, Monats- oder Jahresebene) zeigen und ist in der Lage, ständig sowie immer wiederkehrend aufzutreten.

Praktische Anwendung der Elliott Wellen beim Traden

Wer in seiner Funktion als Trader in Wellenstrukturen denkt, für den sollte es oberstes Ziel sein, eine Impulswelle mit ihren fünf Teilen zu erkennen und für seine Geschäfte zu nutzen. Eine solche Impulswelle kann er allerdings vermutlich nur dann identifizieren, wenn er in der Lage war, vorher die Wellenstruktur zu analysieren und zu deuten.

Dafür sollte der Trader vor allem auf die Korrekturwellen achten. Für einen sogenannten Long-Trade innerhalb eines Bullenmarktes (also einer dauerhaft ansteigenden Kursentwicklung) gibt es zwei Korrekturmuster, die vor diesem vielversprechend wären, nämlich das Triangle und das Flat. Diese beiden lassen sich normalerweise leicht erkennen.

Elliott Wellen Korrekturwellen Flat

Demgegenüber ist ein abwärts gerichtetes Zigzag ein perfektes Muster für einen Bärenmarkt (also dauerhaft sinkende Kurse). In früheren Zeiten war jeder Börsen-Crash Teil eines Zigzag-Musters, wodurch deutlich wird, dass man sich einem Zigzag-Muster lieber nicht in den Weg stellen sollte, wenn man als Trader erfolgreich sein möchte.

Elliott Wellen Korrekturwellen Zigzag

Fakten zum Bullen- und Bärenmarkt

Die Bezeichnungen Bullenmarkt und Bärenmarkt sind an den Börsen verwendete Begriffe, die jeweils eine anhaltende Entwicklungsrichtung der Kurse repräsentieren. Bei einem Bullenmarkt bewegen sich die Kurse nach oben (so, wie die Stoßrichtung der Bullenhörner beim Kampf), beim Bärenmarkt sinken die Kurse dauerhaft (so, wie die Tatzen eines Bären während eines Kampfes von oben nach unten schlagen). Ursache des jeweiligen Marktes sind die Erwartungen der Anleger und ihr entsprechendes Kauf- oder Verkaufsverhalten.

Weil die Elliott Wellen nachweisen können, dass vor allem die Psychologie der Anleger wichtigster Antrieb der Kursbewegungen ist, findet dieses Verfahren auch im Forex Trading Verwendung. Ziel sind verständlichere und profitablere Resultate.

Die Anwendung auf genau diesen Markt bezeichnen Finanzexperten als Forex Wellen Analyse. Unter langjährigen Tradern gilt sie als fortgeschrittene Strategie.

Die Elliott-Wellen-Theorie für den Forex Markt sieht folgende Schritte vor:

  • Wahl der Methode zum Elliott Wellen zählen
  • Warten auf das Erreichender Elliott Wave “5”
  • Bestätigen des Trends (mithilfe eines bzw. mehrerer Indikatoren)
  • Finales Festlegen eines Stopp-Loss Punkts
  • Eintritt in den Forex Trade mit anschließender Platzierung der Stopp-Loss Order
  • Festsetzen der optimalen Profit- und Stopp-Level
  • Entscheidung bezüglich eines Exit Plans zur Vermeidung von Verlusten

Mithilfe der Elliott-Wellen-Analyse lässt sich ein Trading also auf verschiedene Weise beeinflussen. Zur Interpretation der Elliott Waves stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Wichtigste Faktoren sind die Bedürfnisse und Entscheidungen des Traders sowie die Wahl der zu verfolgenden Elliott-Wellen-Strategie.

Trading-Regeln im Rahmen der Elliott-Wellen-Analyse

Um erfolgreich zu sein, reicht es allerdings nicht, sich für eine Variante der Elliott-Wellen-Analyse zu entscheiden. Wesentlich bedeutsamer ist die Fähigkeit des Traders, die geltenden Trading-Regeln zu beachten.

Folgende Trading-Regeln sind wichtig:

  • Erstellen einer zuverlässigen Technik, mit der die Interpretation der momentanen Elliott-Wellen-Zahl möglich ist.
  • Mithilfe der entsprechenden Filter sicherstellen, dass wirksame Handelssignale vorliegen.
  • Der richtige Einsatz eines Stopp-Loss ist zu gewährleisten.
  • Profitieren von den ersten Wellen sollte das erste Ziel sein.
  • Nutzen der letzten Wellen als zusätzliche Chancen sollte ebenfalls als wichtiges Ziel angesehen werden.

Das Problem der Identifizierung

Wer sich intensiver mit den Elliot Wellen beschäftigt, wird sehr schnell merken, dass man schon zu Beginn vor dem Problem der Identifizierung steht. Erwiesenermaßen bewegt sich leider nicht jeder Chart in optisch sofort zu erkennenden, perfekten Wellen. Die verschiedenen Varianten zu erkennen, setzt ein gutes Auge sowie eine intensive Einarbeitung in die Materie voraus.

Sehr häufig zeigen sich bei den Mustern Unregelmäßigkeiten, etwa in Form von Wellen, welche nicht ganz bis zum erwarteten Punkt oder sich auch über ihn hinaus erstrecken. Dieser Umstand erweitert den Raum für Interpretationen um ein Vielfaches. In diesem Zusammenhang sollte man besonders darauf achten, dass theoretisch jede einzelne Welle eine Unregelmäßigkeit aufweisen kann.

Diese Unregelmäßigkeiten können betreffen:

  • Die Zyklus-Länge
  • Den Hoch- und Tiefpunkt der Zyklen
  • Die Einordnung in einen Zyklus

Durch diese Unregelmäßigkeiten kann es problematisch sein, die Wellenmuster richtig zu erkennen. Aufgrund dieser Unregelmäßigkeiten ist es letztlich oft schwierig, tatsächlich eine Prognose abzugeben. Wenn nämlich der entsprechende Markt anders als erwartet verläuft, dann können Unregelmäßigkeiten oder ein vorheriges „Verzählen“ die Ursachen sein.

Klassische Impulswellen und die Fibonacci-Korrekturziele nach Elliott

Eine klassische Impulswelle ist immer aus fünf Teilen zusammengesetzt und besitzt eine 5-3-5-3-5-Struktur. Dabei sind die Wellen 1, 3 sowie 5 fünfteilig, wohingegen die Wellen 2 und 4 dreiteilig sind.

Den Verlauf einer solchen Impulswelle beschreibt Elliott sehr detailliert. Sobald Impulswelle 1 abgeschlossen ist, wird sie von Impluswelle 2 meist um die sogenannten Fibonacci-Korrekturziele (23,6 %, 38,2 %, 50 %, 61,8 % oder sogar 100 %) korrigiert. Allerdings darf die Entwicklung von Impulswelle 2 nie über den Beginn von Impulswelle 1 hinausgehen.

Das bedeutet, dass Welle 1 immer länger ist, als Welle 2. Welle 3 wiederum ist stets deutlich länger als Welle 2. In sehr vielen Fällen beträgt Welle 3 etwa 161,8 % oder mehr (bezogen auf die Länge von Welle 1). Welle 4 dient als Korrektur von Welle 3, weshalb sie sich in die entgegengesetzte Richtung zu Welle 3 entwickelt.

Hätten Sie es gewusst?

Unter der sogenannten Fibonacci-Folge versteht man eine unendliche Reihe von Zahlen, bei der sich die Folgezahl ergibt, indem man die beiden vorherigen miteinander addiert. Berühmtheit erlangte diese Zahlenreihe unter anderem durch den Film „Der Davinci-Code“. Erfunden hat sie Leonarde Fibonacci, der im Jahre 1202 mit dieser Methode versuchte, die wachsende Population von Kaninchen zu beschreiben. Der Fibonacci-Code wird mithilfe der Zeckendorf-Sequenz ermittelt.

Elliot Wellen Fibonacci Zahlen

Die Elliott-Wellen-Theorie und die Kritik an ihr

Durch zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen wurde gezeigt, dass sich exakte Vorhersagen zukünftiger Kursentwicklungen nur sehr schwer bzw. gar nicht treffen lassen. Aus diesem Grund ist auch die Elliott-Wellen-Theorie, wie andere Instrumente der technischen Analyse auch, unter Finanzexperten umstritten.

Kritiker mahnen, dass einige Nutzer der Elliott Wellen die auftretenden Unregelmäßigkeiten zum eigenen Vorteil verwenden. Sie beklagen, dass man durch die Elliott Wellen nie wirklich Unrecht hat, da sämtliche Zuordnungen und Zählungen existieren, die vermeintlich korrekten sein könnten.

Inwiefern die Elliott-Wellen-Theorie nützlich sein kann

Bezüglich der Theorie der Elliott Wellen taucht unter Finanzexperten immer wieder die Frage nach ihrem Nutzen auf. Prinzipiell können die Elliott Wellen für Trader wertvolle Dienste leisten. Man sollte aber immer daran denken, dass die Elliott-Wellen-Analyse eine bisher nicht bewiesene Theorie bleibt.

Dies ist unter anderem die Ursache dafür, dass dieses Verfahren von Tradern bei ihrer Trading Strategie nicht berücksichtigt wird. Dennoch wird sie von zahlreichen Tradern als ein wichtiger Indikator im Rahmen der Forex Analyse angesehen und spielt auch im Aktienhandel und für Finanzmärkte eine wichtige Rolle. Gerade für den Handel mit Aktien hatte ihn Elliott ursprünglich ja entwickelt.

Auch die Frage, ob und wenn ja, in welcher Form man die Elliott Wellen mit anderen Forex Indikatoren zusammenführen kann, ist zu beantworten. Grundsätzlich ist es sinnvoll, die Elliott-Wave-Theory vor allem als unterstützenden Indikator zu verstehen, durch den man einen Marktüberblick sowie Informationen über seine potenziell möglichen Bewegungen erhält.

Dies wiederum kann den Trader oder Anleger in die Lage versetzen, den richtigen Zeitpunkt für das Schalten von Stopp-Loss- bzw. Take-Profit-Orders zu finden. Was die Elliott-Wellen-Theorie allerdings nicht bietet, sind Voraussagen zu bestmöglichen Entry- oder Exit-Signalen.

Aus diesem Grund ist es ratsam, sie in Verbindung mit weiteren Indikatoren zu nutzen, welche zu einer solchen Identifikation von Entry- und Exit-Points in der Lage sind. Grundsätzlich nutzen die Elliott Wellen also eher zur Bestätigung und weniger zur Identifikation optimaler Trading-Zeitpunkte.

Hätten Sie es gewusst?

Als Stopp-Loss-Order bezeichnen Experten einen Verkaufsauftrag, der zu den bestmöglichen Konditionen abgewickelt wird, sobald der aktuelle Kurs der jeweiligen Aktie sinkt und den vorher vom Anleger bestimmten Mindestkurs erreicht oder unterschreitet. Es handelt sich also um eine Kursschwelle für den Verkauf. Mit der Stopp-Loss-Order kann man seine Verluste begrenzen oder seine Gewinne absichern. Eine Stopp-Loss-Order lässt sich auch nutzen, um zu bestimmen, dass die Aktie verkauft wird, sobald ein bestimmter Höchstkurs erreicht oder überschritten wird.

Fazit – Elliott Wellen als exotische Methode zur Vorhersage von Kursentwicklungen

Die Idee, psychologische Aspekte des Anlegerverhaltens mit in eine technische Analyse mit einfließen zu lassen, ist vom Prinzip her sicher nicht falsch. Immerhin werden die Kurse ja zu einem nicht unwesentlichen Teil durch das beeinflusst, was Investoren denken und als Konsequenz daraus tun (Stichwort Bullen- und Bärenmarkt).

Insgesamt kann die Elliott-Wellen-Theorie als ein hochgradig exotischer Ansatz gewertet werden, dessen letztliches Scheitern darin begründet liegt, dass sein Entwickler postuliert, die Märkte unterlägen einer grundsätzlichen Ordnung. Dieses Postulat soll dann mithilfe sehr weiter Definitionen und Freiräume bewiesen werden. Der ursprünglich sinnvolle Ordnungsgedanke verliert sich in der Subjektivität.

Trotzdem verfügt die Elliott-Wellen-Theorie über genug Aussagekraft, um solide Analysen aufstellen zu können oder Analysen, die mithilfe anderer Konzepte der technischen Analyse erstellt wurden, zu verifizieren.

Stabilität gewinnt das Modell der Elliott Wellen aufgrund der nachweisbaren Interaktion von Wellenzyklen, die exakte zeitliche und quantitative Verhältnismäßigkeit dieser Zyklen sowie die beweisbare Existenz von Mustern.

Die Elliott-Wellen-Theorie mag nicht der Weisheit letzter Schluss sein, wenn es um Marktanalysen geht, aber sie ist zumindest ein wichtiges Puzzleteil. Nie vergessen sollte man aber, dass es sich um eine Theorie handelt, für die es keine unwiderlegbaren, wissenschaftlichen Beweise gibt.